Vom Fußballprofi zum Erfolgstrainer
Hannover - ein Ort, an dem Reinhold Fanz Triumphe feierte, und das nicht nur mit Hannover 96. Bereits 1979 brachte dem damaligen Fußballprofi von Fortuna Düsseldorf die niedersächsische Landeshauptstadt Glück: "Mit der Fortuna wurden wir hier in Hannover Deutscher Pokalsieger durch ein 1:0 gegen Hertha BSC. Ich spielte damals Libero. Es war meine erfolgreichste Zeit als Fußballer", erinnert sich der heutige 96-Coach.
Drei Jahre später mußte der Spieler Fanz vom Fußball Abschied nehmen. "Ich spielte meine zweite Saison beim KSC. Im Spiel gegen Arminia Bielefeld passierte es dann. Ich zog mir eine schwere Verletzung im Knie zu. Man kann sagen, daß da so alles, was kaputt gehen konnte, auch kaputt gegangen war", berichtet der heutige 96-Trainer.
Mit dem Fußballspielen war es vorbei, Fanz war Sportinvalide. Doch nach einem kurzen Ausflug in die Selbständigkeit, zog es den gebürtigen Mannheimer zurück zum runden Leder, diesmal als Trainer. Nachdem er seine Trainer-Lizenz in Köln erworben hatte, bekam er das erste Angebot, als Jugendverbandstrainer in Hessen tätig zu werden. "In meiner neunjährigen Zeit als Verbandstrainer habe ich so gut wie alles gewonnen, was zu gewinnen war - eine wirklich erfolgreiche Zeit", meint der 43jährige.
Das Angebot, zu Hannover 96 zu kommen, erreichte den Erfolgstrainer über seinen früheren Vereinskollegen Franz Gerber. "Als mich Franz Gerber anrief, hatte 96 praktisch keine Mannschaft. Nach dem Abstieg haben wir um die wenigen gebliebenen Spieler eine gute Mannschaft aufgebaut. Und natürlich haben sich meine vielen Kontakte aus der Verbandstrainer-Zeit dafür bewährt", so Fanz.
Neben dem Fußballer und Trainer Reinhold Fanz gibt es auch noch den Familienvater und Ehemann. Mit Ehefrau Cornelia und den Töchtern Christina (15) und Svenja (12) hat es sich der Hobby-Gärtner vor den Toren Hannovers gemütlich eingerichtet. "Wir wohnen hier in Ehlershausen wunderbar ruhig und haben vor allem nette Nachbarn", schwärmt Fanz. Und dann erzählt er weiter, daß mindestens 30 Leute aus der Nachbarschaft das 96-Team beim Kampf und den Aufstieg im Niedersachsen-Stadion aktiv unterstützen werden, hoffentlich mit Erfolg! Diesen Erfolg wünscht sich natürlich auch der Trainer. Aber ob der Aufstieg gelingt oder nicht, sein Vertrag bei den "Roten" läuft noch bis ins Jahr 2000; es bleibt noch genug Zeit für Erfolge.
Und wen sieht der Fußballfan mit Leib und Seele am Ende der Saison in der 1. Liga ganz oben? "Ich würde mir wünschen, daß Leverkusen das Rennen macht. Aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht, daß die Bayern noch etwas anbrennen lassen in Sachen Meisterschaft" (O-Ton, Reinhold Fanz, 23. Mai 1997) Auch hier irrte der Coach nicht.
(Quelle: 96-Kurier, Offizielle Stadionzeitung des HSV von 1896 e.V.)