Hannover 96

Saison 2008/09, 25.Spieltag


1899 Hoffenheim - Hannover 96 2:2 (1:1)


1899 Hoffenheim: Hildebrand - Beck, Jaissle, Compper, Ibertsberger - Weis, Vorsah, Luiz Gustavo - Teber, Carlos Eduardo, Sanogo / Trainer: Rangnick

Hannover 96: Enke - Pinto, Eggimann, Andreasen, Rausch - B. Schulz, Balitsch - Stajner, Bruggink, Rosenthal - Forssell / Trainer: Hecking

Eingewechselt: 16. Terrazzino für Ibertsberger, 56. Fabricio für Jaissle, 78. Wellington für Weis - 82. Hanke für Forssell, 90. Krzynowek für Stajner, 90. +1 Lala für B.Schulz

Tore: 1:0 Teber (20., Foulelfmeter, Rechtsschuss, Rausch an Beck), 1:1 Balitsch (22., Linksschuss, Vorarbeit Bruggink), 1:2 Eggimann (74., Kopfball, Bruggink), 2:2 Wellington (84., Rechtsschuss, Teber) - Schiedsrichter: Stark (Ergolding) - Zuschauer: 30 150 (ausverkauft) in der Rhein-Neckar-Arena - Gelbe Karten: Beck, Fabricio - Rausch, Balitsch


Ibertsberger und Jaissle verletzt

Wellington verhindert Hannovers Premierensieg

Auch gegen das auswärtsschwächste Team der Liga konnte Hoffenheim seine sieglose Serie nicht beenden und wartet nun bereits seit sieben Spielen auf einen Dreier. 1899, das mit Ibertsberger und Jaissle zwei Abwehrspieler verlor, konnte sich am Ende sogar beim eingewechselten Wellington bedanken, dass wenigstens ein Zähler im Kraichgau blieb und 96 weiter auf seinen ersten Auswärtserfolg warten muss.

Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick wechselte nach dem 1:1 in Frankfurt zweimal. Der wiedergenesene Hildebrand erhielt im Tor den Vorzug vor Haas, Teber kam für den verletzten Ba (Rippenprellung) ins Team. Auf Hannovers Seite musste Coach Dieter Hecking einige Ausfälle verkraften. Im Vergleich zum 4:4 gegen Dortmund änderte er seine Startelf auf vier Positionen. Fahrenhorst (Muskelfaserriss), Christian Schulz (5. Gelbe) und Tarnat (Fußprellung) fielen aus und wurden durch Eggimann, Bastian Schulz und Rausch ersetzt. Andreasen rückte zurück in die Innenverteidigung, während Bastian Schulz neben Balitsch vor der Abwehr agierte. Zudem verdrängte Rosenthal Krzynowek auf die Bank.

Hoffenheim gab von Beginn an Gas und drängte Hannover zurück in die eigene Hälfte. Die Gäste hatten große Probleme ins Spiel zu finden und waren zunächst nur darauf bedacht, den frühen Rückstand zu verhindern. Trotz der klaren Feldüberlegenheit wurde 1899 nur selten zwingend. Die größte Chance bot sich Weis per Kopf, der nach einer Sanogo-Flanke völlig frei an den Ball kam, das Leder aber nicht entscheidend drücken konnte (13.). Danach war für Ibertsberger Schluss, der mit Schmerzen im Bein ausgewechselt werden musste. Rangnick brachte den deutlich offensiveren Terrazzino und zog Luiz Gustavo auf die linke Verteidigerposition zurück (16.). In der Folge wurde es kurios. Beck drang von rechts in den Strafraum ein und wurde von Rausch gelegt. Während Rausch seine Grätsche zwar im Strafraum ansetzte, hatten beide Akteure zum Zeitpunkt des eigentlichen Kontakts allerdings bereits die Torlinie überschritten. Stark zeigte dennoch auf den Punkt. Teber trat an und verwandelte mit viel Glück - Enke berührte den Ball - zum 1:0 (20.). Die Antwort der Niedersachsen ließ aber nicht lange auf sich warten. Ein Bruggink-Freistoß aus dem Halbfeld landete beim in abseitsverdächtiger Position postierten Balitsch, der das Leder aus sieben Metern über die Linie drückte - 1:1 (22.). Die Partie verflachte mit zunehmender Spieldauer. Hoffenheim konnte den Druck nicht aufrecht erhalten, während Hannover defensiv besser stand und gelegentlich selbst offensiv aktiv wurde. Hochkarätige Gelegenheiten gab es auf beiden Seiten allerdings selten zu bestaunen. Enke parierte gegen Beck (30.), Bruggink rutschte das Spielgerät nach toller Pinto-Vorarbeit über den Spann (42.). Für mehr Aufregung sorgte da Luiz Gustavo, der während eines Teber-Freistoßes dem in der Mauer stehenden Bruggink den Ellbogen in die Brust rammte. Schiedsrichter Stark hatte es offensichtlich nicht gesehen, denn obwohl der Niederländer zu Boden ging, ließ der Unparteiische weiterspielen (37.).

Der zweite Abschnitt hätte um ein Haar mit einem Paukenschlag begonnen. Nach einem Bruggink-Freistoß war Andreasen per Kopf zur Stelle und setzte das Leder nur hauchdünn links daneben (47.). Auf der Gegenseite scheiterte der durchgebrochene Carlos Eduardo alleine vor Enke am Keeper (49.). Die Negativbotschaften für Rangnick rissen auch in der Folge nicht ab. Nach einem Duell mit Stajner blieb Jaissle, der nach der Pause auf die linke Verteidigerposition gewechselt war, ohne Einwirkung des Hannoveraners liegen und musste mit Verdacht auf Kreuzbandriss ebenfalls vom Feld. Fabricio kam so zu seinem Bundesligadebüt (56.). Beide Mannschaften blieben bemüht, zunächst aber glücklos. Erst nach gut 70 Minuten wurde es vor den Toren wieder interessant. Nach einer perfekten Teber-Flanke kam Compper aus vier Metern zum Kopfball, brachte das Leder aber nicht im Netz unter (72.). Besser machten es die Gäste. Bruggink, dessen Freistöße immer für Gefahr sorgten, flankte hoch in den Strafraum, wo Eggimann an den Ball kam und zum 1:2 einnickte (74.). Rangnick setzte nun alles auf eine Karte und brachte Wellington - mit Erfolg! Teber passte von rechts flach an den Elfmeterpunkt, wo der eingfewechselte Brasilianer erst Bastian Schulz aussteigen ließ und dann abgeklärt ins linke Eck traf (84.). Wenige Augenblicke später zog Teber gegen den etwas weit vor dem Tor stehenden Enke fast von der Mittellinie ab und traf die Latte (86.). 1899 stand ganz dicht vor dem Sieg, doch Enke, der famos gegen Sanogo parierte (89.), hielt den zweiten Hannoveraner Auswärtspunkt fest.

Hoffenheim muss nach der Länderspielpause am Samstag in Hamburg antreten, Hannover gastiert einen Tag später bei Werder Bremen.

Die Trainerstimmen:

Trainer Ralf Rangnick (1899 Hoffenheim): "Wenn man das Chancenverhältnis sieht, dann hätten wir gewinnen müssen. Am meisten ärgert es mich, dass wir zwei Tore aus Standardsituationen kassiert haben. Die Mannschaft hat sich da nicht gut verhalten."

Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Wenn man fünf Minuten vor Schluss mit 2:1 führt, dann will man natürlich die drei Punkte mitnehmen. Am Ende muss ich der Mannschaft aber ein Kompliment machen, wie sie die Rückschläge weggesteckt hat. Wir haben in den letzten vier Spielen fünf Punkte geholt, damit bin ich sehr zufrieden."

(Quelle: kicker sportmagazin, 23.03.09)


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