Hannover 96

Saison 2008/09, 10.Spieltag


Hertha BSC Berlin - Hannover 96 3:0 (2:0)


Hertha BSCDrobny - Chahed, Friedrich, Kaka, Stein - Kacar, Dardai - Nicu, Cicero - Raffael, Pantelic / Trainer: Favre

Hannover 96: Fromlowitz - Cherundolo, Balitsch, Fahrenhorst, Rausch - Lala, C. Schulz - Krebs, Pinto, Huszti - Forssell / Trainer: Hecking

Eingewechselt: 46. Voronin für Raffael, 87. Domovchiyski für Pantelic - 46. Schlaudraff für Krebs, 72. Hanke für Pinto, 77. Stajner für Lala

Tore: 1:0 Pantelic (63., Rechtsschuss, Vorarbeit Nicu), 2:0 Voronin (84., Kopfball, Cicero), 3:0 Domovchiyski (90. +1, Rechtsschuss, Voronin) - Schiedsrichter: Dr. Brych (München) - Zuschauer: 31 329 im Olympiastadion Berlin - Gelbe Karten: Stein, Pantelic, Kacar


Hannover auswärts mit weiterem Mißerfolg

Pantelic und Voronin eiskalt

Hertha BSC hält den Anschluss an die Tabellenspitze und feiert dank einer großen Leistungssteigerung einen etwas zu hoch ausgefallenen Sieg über lange gleichwertige Hannoveraner. Beide Mannschaften hatten nach einer mäßigen ersten Hälfte die Chance zur Führung, Pantelic traf als erster und dann konterte die Hertha die Niedersachsen eiskalt aus.

Hertha Coach Lucien Favre änderte nach dem 1:1-Remis in Dortmund seine Startelf auf einer Position. Lustenberger musste mit Oberschenkelproblemen passen, Dardai rutschte ins Team. Bei Hannover 96 tauschte Trainer Dieter Hecking nach dem 1:1-Unentschieden gegen Werder Bremen ebenfalls Personal aus. Der Albaner Lala rutschte für Vinicius (Wadenverhärtung) ins Team.

Die Zuschauer im Berliner Olympiastadion bekamen in der ersten Hälfte Fußballmagerkost serviert. Wenig Tempo in den Aktionen, allzu viele Ungenauigkeiten im Passspiel und weitgehend ins leere laufende Angriffe beider Mannschaften prägten das Bild in der Hauptstadt. Hannover beschränkte sich zu Beginn auf die Defensivarbeit, die erneut umformierte Hintermannschaft zeigte sich nur in den Anfangsminuten wackelig. Pantelic, einzige Spitze bei der "Alten Dame", hatte früh das Auge für seinen serbischen Landsmann Kacar und spielte diesen gefühlvoll im Strafraum an. Um Haaresbreite verpasste der Olympiateilnehmer die Führung für die Favre-Elf (6.). Dann aber war es lange Zeit vorbei mit schwungvollen Angriffsaktionen. Erst Dardai, der nach einem Eckball aus dem Hinterhalt heranrauschte und die Festigkeit des Hannoveraner Aluminiums prüfte (23.), sorgte für Aufsehen. Berlin war in der Folge etwas präsenter, zeigte die etwas bessere Spielanlage und hatte mehr von der Partie – ohne freilich wieder gefährlich vor das Tor von Fromlowitz zu kommen. 96 benötigte einen langen Anlauf und kam erst gegen Ende der ersten Hälfte durch zwei Fernschüsse des Finnen Forsell erstmals nennenswert zu eigenen Torgelegenheiten. 

Es ging torlos in die Kabinen, beide Trainer reagierten während der Pause und tauschten frische Offensivkräfte ein. Lucien Favre ersetzte Raffael durch Voronin, Dieter Hecking schickte Schlaudraff für Krebs auf den Rasen. Und beflügelt durch diese Wechsel ging es dann im zweiten Durchgang sehr viel lebhafter zu. Den Anfang machten die "Roten" aus Niedersachsen. Forsell (50.), Pinto (51.) und wieder Forsell (52.) verpassten mit Schüssen von der rechten Strafraumseite knapp, dann drehten die Berliner auf. Kacar gerierte sich dabei jedoch als Unglücksrabe und vergab fahrlässig beste Möglichkeiten (60., 62.). Das Führungstor für die Favre-Elf fiel dann doch noch zum Ende dieser Drangphase. Dardai gewann ein Duell im Mittelfeld, spielte steil auf Nicu und der bediente in der Mitte Pantelic mustergültig. Der Serbe brauchte nur noch abzustauben (63.). Wenig später hatte er sogar den zweiten Treffer auf dem Fuß, übersah aber bei seinem von Fromlowitz parierten Schuss die mitgelaufenen Friedrich und Voronin (66.). Hanke (72.) und Stajner (77.) kamen nun bei 96 ins Team, Hannover spielte voll auf Angriff und suchte den Ausgleich. Die Hecking-Elf hatte dabei Pech, dass der Ungar Huszti aus wenigen Metern nur den Pfosten traf (78.). 96 verstärkte den Druck, machte jetzt hinten auf. Die logische Folge: Die Hertha konnte nun gefährliche Konter setzen. Aber Nicu (76.) und Cicero (78.) verpassten noch die Entscheidung, die dann letztlich dem Ukrainer Voronin vorbehalten blieb. Nach einer maßgenauen Vorarbeit von Cicero traf Voronin im zweiten Anlauf per Kopf und sicherte der Hertha endgültig die drei Punkte. Den Schlusspunkt setzte dann der spät eingetauschte Domovchiyski, der nach einer klugen Vorlage von Voronin das Endergebnis sicherstellte (90. +1).

Hertha tritt zum nächsten Spieltag am Samstag in Bremen an. Hannover empfängt zeitgleich den HSV zum Nordderby.

Die Trainerstimmen:

Trainer Lucien Favre (Hertha BSC Berlin): "In der ersten Halbzeit waren wir nicht präsent genug und haben uns zu wenig bewegt. Hannover war gut organisiert und besser in den Zweikämpfen. In der zweiten Halbzeit war es natürlich viel besser und nach dem 1:0 war es einfacher. Ich kann zum Interview von Marko Pantelic nichts sagen. Ich habe keine Zeitung gelesen."

Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Es fällt mir schwer, das Spiel zu analysieren. Die erste Halbzeit war ausgeglichen und ohne große Torchancen. Dann finden wir eigentlich sehr gut in die zweite Halbzeit, und da muss das Team konsequenter sein. Eigentlich müssen wir das 1:1 machen, aber dann kommt es wie es kommt. Wir waren sicherlich nicht drei Tore schlechter."

(Quelle: kicker sportmagazin, 30.10.08)


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