Das Team

Raphael Schäfer

Ehrenrunde für den Fußball

"Geschichte und Physik null Punkte und sonst so zwischen einem und fünf Punkten, das ist zu mager", gibt der Hildesheimer freimütig zu. Schuld an der schulischen Ehrenrunde ist vor allem der Fußball. Als zweiter Mann im Tor immer bei den Spielen der Roten dabei, zusätzlich Einsätze für die Oberligamannschaft und auch noch Jugendnationalspieler. Da müssen die Lehrer schon mal ein Auge zudrücken. "In der Schule habe ich die volle Rückendeckung. Für Spieleinsätze bekomme ich problemlos frei. Nur für meine Noten und das Aufholen des verpaßten Lehrstoffs muß ich selber sorgen", sagt der Keeper. Damit hapert es aber zur Zeit. Dem sportlichen Ehrgeiz des 1,90 großen Recken tut dieses Dilemma allerdings keinen Abbruch.

"Um eine Klassetorwart zu werden, muß noch viel lernen. Ich gebe mir noch zwei maximal drei Jahre, dann greife ich voll an", so der selbstbewußte 18jährige. Mit Angreifen meint er, daß er dem erfahrenen Kollegen Jörg Sievers Konkurrenz machen will. Dabei müsse er vor allem an seiner Sprungkraft arbeiten, meint er selbstkritisch. Begonnen mit dem Fußballspielen hat der gebürtige Oberschlesier mit sieben Jahren beim SC Drispenstedt. "Torwart wurde ich, weil ich auf dem Spielfeld zu ruppig war und wir gerade keinen Tormann hatten. Also hat mich der Trainer ins Tor gestellt, und es hat ganz gut geklappt", erzählt Schäfer. Spaß hat ihm der Job im Tor auch gemacht und so blieb er dabei.

In der D-Jugend wurde er von 96 entdeckt, als sich die Mannschaften im Bezirksmeisterduell gegenüberstanden. Neben Schäfer wechselte auch Damian Brezina zu den "Roten". Bereut haben es wohl beide nicht. Wie auch Boris Besovic, Fabian Ernst oder Volkan Arslan gehört Raphael Schäfer zu den Jungstars in der Mannschaft. Und gerade diese jungen Spieler profitieren immens von den Erfahrungen der älteren. "Von Jörg kann ich noch viel lernen. Noch ist er mir meilenweit voraus", weiß Schäfer. Als weiteren Pluspunkt für die jungen Spieler bewertet der Torwart den Abstieg in die Regionalliga. "Es hört sich vielleicht komisch an, aber die Regionalliga war die große Chance für uns junge Spieler. Durch den Neuanfang, die neue Zusammensetzung der Mannschaft und den neuen Trainer haben wir jungen unsere Chancen bekommen. In der zweiten Liga wäre das schwieriger gewesen".

Aber auch ihm reicht eine drittklassige Saison. "Unser Blick geht natürlich nach oben", so die Nummer 2 des Regionalliga-Meisters. Und auf dem Weg dahin wartet der Verein aus der Lausitz, Energie Cottbus. "Das Spiel gegen den KSC haben wir natürlich gesehen. Die haben schon eine gute Mannschaft, aber wir sind auch nicht so schlecht", meint er selbstsicher. Den Heimvorteil für die "Roten" bei dem immer wahrscheinlicher werdenden Relegationsspiel 96 gegen Cottbus wertet der Jungstar positiv. Aber so richtig will er sich mit dieser Partie noch nicht auseinandersetzen. "Erst mal die Punkte aus den nächsten Ligaspielen holen. Cottbus ist noch nicht an der Reihe", betont der Torwart. - Sollten dabei Ehrenrunden für unser Team herausspringen, hätte sicher auch Raphael seine helle Freude daran!

(Quelle: 96-Kurier, Offizielle Stadionzeitung des HSV von 1896 e.V.)


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