Regionalliga, 4. Spieltag


Hannover 96 - SV Wilhelmshaven 4:1 (2:0)


96: Müller - Ernst - Linke (66. Reinhardt), Dworschak - Fischer, Bicici, Rasiejewski, Addo (46. Manzi), Brezina - Hecking, Milovanovic (46. Asamoah)

Tore: 1:0 Milovanovic (14.), 2:0 Linke (16.), 3:0 Asamoah (54.), 3:1 Bongo (70.), 4:1 Brezina (88.) - Zuschauer: 6.175


Der Sauna-Sieg - 96 machte erst Dampf, blieb dann cool

Müller durfte ins Tor, Vorstand und Aufsichtsrat zeigten sich, Gerber gefeiert

Es war viel Bewegung gestern auf der fast vollbesetzten Promi-Tribüne. Die Hannover-VIP's fächerten und wedelten sich Luft zu, aber viel genutzt hat es auch nicht in der Sauna Niedersachsen-Stadion. Auch die 96-Akteure hatten ein Hitzeschonprogramm entwickelt.

Schon nach 17 Minuten führten die Meister der Regionalliga Nord mit 2:0 gegen Wilhelmshaven, danach machten sie sich nicht verrückt und agierten cool und öfter mal aus dem Stand gegen den Außenseiter, der in der Vorsaison einen Sechserpack kassiert hatte. Am Ende hieß es 4:1. Im ersten Heimspiel nach den Demonstrationen gegen Klubchef Utz Claassen bei der Gladbach-Pokalpartie zeigte sich die 96-Führung fast vollständig auf der Tribüne. Von den Wichtigen waren nur Claassen und Aufsichtsratssprecher Karl Born (beide auf Dienstreise) nicht da. Vom Vorstand zeigten sich Vize Karl-Heinz Mühlhausen und Schatzmeister Claus-Dieter Heinemann, vom Aufsichtsrat Reinhold Sauer, Hans-Georg Praschak, Rolf Gehrcke und Rolf Roeschlau. Auch Engelbert Nelle, Chef des Niedersächsischen Fußball-Verbandes, nutzte den Sonntagnachmittag zu Gesprächen über einen möglichen neuen Vorstand. Die Mannschaft agierte erneut unbeeindruckt von allen Querelen im Verein. Vladan Milovanovic (15.) und Carsten Linke (17.) hatten frühzeitig alle Zweifel beseitigt - die Frage schien nur noch: Wie hoch geht es aus? Der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Gerald Asamoah erzielte das 3:0. 96 hatte viele weitere Torchancen, aber auch die Wilhelmshavener hatten ihre Möglichkeiten. In der 70. Minute mußte 96-Torwart Heinz Müller den Ball aus dem Tor holen: 3:1, weil Bongo nach einem Eckball Köpfchen zeigte. 96-Trainer Reinhold Fanz hatte Raphael Schäfer, der in Osnabrück als Ersatz für den verletzten Jörg Sievers im Tor stand, wieder auf die Ersatzbank gesetzt. Das 96-Talent mußte Müller Platz machen, den Fanz von seiner Zeit als Verbandstrainer in Hessen kennt. Damian Brezina (88.) erzielte das von den Fans im Block H31 bejubelte 4:1. Dabei sollte der Bereich leerbleiben, weil Carsten Ratz und andere einen Fan-Streik organisieren wollten. "Ohne Gerber keine Zukunft" stand auf einem Transparent, das den Zugang zum H31 versperren sollte. Zum Spielbeginn war der Block dann wie immer rappelvoll, aber ihren Liebling Gerber, der auf der Tribüne saß, haben sie dann doch gefeiert. Nicht so enthusiastisch wie zuletzt, aber es war ja auch sehr heiß, gestern im Stadion.

(Quelle: Neue Presse, 25.08.97)


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