Hannover 96 | Bundesligakurier |
Zur Zeit ist Klaus-Peter Gosch mit der Ausarbeitung der Verträge für den Stadionneubau beschäftigt. Der 96-Schatzmeister hat Wirtschaftswissenschaften in Hannover studiert. Das verheiratete Vorstandsmitglied fährt in der knapp bemessenen Freizeit gern mit seinem Rennrad durch den Deister. Im Interview mit dem Bundesliga-Kurier" gab er einen Einblick in seine Arbeit für Hannover 96.
Bundesliga-Kurier: Wie sind Sie überhaupt zu dem Posten eines Schatzmeisters gekommen?
Klaus-Peter Gosch: Ich bin seit fast zwei Jahren Mitglied in diesem Klub. Schon vorher habe ich lange Zeit die Spiele der Mannschaft verfolgt. Als mich der Vorstandsvorsitzende Martin Kind ansprach, ob ich das Amt des Schatzmeisters übernehmen könnte, habe ich zugestimmt."
Bundesliga-Kurier: Welches sind Ihre Hauptaufgaben?
Klaus-Peter Gosch: Meine Arbeit ist sicherlich für Außenstehende nicht so spannend. Ich sorge durch Liquiditätsplanung dafür, daß der Verein zahlungsfähig bleibt. Unsere kurzfristigen Verbindlichkeiten können jederzeit bei Fälligkeit bezahlt werden. Die noch verbliebenen langfristigen Verbindlichkeiten werden entsprechend der abgeschlossenen Verträge abgetragen. Hier wäre eine vorzeitige Ablösung unwirtschaftlich. Außerdem zählt die Weiterentwicklung des Finanz- und Rechnungswesens sowie der Aufbau des Controlling zu meinen Aufgaben."
Bundesliga-Kurier: Wie steht es mit den Verhandlungen über den Umbau des Niedersachsen-Stadions?
Klaus-Peter Gosch: Wir sind mitten in den Gesprächen mit den Partnern und der Stadt. Ich möchte an dieser Stelle einmal ganz klar betonen, daß Hannover ein modernes Fußballstadion benötigt. Die Vertragsmodalitäten sind nicht einfach. Bis zum 15. Januar des kommenden Jahres soll eine Entscheidung fallen. Ich hoffe auf die große Lösung und den kompletten Umbau für 137 Millionen Mark. Für Hannover 96 wäre das von großer Wichtigkeit. Nur mit einer modernen Arena können unser Verein und die Stadt für die nächsten Jahre ein Zeichen setzen."
Bundesliga-Kurier: Wie meinen Sie das?
Klaus-Peter Gosch: Fußball hat sich zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft Hannover 96 zu sein, ist in der Tat etwas Neues. Wir wollen in Zukunft attraktive Unterhaltung bieten, die Auftritte unserer Mannschaft für finanzstarke Unternehmen interessant machen und damit auch etwas für die Region Hannover etwas leisten. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn unser Team bald in der Bundesliga spielen würde. Das würde diese Vorhaben sehr erleichtern."
Bundesliga-Kurier: Sind Sie mit dem Verlauf der Saison zufrieden?
Klaus-Peter Gosch: Ich habe gesehen und gespürt, daß die Zuschauer zu uns kommen, wenn Erfolg da ist. Wir haben zunächst mit 10.000 Besuchern pro Heimspiel kalkuliert. Zur Zeit kommen wir im Durchschnitt auf 15.000 Zuschauer. Zu Beginn der Saison waren die Besucherzahlen aber deutlich höher als in den letzten Spielen. Ich hoffe aber, daß unsere Mannschaft in der Rückrunde wieder mehr Zuschauer begeistern kann."
Bundesliga-Kurier: Was sagen Sie zu der Situation von Trainer Reinhold Fanz, der vom Bundesligaverein Eintracht Frankfurt umworben wird?
Klaus-Peter Gosch: Ich hoffe, daß es eine einvernehmliche Lösung gibt."
(Quelle: Bundesligakurier Heft 9, Saison 1998/99)