Hannover 96

Regionalliga 19. Spieltag


Hannover 96 - 1. SC Norderstedt 6:3 (3:1)


96: Sievers - Ernst - Linke - Dworschak, Rasiejewski, Addo (63. Bongo), Kreuz, Reinhardt, Asamoah (63. Bicici) - Hecking (88. Fischer), Milovanovic

Tore: 0:1 Kunze (8.), 1:1 Ernst (18.), 2:1 Linke (32.), 3:1 Milovanovic (45.), 3:2 Burmester (49.), 4:2 Asamoah (61.), 4:3 Zoric (70.), 5:3 Milovanovic (82.), 6:3 Dworschak (85.) - Zuschauer: 4.065


Vorne traumhaft, hinten mangelhaft

96 stürmte zurück an die Spitze

Fanz: Spieler hatten schon Pokalknüller gegen Jena im Kopf - Zuschauer-Minusrekord

Die wenigen, die gekommen waren, brauchten über Langeweile nicht zu klagen: 6:3 gewann Hannover 96 gegen Norderstedt - und ist dank Nachbarschaftshilfe (Ricklingens 1:1 in Braunschweig) wieder Tabellenführer.

Einen Verlierer gab's schon vor dem Anpfiff: Schatzmeister Gerhard Lossin hatte daran zu knabbern, daß nur 4065 Zuschauer die Generalprobe fürs Pokal-Achtelfinalspiel morgen (19.30 Uhr) gegen Jena sehen wollten - Minusrekord.

Und auch der Spielbeginn verlief für 96 alles andere als positiv. Kunzes 25-Meter-Freistoß fand den Weg ins Tor, zum ersten Mal in dieser Saison lag das Team von Trainer Reinhold Fanz in einem Regionalliga-Heimspiel zurück. "Ein Betriebsunfall", vermutete Aufsichtsratschef Wolf-Günther Wiesel - und sah sich nur zehn Minuten später bestätigt: Ernst besorgte von der Strafraumgrenze den Ausgleich. Nach der Führung durch Linke (Vorarbeit Addo, 32.) bejubelten die Fans ein Traumtor: Rasiejewski - Addo - Milovanovic - 3:1, da war er wieder, der zauberhafte 96-Kombinationsfußball.

Schön anzusehen waren auch die Treffer von Asamoah, nochmal Milovanovic (sein 16. Saisontor) und Dworschak (sein 96-Premierentor) - aber was vorne gelang, ging hinten schief.

Da fabrizierte Reinhardt eine Bogenlampe im Strafraum, schoß Linke Ernst an, führten dicke Patzer zu zwei Norderstedter Erfolgserlebnissen (Burmeister 49., Zoric 70.). Kippen konnten die Gäste das Spiel auch nach 4:3-Zwischenstand nicht, aber sie zeigten viele Schwachstellen auf. "Keine souveräne Leistung", murmelte Aufsichtsrat Harrald Wendt hinterher - und 96-Trainer Reinhold Fanz entschuldigte sich für "Gastgeschenke, mit denen wir den Gegner aufgebaut haben". Seine Erklärung: "Die Spieler hatten Jena schon im Hinterkopf".

(Quelle: Neue Presse, 1.12.97)


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