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Mathias Dworschak

Transfer im Eiltempo

Trainer, Liga und Tabellenplatz, das waren die Eckdaten, die Mathias Dworschak vor seinem Wechsel zu Hannover 96 bekannt waren. Entsprechend hat der neue Defensiv-Mann Entschlußfreude bewiesen, als er am 14. Januar 1997 in letzter Minute den Vertrag bei den "Roten" unterschrieb.

Bereut hat er diesen schnellen Schritt bisher noch nicht. Allein die Trennung von seiner Freundin Jeanette ist ein Wermutstropfen. "Jeanette macht im November ihr Examen als Kinderkrankenschwester. Wenn das hinter ihr liegt, möchte sie nach Hannover kommen. Natürlich nur, wenn es hier einen Job für sie gibt", erklärt Dworschak die momentane Situation. Der Verein leistet Schützenhilfe, denn außer der Trennung wird das Privatleben des Mittelfeldspielers auch durch die Suche nach einer neuen Wohnung in Hannover belastet. Sportlich sind dem 22jährigen die Probleme nicht anzumerken. Er schaffte es auf Anhieb, sich einen Stammplatz in der Mannschaft zu sichern.

Begonnen hat die Karriere des gebürtigen Frankfurters in Eddersheim, einem kleinen Ort nahe Frankfurt. Mit vier Jahren kickte er bereits für den FC Eddersheim. Mit 15 Jahren wechselte er zum großen Bruder Eintracht Frankfurt. "Mit der Eintracht begann die eigentliche Fußballkarriere", so Dworschak. Von der B-Jugend über die A-Jugend und die Amateure schaffte er 1995 den Sprung zu den Profis. "Zu meinen schönsten sportlichen Erlebnissen gehören die Bundesligaspiele mit der Eintracht. Ganz besonders gerne erinnere ich mich an unseren 4:1-Sieg gegen Bayern München im Oktober 1995", schwärmt der Hesse.

Wer einmal in der ersten Liga gespielt hat, möchte selbstverständlich wieder dorthin zurück. Entsprechend sind die Ziele des ehemaligen Verwaltungsfachangestellten: "Wir wollen den Aufstieg packen und uns dann in der Zweiten Liga etablieren - natürlich mit der Tendenz nach oben." Und selbstbewußt fügt er hinzu: "Hier in Hannover sind die Mannschaft, die Fans, die ganze Region einfach reif für den Profifußball. Ein Jahr Regionalliga muß reichen". Mit diesen Worten spricht Dworschak aus, was sich viele Fans wünschen.

So richtig heimisch fühlt sich der Neuzugang in Hannover aber noch nicht. "Zur Zeit wohne ich im Hotel und fahre einmal pro Woche nach Frankfurt, das ist schon etwas nervig. Wenn ich erst eine Wohnung in Hannover habe und dann auch meine Freundin hier lebt, wird es sicher netter", sagt der sympathische Spieler. Sehr viel von Niedersachsens Landeshauptstadt hat der Mann aus Hessen bisher nicht zu Gesicht bekommen. Aber von dem wenigen hat ihm so gut wie alles gefallen. Vor allem auf den Sommer freut sich Dworschak schon jetzt. "Ich mag den Sommer - man sitzt mit Freunden in einem Biergarten oder macht eine Spritztour mit dem Motorrad", so der Suzuki-Fahrer. Und außerdem gibt es da noch eine heimliche Leidenschaft des Neuhannoveraners - einen 28 Jahre alten Fiat 500. "Meine Knutschkugel braucht regelmäßige Pflege. Und im Sommer bekommt man einfach nicht so schnell kalte Hände beim Auto-Reparieren", erklärt er mit einem Schmunzeln. Eins steht auf jeden Fall heute schon fest: Auch bei starken Gegenspielern bekommt "Kojak" keine "kalten Füße", wie seine Einsätze bei 96 beweisen.

(Quelle: 96-Kurier, Offizielle Stadionzeitung des HSV von 1896 e.V.)


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