Hannover 96

Regionalliga 29. Spieltag


Hannover 96 - VfL 93 Hamburg 7:1 (3:1)


96: Sievers - Ernst - Eigner, Dworschak - Linke, Rasiejewski (83. Reinhardt), Addo, Arslan (74. Dietrich), Hecking - Asamoah (56. Gärtner), Degen

Tore: 1:0, 2:0 Asamoah (12., 18.), 2:1 Harf (40.), 3:1 Addo (44.), 4:1 Arslan (53.), 5:1 Hecking (70.), 6:1 Linke (73.), 7:1 Hecking (84.) - Zuschauer: 5.653


Meisterliches 96-Team im Torrausch, der Kater kam aus Braunschweig

99 Treffer, aber weiter Platz zwei - "das zerreißt einen fast"

Es geschah Mitte der zweiten Halbzeit, da machte sich eine meisterliche Stimmung breit im Niedersachsen-Stadion. Die 96-Torfabrik arbeitete perfekt, die 100-Tore-Grenze kam immer näher. Dazu überbrachte Stadionsprecher Christian Brunz frohe Kunde aus Braunschweig. 1:1 stand’s bei der Eintracht - 96 war für einige Minuten im siebten Himmel und neuer Tabellenführer.

Der Kater kam nach dem Torrausch. Erst als der VfB mit 7:1 besiegt war, ernüchterte Brunz die 96-Fans. Braunschweig hatte doch wieder gewonnen, bleibt einen Punkt vorm Verfolger aus Hannover (siehe auch Meldung unten). "Das Hin und Her zerreißt einen fast", gestand der ansonsten kühl kalkulierende 96-Chef Martin Kind.

Die Mannschaft hatte gegen die überforderten Hamburger ihr Plansoll erfüllt. Ein Sieg mußte her, um im Titelduell nicht abzufallen. Das Team blies aber zur 100-Tore-Jagd. Nach der schnellen 2:0-Führung durch einen Doppelschlag von Gerald Asamoah (12./13.) "wollten alle nach vorne und Tore machen", erkannte Trainer Reinhold Fanz. Und auf einmal war 96 in Schwierigkeiten. Nach dem Treffer zum 2:1 (Harf/40.) hätte der Ausgleich fallen können.

Aber Otto Addo versetzte dem Verein, in dem er lange Jahre gekickt hatte, mit einem Solo den K.o. Das 3:1 kurz vor der Halbzeit (44.) brach den Widerstand des VfL. Ähnlich war’s vergangene Woche in Lübeck gewesen, als Asamoah dem Lübecker Anschlußtreffer schnell das entscheidende 3:1 hatte folgen lassen.

Nach der Halbzeit mußte VfL-Trainer Ulli Schulz "Spieler bringen, die sonst in der Kreisklasse Staffel sechs, spielen".

In der dritten Liga, Staffel Nord, spielte 96 am Sonnabend jedenfalls meisterlich. Trainer Reinhold Fanz lobte die "großartige Leistung". Auch Sportdirektor Franz Gerber gratulierte den Torjägern. 105 Treffer in der vergangenen Saison, schon 99 in dieser: "Über 200 Tore in zwei Spielzeiten, das ist nicht normal", findet Gerber.

Immer besser trifft Gerald Asamoah. Der 19jährige hat jetzt schon 14 Tore erzielt, mußte aber wegen einer Knöchelprellung ausgewechselt werden. Die Verletzung wird Asamoah wohl bis morgen auskuriert haben, wenn bei 96 wieder geübt wird. Denn Fanz gab seinen Torkönigen zur Belohnung zwei Tage frei, "das haben sie sich verdient".

(Quelle: Neue Presse, 30.03.98)


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