Das Team

Dieter Hecking


Verstärkung auf allen Positionen

Während der laufenden Spielsaison in eine neue Mannschaft zu kommen, ist immer ein gewisses Risiko. Dieter Hecking war bereit, dieses Risiko einzugehen und wechselte im September vom Regionalligisten Paderborn-Neuhaus zu 96.

"Natürlich macht man sich vorher seine Gedanken: Akzepiert die Mannschaft mich, verdränge ich jemanden von seinem Stammplatz, ist der Wechsel richtig? Aber mir wurde der Einstieg in Hannover wirklich leichtgemacht", berichtet Hecking. Erleichtert hat sich der Allrounder seinen Einstieg aber auch selbst. Gleich bei seinem zweiten Spiel für die "Roten" schoß er gegen Kickers Emden ein Tor. Ein Einstand nach Maß.

Tief im Westen fing alles an. Dieter Heckings Fußball-Laufbahn nahm im Kohlenpott ihren Anfang. Mit sieben Jahren fing er in seinem Geburtsort Castrop-Rauxel mit dem "Kicken" an. Richtig ernst wurde es aber erst in der
A-Jugend bei Westfalia Soest. Seine Leistungen hier empfahlen ihn für die U 18 als Jugendnationalspieler. Von da an interessierten sich Vereine wie Bielefeld, Bochum und Gladbach für das Stürmertalent. Mit 19 Jahren wechselte Dieter Hecking zum Böckelberg. Doch der ganz große Durchbruch gelang dem Jungstürmer in Gladbach nicht. Konkurrenten wie Criens und Mill verdrängten ihn auf die Reservebank. "Bei Gladbach habe ich zu wenig gespielt, das machte dann einfach keinen Spaß", erzählte er.

Nach zwei Jahren wechselte er deshalb zu Hessen Kassel. An Kassel hat Hecking ganz besondere Erinnerungen. "Das erste Spiel von Kassel nach meiner Verpflichtung war gegen 96. Es war ein sehr wichtiges Spiel für beide Mannschaften, denn es ging um den Aufstieg in die erste Liga. Wir spielten 2:2. 96 stieg auf, Kassel blieb in der Zweiten Liga."

Fünf Jahre Kassel folgten, zwei Jahre Waldhof Mannheim, zwei Jahre VfB Leipzig und gut zwei Jahre beim TuS Paderborn-Neuhaus. Nicht gerade ein langweiliges Fußballerleben für den ehemaligen Polizeibeamten und vierfachen Familienvater.

"Zur Zeit hat es meine Frau nicht leicht. Ich bin nur sporadisch an den Wochenenden zu Hause, während der Woche ist sie mit unseren Kindern allein, das schlaucht." So ist Dieter Hecking also auf Haussuche im Raum Hannover. "Das wichtigste ist viel Platz für unsere Kinder und den Familienhund", beschreibt er sein Zuhause in spe. Logisch, daß da ein großer Garten optimal wäre, damit sich Maria-Lena (10), Theresa (8) und die Zwillinge Jonas und Aaron (2) so richtig wohlfühlen können.

Neben der Haussuche konzentriert sich der hannoversche Neuzugang voll auf den Fußball. Hannover 96 ist eine Herausforderung für ihn. "Ich möchte mit 96 den Aufstieg schaffen. Das ist mein sportliches Ziel. Deshalb bin ich hierhergekommen." Sein persönliches Ziel vor allem ist es, ein Leistungsloch zu vermeiden. Immerhin muß sich Hecking von vier Trainingseinheiten pro Woche bei Paderborn auf vier Trainingseinheiten innerhalb der ersten beiden Tage der Woche umstellen. Das Trainingspensum hat sich also locker verdreifacht. "Bisher ist von einem Leistungsabfall noch nichts zu spüren, und ich hoffe, das bleibt auch so", erklärt er.

Seine Position bei 96 kann selbst er nicht eindeutig angeben. "Ich spiele dort, wo mich der Trainer hinstellt. Ich kann alles spielen, bin nicht spektakulär aber effektiv", so sagt er selbstbewußt. Und was hat in bisher am meisten in Hannover beeindruckt? "Die Fans, etwas Vergleichbares habe ich bisher kaum erlebt. Da ist vielleicht noch Gladbach zu nennen, aber die Unterstützung in Hannover ist phantastisch", schwärmt Hecking. Bleibt nur die Frage, wofür der Mann aus dem Ruhrpott privat schwärmt - natürlich Herbert Grönemeyer und Bochum. -

(Quelle: 96-Kurier, Offizielle Stadionzeitung des HSV von 1896 e.V.)


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