97/98: Werder Bremen Ama.-Hannover 96 1:3 (1:0)

Regionalliga, 32. Spieltag

Werder Bremen Amateure - Hannover 96 1:3 (1:0)

96: Sievers - Ernst - Eigner, Dworschak (27. Reinhardt) - Linke, Rasiejewski, Addo, Kreuz, Hecking - Asamoah (80. N' Diaye), Degen (60. Milovanovic)

Tore: 1:0 Stalteri (15.), 1:1 Asamoah (48.), 1:2 Eigner (65.), 1:3 Milovanovic (70.) - Rote Karte: Linke - Zuschauer: 4.000

Was für ein Drama im Weser-Stadion. 96 bestand gestern den Härtetest - besser konnte die Vorbereitung am Donnerstag nicht sein. "Braunschweig, wir kommen", sangen 4000 Fans aus Hannover, die ihr Team im wichtigen Auswärtsspiel unterstützten.

96 gewann den Wahnsinnskampf gegen die Werder-Amateure 3:1, fährt als Spitzenreiter zum Knüller. Bei der Eintracht reicht nun ein Unentschieden zum Titel.

Irres Tempo von Beginn an. Die Werder-Mannschaft stört früh das 96-Spiel, das zunächst nicht auf Touren kommt. In der fünften Minute reißt Eigner einen Bremer Stürmer um. Eigentlich eine Notbremse, aber Schiedsrichter Anklam zeigt nur Gelb. Dann der erste Schock für 96: Werder kontert, Barten flankt, Stalteri erzielt das 1:0 (14.).

Die Atmosphäre wird immer giftiger. Linke sieht nach einem Handspiel Gelb. In der 22. Minute der zweite Schock für 96: Linke reißt Bremens Borchardt am Trikot - jetzt entscheidet der Schiedsrichter: Notbremse. Linke sieht Rot. Der kopfballstarke Kicker fehlt damit auch am Donnerstag in Braunschweig. 96 in Unterzahl - wie soll das was werden mit einem Sieg? Zwei Minuten danach holt sich Werders Penshorn die gelb-rote Karte ab (25.) - jetzt spielen zehn gegen zehn. Aber wieder nur zwei Minuten später verliert 96 noch einen wichtigen Spieler. Matthias Dworschak verletzt sich bei einem Zweikampf schwer. Er kommt mit dem Notarzt ins Krankenhaus. Erste Diagnose: Knöchelbruch. Für den Manndecker ist die Saison vorbei.

Auf dem Rasen wird es immer hitziger. Ex-96-Profi Uwe Harttgen, jetzt Werder-Kapitän, erhält die gelbe Karte und meckert über Hannovers Akteure. Dann freut sich Addo über den Ausgleich, er dreht in die Fan-Kurve ab, aber der Schiedsrichter pfeift ihn zurück (34.). Abseits - es bleibt beim Rückstand. In der 42. Minute trifft Kreuz nur die Latte.

Zur zweiten Hälfte stehen die zehn 96-Kicker früh auf dem Platz. Sie sind heiß auf die Fortsetzung des Krimis und müssen zwei Minuten warten, bis die Bremer und der Schiedsrichter kommen. Und 96 macht mit Volldampf weiter. Nach einem Eckball von Kreuz und Gestochere vorm Tor köpft Asamoah das 1:1 (49.). Die 96-Fans jubeln - aber das Unentschieden reicht dieser Mannschaft nicht, sie will den Erfolg. Trainer Reinhold Fanz wechselt Degen aus, bringt Milovanovic (60.). Und ein Freistoß des besten 96-Torschützen leitete die Führung ein, Eigner köpft das 2:12 (65.).

Damit ist Hannover Spitzenreiter, aber Werder macht noch mal Druck. Sievers hält einen Harttgen-Freistoß. Doch Milovanovic bringt Ruhe ins Spiel. Nach Vorarbeit von Asamoah erzielt der 96-Stier das 3:1 (70.). Trainer Fanz läuft auf Milovanovic zu und herzt ihn. Danach vergeben Kreuz, Asamoah und Milovanovic zwar weitere Torchancen, aber das stört keinen der Anhänger, bei denen sich die 96-Spieler auch mit der Welle bedanken: Fans und Mannschaft sind reif für die zweite Liga.

Gott sei Dank haben wir uns noch gefangen. Ich bin hochzufrieden. Das ist jetzt eine gute und wichtige Ausgangsposition für das Spiel in Braunschweig.

Wir haben gut und aggressiv angefangen. Aufgrund der zweiten Halbzeit ist der Sieg für 96 verdient.

Die erste Hälfte haben wir verpennt. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir Tempo gemacht.

Das war ein tierischer Kampf. Ich werde gleich wieder zur Jugendnationalmannschaft gefahren und werde am Dienstag auch spielen.