Das Team

Carsten Linke

Verteidiger mit Leib und Seele

Lob und Ruhm ernten meist die anderen. Sein Bekanntheitsgrad hält sich in Grenzen. Er ist kein Megastar, aber doch wichtiger Spieler - Carsten Linke ist der Chef der Abwehr. Eine Abwehr, die bei elf von 18 Spielen ohne Gegentor blieb. - Saubere Arbeit!

Wie wird der Abwehrspieler Linke mit der in letzter Zeit häufig geäußerten Kritik an der 96-Abwehr fertig? - "Berechtigte Kritik kann ich problemlos hinnehmen. Polemische Kritik allerdings dient unserer Sache nicht", sagt Linke. So hat er auch keine Probleme damit, wenn die Talentsucher von 96 nach weiteren Abwehrstrategen Ausschau halten. "Wir brauchen auf jeden Fall noch Verstärkung im Abwehrbereich. Hier sind wir einfach nicht ausreichend besetzt, wenn nur einer ausfällt, bekommen wir Probleme", weiß der Abwehrchef. Neue Konkurrenten fürchtet er aber nicht. "Für unsere Mannschaft ist eine Verstärkung in diesem Bereich sehr wichtig. Für mich persönlich sehe ich dabei keine Probleme. Letztendlich wird der bessere Spieler vom Trainer eingesetzt, und das ist richtig", so Linke. Und selbstbewußt fügt er hinzu: "Natürlich möchte ich in diesem Fall der bessere Spieler sein."

Begonnen hat für den 31jährigen gelernten Raumausstatter der Fußballspaß in seinem Geburtsort Bad Zwischenahn, nordwestlich von Oldenburg. Mit fünf Jahren beim VfL Bad Zwischenahn in die Fußballabteilung eingetreten, blieb er diesem Verein immerhin 17 Jahre treu. Dann folgten fünf Jahre beim VfB Oldenburg, zwei Jahre beim FC Homburg und ein halbes Jahr beim 1. FC Saarbrücken, bevor es Linke nach Hannover verschlug.

Der Wechsel nach Hannover war sowohl sportlich als auch privat begründet. Sportlich ging es mit Saarbrücken bergab, der Verein mußte Vergleich anmelden. Privat fühlte sich Familie Linke auch nicht recht zu Hause. "Wir wohnten in einem kleinen Ort in Frankreich, nahe bei Saarbrücken, aber die Sprachbarrieren waren doch vorhanden. Das war besonders für meine Frau und meinen kleinen Sohn nicht so einfach", erzählt der Abwehrspieler. Natürlich bedeutete der Wechsel vom Regionalligisten Saarbrücken zum damaligen Zeitligisten 96 auch sportlich eine Verbesserung. "Sicher, ich hätte mir gewünscht, daß 96 in der Zweiten Bundesliga geblieben wäre, aber nun spielen wir eben in der Regionalliga und müssen hier das Beste rausholten", beschreibt Linke die Situation.

Das Beste rausholen bedeutet für Carsten Linke der Wiederaufstieg in die Zweite Liga. Und dafür sieht der große Blonde auch gute Chancen. "Wir haben im Vergleich zur vergangenen Saison einfach mehr Siegertypen in der Mannschaft, wir spielen stärker nach vorne und der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft stimmt einfach", berichtet der Abwehrchef. Ganz besonders positiv fallen dem "Oldie" seine jungen Kollegen ins Auge. "Die jungen Spieler sorgen in unserer Mannschaft für den nötigen Dampf. Sie haben viel Ehrgeiz und bringen ständig super Leistungen, die man normalerweise von 17- oder 18jährigen so noch gar nicht erwarten kann. Und wir haben gleich mehrere von diesen Talenten", schwärmt Linke.

Nur das Thema Fans bringt Carsten Linke dazu, noch stärker ins Schwärmen zu kommen. "Wir haben wirklich die besten Fans, die man sich wünschen kann. Selbst letzte Saison hat es ganz bestimmt nicht an den Fans gelegen, daß wir so schlecht gespielt haben. Auf die Unterstützung unserer Fans können wir immer setzen", versichert Linke. Aber trotz aller Begeisterung für seine jungen Kollegen und die 96 Fans, auf die Winterpause freut sich der Abwehrspieler schon jetzt. "Am Ende der Halbserie merkt man einfach die Müdigkeit im Kopf, die Plätze werden immer schlechter, alle brauchen ihren Urlaub", betont Linke.

Na, dann erholsame Feier- und freie Tage, einen guten Aufenthalt im Trainingslager und einen Super-Start nach der Winterpause! Sie haben es sich verdient.

(Quelle: 96-Kurier, Offizielle Stadionzeitung des HSV von 1896 e.V.)


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