Ein waschechter Hannoveraner
Er ist 1979 in Hannover geboren und aufgewachsen. Seit seinem
vierten Lebensjahr spielt er Fußball - natürlich für
die "Roten": Fabian Ernst, 17 Jahre und eines der ganz
großen Talente aus dem Jugendbereich von 96.
Seine sportlichen Erfolge können sich bereits jetzt sehen lassen. Deutscher Vizemeister mit der B- und A-Jugend. Dritter der Europameisterschaften und Teilnehmer der Fußball WM mit der Jugendnationalmannschaft. Kein Wunder also, daß sein sportliches Ziel die Erste Liga ist. "Auf jeden Fall möchte ich in der Bundesliga spielen, am liebsten natürlich mit 96", wünscht sich Fabian.
Bevor es aber soweit ist, muß der Jungstar erst noch die Schulbank drücken. Denn neben dem Fußball will Fabian Ernst noch das Abitur bauen. "Die Schule mache ich auf jeden Fall fertig, schon allein, um meine Zukunftschancen zu sichern, falls es mit dem Fußball nicht weiterläuft",. erklärt der 17jährige. Und dabei hat Fabian Ernst nicht nur die Gefahr eines anhaltenden Formtiefs im Kopf. Er weiß auch um die Kurzlebigkeit im Fußballgeschäft. "Eine schwere Verletzung, und es ist aus mit dem Traum von der großen Profikarriere. Mit meinem Abitur kann ich auch in fünf Jahren noch studieren, damit habe ich immer eine andere Chance in der Hinterhand", sagt er.
Aber soweit ist es ja zum Glück nicht. Noch ist der Fußball der Mittelpunkt im Leben des Abwehrspielers. Bisher hatte er 12 Spieleinsätze für 96 in der Regionalliga. Vergangene Saison saß er noch auf der Tribüne und sah seinen Verein absteigen. "Die letzte Saison war einfach zum Heulen. Schlechte Leistungen auf dem Spielfeld, natürlich kaum Unterstützung von den Rängen und dann der Abstieg. Wer hätte gedacht, daß uns unsere Fans in der Regionalliga so super unterstützen würden. Ich bin echt beeindruckt", gesteht der Jugendnationalspieler.
Verzichten mußte Reinhold Fanz häufig auf das Ausnahmetalent, weil Fabian Ernst mit der U18-Auswahl des DFB unterwegs war. Auch heute schaut er sich das Spiel nur an, da er gerade vom EM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Belgien aus Bochum zurückgekehrt ist. Was ist für ihn wichtiger, die Nationalmannschaft oder der Verein? "Der Verein ist auf jeden Fall wichtiger. In der Nationalmannschaft zu spielen, ist eine Auszeichnung, man sieht etwas von der Welt und kann internationale Erfahrungen sammeln. Aber der Verein spielt eine größere Rolle", meint Fabian Ernst. Und das, obwohl er in der Nationalmannschaft auf seiner Lieblingsposition als Libero spielen kann. Bei 96 steht Fabian Ernst im rechten defensiven Mittelfeld. "Natürlich ist Libero die Position, die ich auch gerne im Verein spielen würde, aber innerhalb einer Mannschaft muß man da spielen, wo der Trainer einen hinstellt, also spiele ich defensives Mittelfeld", so der Jungstar. Mit dieser Einstellung wird er sicherlich bei Trainer und Mannschaft gut ankommen. Denn trotz Nationalmannschaft und dem Traum von einer großen Karriere scheint der 17jährige ganz auf dem Teppich geblieben zu sein.
Zwar mußte er wegen der häufigen Nationalmannschaftseinsätze von der Wilhelm-Raabe-Schule zum Sportgymnasium Humboldtschule wechseln, aber sonst ist er seiner Meinung nach ganz der Alte geblieben. "Ich habe immer noch die gleichen Freunde, leiste mir keine besonderen Hobbies und wohne bei meinen Eltern." ein grundsolider Fußballstar, eben ein waschechter Hannoveraner.
(Quelle: 96-Kurier, Offizielle Stadionzeitung des HSV von 1896 e.V.)