Regionalliga, 33. Spieltag


Altona 93 - Hannover 96 1:6 (0:2)




96: Sievers - Stumpf - Germann (53. Böhm), Dworschak - Ernst, Hecking, Linke, Gärtner, Weiland - Manzi (46. Kovacec), Milovanovic (63. Brezina)

Tore: 0:1 Milovanovic (24.), 0:2 Weiland (36.), 1:2 Koy (60.), 1:3 Hecking (64.), 1:4 Kovacec (68.), 1:5, 1:6 Hecking (78., 80.) - Zuschauer: 1.189


Jagd gelaufen, aber 96 hat ein Liberoproblem

Weiland fiel 100. Tor "auf den Puschen", Kritik an Stumpf

Hier spricht der 96-Rekordtorschütze: "Milo schlägt eine Ecke von rechts, der Ball fällt mir am Sechzehner auf den Puschen - und das war's." Mit dem rechten Fuß zielte Niclas Weiland von der Strafraumgrenze links unten ins Netz - unhaltbar für Torwart Schmidt. Nach dem Treffer in der 37. Minute war zwar die 100-Tore-Jagd abgeblasen, aber 96 weiter auf der Pirsch. Mit 6:1 gewann der Meister bei Altona 93, zeigte dabei nach langer Zeit eine überzeugende Leistung.

In der letzten halben Stunde blitzte erstmals wieder die Spielfreude auf, die 96 zum Ausnahmeteam der Regionalliga Nord gemacht hatte. Altonas Trainer Andreas Klobedanz hat gesehen, "daß es 96 Spaß gemacht hat, Tore zu schießen". Drei Treffer erzielte allein Dieter Hecking (65., 82., 83.). Der Ex-Profi setzte mit Weiland im Mittelfeld die Akzente - eine starke Leistung der beiden, wie auch von Vladan Milovanovic und Fabian Ernst, der seit Wochen in guter Form agiert.

"Es geht aufwärts", meinte der 96-Trainer. Reinhold Fanz hatte gesehen, "daß die Spritzigkeit wiederkommt".

Nach dem umfangreichen Trainingsprogramm waren die Meister müde geworden, einige sind's immer noch. Weil die Stammkräfte Dermech, Rasiejewski und Addo "platt sind", beließ sie Fanz auf der Ersatzbank. Auch Torjäger Kovacec durfte sich anfangs ausruhen, kam erst in der zweiten Halbzeit.

Nur in den ersten Minuten der Partie hatte 96 Probleme mit dem Gegner und sogar Glück, als Reinhard Stumpf Altonas Gerber foulte. "Ein klarer Elfmeter", meinte Klobedanz.

96 wurde danach besser, nur Stumpf blieb schwach. Das sahen auch viele der 500 mitgefahrenen 96-Fans so - und wohl auch Fußballehrer Fanz, der den Ex-Kölner durchspielen ließ, weil er sich "ein Bild machen wollte". Die Beurteilung des Liberos kann nur negativ ausfallen. Salopp gesagt, kommt Stumpf kaum in die Strümpfe, mit dem Ball nicht klar und mit den Gegenspielern auch nicht.

Sogar in seiner stärksten Disziplin als Abwehrchef, dem Kopfballspiel, patzte der 35jährige. 96 hat ein Liberoproblem, Fanz will es im heute beginnenden Trainingslager bis Sonnabend im Schwarzwald lösen. Stumpf, der seinen Trainerschein in Köln macht, soll Mittwoch nachkommen.

Um 9 Uhr fährt die 96-Reisegruppe los, um 18 Uhr ist die Ankunft im Schwarzbauernhof in Winden (Elztal) geplant. Dort will Fanz an seinem Cottbus-Team basteln, das den Aufstieg schaffen soll.

(Quelle: Neue Presse, 12.05.97)


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