Hannover 96

Saison 2008/09, 21.Spieltag


Bor. Mönchengladbach - Hannover 96 3:2 (2:0)


Mönchengladbach: Bailly - Gohouri, Daems - Stalteri, Dorda - Galasek - Bradley - Baumjohann - Matmour, Marin - Friend / Trainer: Meyer

Hannover 96: Enke - Pinto, Fahrenhorst, C. Schulz, Tarnat - Andreasen, Balitsch - Stajner, Bruggink, Krzynowek - Forssell / Trainer: Hecking

Eingewechselt: 24. Levels für Dorda, 71. Neuville für Marin, 89. Brouwers für Matmour - 46. Schlaudraff für Balitsch, 62. Zizzo für Krzynowek, 86. Cherundolo für Pinto

Tore: 1:0 Baumjohann (36., Rechtsschuss, Vorarbeit Marin), 2:0 Marin (43., Rechtsschuss), 2:1 Pinto (53., Linksschuss, Bruggink), 2:2 C. Schulz (77., Kopfball, Bruggink), 3:2 Neuville (83., Rechtsschuss) - Schiedsrichter: Perl (Pullach) - Zuschauer: 36 166 im Borussia-Park - Gelbe Karten: Dorda, Galasek - Balitsch, Tarnat, Pinto


Baumjohann, Marin und Neuville sorgen für wichtigen Erfolg

Gladbach beendet Negativserie

Nach acht sieglosen Partien in Folge gewann die Borussia gegen das schwächste Auswärtsteam der Liga erstmals wieder. Zwar kämpfte sich Hannover nach dem 0:2 im ersten Durchgang wieder zurück, doch "Joker" Neuville sicherte Hans Meyer und den Gladbachern einen ernorm wichtigen dreifachen Punktgewinn im Abstiegskampf.

Nach dem 1:1 in Bremen veränderte Hans Meyer sein Team auf zwei Positionen: Friend (nach Gelb-Sperre) ersetzte Colautti im Angriffszentrum. Zudem stand Marin diesmal in der Anfangself und spielte für Jantschke, der nicht im Kader stand. Bei Hannover nahm Dieter Heckung eine Änderung im Vergleich zum 3:3 gegen Stuttgart vor. Für Eggimann, der gegen den VfB noch in der ersten Hälfte ausgetauscht worden war (Kicker-Note 6), rückte nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder Andreasen in die Startelf. Während der Däne im defensiven Mittelfeld seinen Wirkungskreis hatte, rückte C. Schulz neben Fahrenhorst zurück in die Innenverteidgung.

Die Anfangsviertelstunde im Stadion im Borussia-Park begann mit engagierten Gladbachern und auf Konter lauernden Hannoveranern. Da beide Teams jedoch das letzte Risiko scheuten, ergaben sich zunächst keine nennenswerten Torchancen. Die erste Gelegenheit vergab Stajner in der 17. Minute, als er nach einem Fauxpas von Dorda mit seinem Abspiel in die Mitte zum freistehenden Forssell hängen blieb. Wenig später scheiterte Friend nach Sieg im Kopfballduell gegen Fahrenhorst nur knapp, im Gegenzug rettete Gohouri in höchster Not gegen den einschussbereiten Forssell (19.). Fünf Minuten später wechselte Hans Meyer erstmals aus. Für den allzu engagierten Dorda, der zudem einige Probleme mit Stajner hatte, kam Levels. In der Folge beruhigte sich die bis dahin nervöse Partie ein wenig. Bis Baumjohann mit einem Sonntagsschuss aus etwa 25 Metern die Führung für die Gladbacher gelang (36.). Und die Borussia nutzte das Selbstvertrauen durch den Führungstreffer prompt und legte nach. Marin setzte sich gegen die kurz desorientierten Pinto und C. Schulz durch und vollendet im Strafraum gekonnt gegen Enke (43.). Dann ging es in die Halbzeit.

Nach Wiederbeginn brachte Dieter Hecking Schlaudraff für Balitsch und stellte die Zeichen bei Hannover damit klar auf mehr Offensive. Früh wurden die 96er für die Neuorientierung belohnt. Auch weil Marin Pinto bei seinem Vorstoß ungehindert ziehen ließ, kam der Rechtsverteidiger am Strafraumrand nach Ablage von Bruggink zum Schuss und traf mit Hilfe des linken Innenpfostens zum Anschlusstreffer (53.). Zwar erholte sich die Borussia relativ schnell von dem Schock des Gegentreffers und störte die 96er früh in ihren Offensivbemühungen. Aber die Hannoveraner kamen dennoch wie in der Vorwoche noch nach Zwei-Tore-Rückstand zum Ausgeich: C. Schulz verwertete einen Eckball per Kopf gekonnt hoch ins linke Toreck (77.). Doch Gladbach konterte. Ausgerechnet "Joker" Neuville, für dessen Hereinnahme für den starken Marin Hans Meyer einige Pfiffe geernet hatte, sorgte mit seinem ersten Saisontreffer für den Borussen-Sieg. Der Ex-Nationalspieler verwertete einen Abpraller, nachdem C. Schulz und Fahrenhorst unmittelbar zuvor Friend noch am Torerfolg hinderten(83.). Danach konnte Hannover nichts mehr zusetzen.

Gladbach muss am Samstag zum Überraschungsteam aus Berlin, auf Hannover wartet ebenfalls am Samstag gegen Leverkusen zu Hause eine schwere Aufgabe.

Die Trainerstimmen:

Trainer Hans Meyer (Borussia Mönchengladbach): "Wenn man 2:0 führt und als Mannschaft weiter ist als wir, dann wird so ein Spiel sicher nicht mehr so eitrig wie dieses. Wir hatten gesagt, dass wir die zweite Halbzeit nicht zu passiv angehen wollen. Aber dann passiert genau das, was wir verhindern wollten. Nach dem 2:1 war die Kontrolle dieses Spiels weg und Hannover kam folgerichtig zum Ausgleich. Dass wir durch das Tor von Oliver Neuville noch gewinnen, ist vielleicht ausgleichende Gerechtigkeit. Nicht für dieses Spiel, aber wir waren bisher ja nicht in allen Spielen vom Glück geprügelt

Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Wir waren fünf Minuten zu passiv, so dass der Gegner ungehindert agieren konnte. Wenn die Mannschaft dann aber so zurückkommt, kann man ihr nur zum Vorwurf machen, dass sie noch das dritte Tor bekommen hat. Die Mannschaft lebt, eindeutig. Sie bringt sich aber um den Lohn ihrer Arbeit, vor allem auswärts. Wenn man die Spiele nicht gewinnt, muss man auch nach unten schauen."

(Quelle: kicker sportmagazin, 23.02.09)


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