Regionalliga, 12. Spieltag


VfL 93 Hamburg - Hannover 96 2:3 (1:2)


96: Sievers - Ernst - Dworschak, Linke - Rasiejewski, Dietrich, Fischer (46. Gärtner), Brezina (72. Reinhardt), Milovanovic (64. Manzi) - Kovacec, Asamoah

Tore: 1:0 Degen (10.), 1:1 Dietrich (12.), 1:2 Milovanovic (26., Foulelfmeter), 1:3 Rasiejewski (74.), 2:3 Wickert (90.) - Zuschauer: 2.300


Sievers rettete Sieg, 96 vor Braunschweig

Aber Trainer Fanz fordert eine "bessere Einstellung"

 Das Idyll trog. Das Stadion am Borgweg liegt schön in Hamburgs Stadtpark, aber ein Sonntagsausflug war die gestrige 96-Dienstreise nicht. Denn der VfL 93 hat eine kampfstarke Mannschaft, die vor allem mit hohen Flanken den Erfolg sucht.

2300 Zuschauer, darunter 500 aus Hannover, sorgten für eine hektische Atmosphäre in der engen Arena: "Einige meiner jungen Spieler sind damit nicht klargekommen", meinte 96-Trainer Reinhold Fanz, der froh war über den 3:2-Sieg beim starken VfL 93 Hamburg.

Damit führt 96 die Tabelle an, weil Meisterschaftskonkurrent Braunschweig in Lübeck verloren hat. Gewinnt 96 die Nachholbegegnung am 22. Oktober im Niedersachsen-Stadion gegen Delmenhorst, hat das Team drei Punkte Vorsprung.

"Da oben gehören wir hin", meint Carsten Linke, "und da bleiben wir bis zum Schluß". Dazu müßten Linke und Kollegen allerdings das eine oder andere Spiel doch mit einer "besseren Einstellung beginnen", wie Fanz fordert. "Mal eben mit links gewinnen, das geht nicht" - auch nicht beim VfL 93.

Der Aufsteiger hat im Angriff mit den beiden Ex-Profis Marinus Bester (Werder Bremen) und Jürgen Degen (Kaiserslautern) seine besten Spieler. Und Degen ließ 96 schon in der zehnten Minute über die Klinge springen. Mit einem Kopfball fast von der Strafraumgrenze brachte er den VfL in Führung. Gut für 96, daß Tobias Dietrich bereits zwei Minuten später das 1:1 mit einem feinen Solo erzielte.

Glück hatten die Nordmeister, daß Degen allein vor Torwart Sievers nicht zum zweiten Mal zustach, sondern nur den Pfosten traf (20.). Als Asamoah in der 27. Minute im Strafraum fiel, pfiff der Schiedsrichter Elfmeter. Es war wohl keiner, aber Vladan Milovanovic erzielte die 2:1-Führung. In der Folge vergab 96 viele Torchancen, auch zu Beginn der zweiten Halbzeit. Aber dann setzte der Aufsteiger 96 unter Druck. Ein Kopfballtor von Schweissing erkannte der Schiedsrichter nicht an. Torwart Sievers war mehrmals besser als Bester, rettete die Führung. Als Jens Rasiejewski, der sich mit Fabian Ernst als Libero abwechselte, in der 74. Minute das 3:1 erzielte, schien alles klar. Aber nach Wickerts Anschlußtor (89.) zitterte sich 96 zum Sieg.

VfL-Trainer Ullrich Schulz freute sich über "eine erstklassige Leistung" seiner Mannschaft. Fanz dagegen war ein bißchen sauer. "Wir werden die Fehler auf Video analysieren", kündigte er an. Denn wenn die 96-Spitzenreiter eins lernen müssen, dann in hektischen Situationen cool zu bleiben.

(Quelle: Neue Presse, 13.10.97)


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