Hannover 96 |
Saison 2008/09,
11.Spieltag
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Hannover 96 - Hamburger SV 3:0 (2:0)
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Hannover 96: Fromlowitz - Cherundolo,
Balitsch, C. Schulz, Rausch - Lala, B. Schulz - Stajner, Schlaudraff, Huszti - Forssell / Trainer: Hecking
Hamburger SV: Rost - Demel,
Reinhardt, Mathijsen, Aogo - Jarolim, Alex Silva - Trochowski, Olic - Guerrero -
Petric / Trainer: Jol
Eingewechselt:
70. Hanke für Forssell, 84. Krebs für Huszti, 88. Yankov für Schlaudraff -
26. Pitroipa für Guerrero, 75. Thiago Neves für AogoTore: 1:0
B. Schulz (5., Rechtsschuss, Vorarbeit Schlaudraff), 2:0 Schlaudraff (18.,
Linksschuss, Forssell), 3:0 Stajner (79., Linksschuss, Huszti) - Schiedsrichter:
Fandel (Kyllburg) - Zuschauer: 49 000 (ausverkauft) in der AWD-Arena - Gelbe Karten:
Balitsch - Demel
Erneuter Rückschlag für Hamburg
Stajner krönt Hannovers Sahnetag
Mit einem leidenschaftlichen Auftritt holte sich das
ersatzgeschwächte Hannover gegen den HSV in einer intensiven Partie einen
verdienten, wenn auch zu hohen Sieg. Vor allem im ersten Durchgang brillierte
die disziplinierte Hecking-Elf und ging mit einer 2:0-Führung in die Kabine.
Nach Wiederanpfiff rannte Hamburg vergeblich an, ehe eine prima Kombination der
Gastgeber in der Schlussphase das Spiel endgültig entschied.
Hannovers Coach Dieter Hecking kompensierte nach der
0:3-Pleite in Berlin die Personalmisere in der Innenverteidgung, indem er
Christian Schulz für Fahrenhorst (Wade) auf die Innenverteidigerposition zurückzog.
Für Pinto und Krebs blieb nur die Bank, neu im Team waren Bastian Schulz,
Stajner und Schlaudraff. Beim HSV setzte Trainer Martin Jol im Vergleich zum
2:0-Erfolg gegen den VfB Stuttgart auf exakt dieselbe Startformation.
Mit einem Paukenschlag begann das Nord-Derby vor ausverkauftem
Haus: Bastian Schulz zog nach einem Konter aus 20 Metern ab, und der flatternde
Ball segelte über Rost hinweg zur Führung der Niedersachsen ins Netz - die
Nummer eins des HSV sah dabei nicht gut aus (5.). Gut sah aber aus, was die
Hausherren in den nächsten Minuten ablieferten. Aggressiv im Zweikampf ließen
die Hecking-Schützlinge dem Gegner wenig Raum zur Entfaltung und konterten
selbst immer wieder gefährlich. Die nächste Gelegenheit resultierte aber aus
einem Schnitzer von Mathijsen, in Folge dessen Forssell frei vor Rost am
HSV-Schlussmann scheiterte (15.). Der war wenig später aber machtlos:
Schlaudraff überspurtete nach einer tollen Kombination mit Huszti und Forssell
auf dem Weg in den Strafraum Demel und ließ Rost aus zehn Metern halblinker
Position keine Abwehrchance (18.). Bei Hamburg war nach wie vor wenig Struktur
zu erkennen. 96 machte es dem Rivalen aber mit hoher Laufbereitschaft - der
ballführende Akteur wurde stets gedoppelt - auch sehr schwer. Lediglich Olic
ließ Torgefahr aufblitzen (23.), für Kollege Guerrero (Oberschenkelverhärtung)
war der Arbeitstag bereits nach 26 Minuten beendet - Pitroipa kam. Doch auch mit
dem Ex-Freiburger kamen die Jol-Schützlinge über Ansätze nicht hinaus und
hatten vor allem in der Defensive mehr zu tun als ihnen lieb war. Das
leidenschaftlich kämpfende Hannover blieb bis kurz vor der Pause stets gefährlich,
so manches Mal fehlte aber die Ruhe vor dem gegnerischen Tor. Erst gegen Ende
des ersten Durchgangs kamen die Hanseaten stärker auf. Fromlowitz parierte
gegen Petric, Cherundolo klärte in derselben Minute gegen Aogo kurz vor der
Linie per Kopf (42.).
Mit Elan kam die Jol-Elf aus der Kabine. Vor allem Olic machte
über die linke Seite mächtig Dampf, scheiterte in guter Position an Fromlowitz
(51.). Christian Schulz fabrizierte fast ein Eigentor (55.), danach konnten sich
die Gastgeber vorübergehend befreien, ehe die nächste Angriffswelle der Gäste
auf Fromlowitz zurollte, bei der Jarolim volley links vorbeizielte (63.). Den
Niedersachsen gelang es dann immer wieder, mit vielen Ballstaffetten im
Mittelfeld für Entlastung zu sorgen. Auch in der Verteidigung stand die
Hecking-Elf wieder stabiler als zu Beginn des zweiten Durchgangs, ließ in der
Folge nur eine Trochowski-Chance zu (72.). Nach einem Konter holten die
Hausherren mit einer tollen Kombination zum entscheidenden Schlag aus:
Schlaudraff spielte am Strafraum halbrechts zu Huszti, der den Ball glänzend
mitnahm und querpasste zu Stajner, der in der Mitte nur noch den Fuß
hinzuhalten brauchte - 3:0 (79.)! Nimmermüde bewiesen die Gäste Moral und
versuchten wenigstens den Anschlusstreffer zu erzielen, doch Balitsch & Co.
hielten an diesem Tag bis zum Schlusspfiff allen Belastungen stand.
Hannover eröffnet den kommenden Spieltag am Freitagabend in Köln, der HSV
erwartet am Samstag Besuch aus Dortmund.
Die Trainerstimmen:
Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Meine Mannschaft war von
der ersten Sekunde an sehr präsent. Auch unsere Verletzungsprobleme in der
Innenverteidigung hat sie als Gemeinschaft hervorragend gelöst. Wir müssen den
Weg jetzt weitergehen und dürfen uns nicht auf diesem Sieg ausruhen."
Trainer Martin Jol (Hamburger SV): "Wir haben es dem Gegner zu
leicht gemacht und uns erst in der zweiten Halbzeit gesteigert. Wir müssen auswärts
besser spielen. Der Pausenrückstand war schwierig zu reparieren."
(Quelle: kicker
sportmagazin, 03.11.08)
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