Hannover 96

Regionalliga 31. Spieltag


Hannover 96 - VfB Oldenburg 6:2 (4:0)


96: Sievers - Ernst - Eigner (78. Fischer), Dworschak - Linke, Rasiejewski, Addo (67. Arslan), Kreuz, Hecking - Asamoah (58. Milovanovic), Degen

Tore: 1:0 Degen (13.), 2:0, 3:0 Asamoah (25., 37.), 4:0 Degen (39.), 4:1 Elberfeld (62.), 5:1 Linke (67.), 5:2 Meyer (68.), 6:2 Milovanovic (72.) - Zuschauer: 12.300


Schon 111 Treffer - 96 mit Vollgas ins Saisonfinale

Degen und Asamoah zweimalige Torschützen, Milovanovic wieder da

Michael Lorkowski hatte sich fürs Niedersachsen-Stadion entschieden. Nebenan auf dem Schützenplatz lockten Rummelplatzvergnügungen wie das "Erdbeben". Braunschweigs Trainer aber hoffte wohl, daß 96 im Meisterschaftsendkampf in einen Krater fällt gegen Oldenburg.

Doch damit war’s Asche. Immerhin bot ein brillantes 96-Team auch sehr gute Unterhaltung. Beim 6:2-Sieg zeigten die Eintracht-Verfolger Traumfußball - 96 ist fit fürs Saisonfinale. Nebenbei stellte der Tabellenzweite auch einen Regionalliga-Rekord auf. 111 Tore hat die Mannschaft erzielt, das gab’s noch nie in der dritten Liga. Schon Treffer Nummer eines durch Jürgen Degen (13.) war eine neue Rekordmarke - Treffer 106. In der vergangenen Saison waren’s am Ende 105 gewesen.

Dieser Degen-Stoß traf die Zweitliga-Absteiger genauso schwer wie der Platzverweis in der 23. Minute. Michael Hennig hatte gegen Jens Rasiejewski die Sense rausgeholt. In der ersten Aktion nach der roten Karte bereits das 2:0: Gerald Asamoah ließ Oldenburgs Woloschin stehen wie ein Porsche einen Trecker auf der Landstraße. Nach dem Vollgasspurt lupfte Asamoah den Ball auch noch über Torwart Eilenberger in den Winkel - ein Zuckertreffer.

96 packte die Oldenburger aber fortan nicht in Watte, machte weiter Druck. Tolle Kombinationen, Tricks und Torschüsse - 96 so gut wie nie gegen einen zumindest von der Tabellensituation her starken Gegner. 96 fuhr mit dem Vierten Karussell, stürzte das Team von einer Verlegenheit in die nächste.

Den Ostfriesen blieb die Luft weg. Nach Vorarbeit von Dieter Hecking erzielte Asamoah das 3:0 - diesmal brauchte er aus fünf Metern nur einzuschieben (36.). Drei Minuten später machte auch Degen seinen zweiten Treffer (39.). Der arme Torwart Eilenberger stand verlassen in seiner Schießbude.

Bei so viel Überlegenheit blieb 96-Trainer Reinhold Fanz Zeit für eine große Geste. Der vom Coach zuvor in die Reserve zurückgestufte Vladan Milovanovic feierte sein Comeback. Doch die von den Fans heftig gefeierte Rückkehr ihres Lieblings begann mit einer kalten Dusche. Elberfeld (59.) erzielte das 4:1. Dann ging’s weiter mit der Achterbahnfahrt. Milovanovic legte Carsten Linke den Ball zum 5:1 vor (64). Nach dem 5:2 durch Meyer (65.) war der Tor-Stier wieder da - Milovanovic schaffte das 6:2. Lorkowski verzog sich in den VIP-Raum, die 96-Fans jubelten: "Braunschweig, wir kommen." Bei der Eintracht soll’s schließlich ein richtiges 96-Erdbeben geben.

Die Reaktionen

96-Trainer Reinhold Fanz:

Besser als wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, geht’s nicht. Milovanovic hat sehr gut für die Mannschaft gearbeitet, sich aber leider bei seinem Tor an der Leiste verletzt.

Oldenburgs Trainer Mirko Votava:

Wir haben reichlich Geschenke verteilt, uns taktisch sehr schlecht verhalten.

96-Chef Martin Kind:

Das Spiel macht mir Mut für das Duell in Braunschweig.

96-Spieler Otto Addo:

Das war gut. Gegen eine Mannschaft wie Oldenburg so aufzutreten, das ist schon was.

Braunschweigs Trainer Michael Lorkowski:

Ich habe mich gelangweilt. Gegen uns wird Oldenburg viel besser spielen.

(Quelle: Neue Presse, 20.04.98)


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