Hannover 96 |
Saison 2008/09,
7.Spieltag
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Borussia Dortmund - Hannover 96 1:1 (1:1)
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Dortmund: Weidenfeller - Y.-P. Lee,
Subotic, Kovac, Schmelzer - Kehl - Tinga, Kringe - Hajnal - Blaszczykowski,
Valdez / Trainer: Klopp
Hannover 96: Enke - Cherundolo,
Vinicius, Fahrenhorst, Rausch - Balitsch, C. Schulz - Stajner, Schlaudraff, Huszti -
Forssell / Trainer: Hecking
Eingewechselt:
46. Frei für Kringe, 71. Sahin für Tinga, 83. Klimowicz für Valdez - 71.
Eggimann für C. Schulz, 76. Lala für Balitsch, 83. Krebs für SchlaudraffTore:
1:0 Valdez (10., Linksschuss, Vorarbeit Blaszczykowski), 1:1 Forssell (25.,
Rechtsschuss, Cherundolo) - Schiedsrichter: Stark (Ergolding) - Zuschauer:
66 900 im Signal-Iduna-Park - Gelbe Karten: Subotic, Klimowicz - Rausch
Erster Auswärtspunkt für die Niedersachsen
Tolle Tore, aber nur zwei anerkannt
Hannover 96 kommt glücklich zum ersten Auswärtspunkt in
dieser Spielzeit. Dortmund war über weite Strecken des Spiels das dominierende
Team, hatte die Mehrzahl an klaren Torchancen und beklagt die Nicht-Anerkennung
eines Treffers von Robert Kovac.Bei Borussia Dortmund gab es im Vergleich zum
3:4 i.E. bei Udinese Calcio im UEFA-Cup nur eine Änderung: Valdez begann im
Angriff an Stelle von Frei. Hannovers Trainer Dieter Hecking vertraute exakt der
Startelf vom 1:0 gegen die Bayern am vergangenen Spieltag.
Der BVB war in den ersten Minuten das aktivere und mutigere
Team, Hannover achtete zunächst auf eine sichere Defensive und mied jedes
Risiko. Die Schwarz-Gelben wurden früh für das Engagement belohnt und gingen
mit dem ersten Torschuss des Spiels gleich in Führung: "Kuba" passte
klasse in die Tiefe zu Valdez, der Vinicius entwischte und aus 15 Metern
herrlich mit links an die Unterkante der Latte schoss (10.). Dortmund blieb am
Drücker, Hannover stand tief. Die Hecking-Elf reagierte mehr als dass sie
selbst agierte. Und sie wäre beinahe mit 0:2 in Rückstand geraten: Hajnal
brachte eine Ecke von links herein, Kovac köpfte aus fünf Metern aufs Tor,
Enke bekam den Ball noch, schlug das Leder im zweiten Versuch mit der Hand ins
Feld. Der Ball war aber schon komplett hinter der Linie! Schiedsrichter Wolfgang
Stark entschied aber auf "Kein Tor" (18.). Wie aus heiterem Himmel
gelang 96 - bis dahin klar unterlegen - der Ausgleich. Cherundolo flankte von
rechts, Forssell war vor Lee am Ball, stoppte kurz und knallte den Ball dann aus
der Drehung aus zwölf Metern in den linken Winkel (25.)! Der Ausgleich war ein
Weckruf für die Niedersachsen, die nun viel zielstrebiger und mutiger nach
vorne spielten. Der BVB suchte aber ebenfalls den schnellen Weg nach vorne, so
dass die Partie enorm an Fahrt aufnahm. Und fast wäre das 1:2 gefallen:
Balitsch schoss aus 23 Metern, Forssell (!) stoppte den Ball, wurde aber selbst
von Subotic gebremst. Huszti sprintete heran und schoss aus acht Metern um
Zentimeter rechts vorbei (31.). Dortmund wurde erst in der Schlussphase der
ersten Hälfte wieder bestimmender, erhöhte nochmal die Schlagzahl, es sprang
aber nichts Zählbares mehr aus der Überlegenheit heraus.
Nach dem Seitenwechsel durfte bei Dortmund Frei für Kringe
ran. Die erste gute Chance ging aber auf das Konto eines Mitspielers: Hajnal
tauchte nach Vorarbeit von Schlaudraff (!) allein vor Enke auf, zog kraftvoll
ab, doch der Nationaltorhüter reagierte prächtig und klärte zur Ecke (48.).
Aber auch 96 hatte gute Angriffsaktionen, Subotic klärte binnen 40 Sekunden
gleich zweimal im Fünf-Meter-Raum in höchster Not! Erst gegen den
einschussbereiten Schlaudraff, dann gegen Balitsch (51.). Hannover drängte den
BVB an deren eigenen Strafraum. Die Niedersachsen machten mächtig Druck,
Dortmund war zu nachlässig im Spielaufbau, brachte 96 mit leichten
Abspielfehlern immer wieder ins Spiel. Es regnete stark in Dortmund, der Rasen
war enorm glitschig, was es für die Akteure nicht einfacher machte. Beide Teams
versuchten, das Mittelfeld schnell zu überbrücken, suchten ihr Heil in der
Offensive, echte Torchancen waren aber rar gesät. Valdez scheiterte mit einem
Kopfball aus sechs Metern an Enke. Das Blatt wendete sich mit zunehmender
Spieldauer wieder klar, nach mehr als einer Stunde war der BVB wieder am Drücker,
spielte teilweise Powerplay. An Lauf- und Einsatzbereitschaft war beiden Teams
kein Vorwurf zu machen. Die Präzision beim finalen Abspiel aber ließ häufig
zu wünschen übrig. Hannover schien mehr und mehr mit einem Punkt in Dortmund
zufrieden zu sein, das Hauptaugenmerk der Hecking-Elf lag klar auf der
Defensivarbeit. Dortmund hatte mehr Ballbesitz, investierte mehr ins
Offensivspiel, rannte sich am Bollwerk aber ein ums andere Mal fest. Ausnahmen
waren selten, hatten es aber in sich: "Kuba" scheiterte nach tollem
Zuspiel von Frei aus 14 Metern halbrechter Position am rechten Außenpfosten
(85.). So blieb es am Ende bei der für Hannover etwas schmeichelhaften
Punkteteilung.
Nach der Länderspielpause ist Dortmund am Samstag in Bremen
im Einsatz, Hannover muss am Samstag gegen Hoffenheim ran.
Die Trainerstimmen:
Trainer Jürgen Klopp (Borussia Dortmund): "Es ist nicht einfach,
dieses Spiel einzuschätzen. Wir haben eine überragende Anfangsphase gespielt
und ein super Tor geschossen, auch ein schönes zweites, das dann aber nicht
gegeben wurde. Wir haben dann aber den Gegner mit der ersten Chance zum
Ausgleich kommen lassen und dadurch den Faden verloren. Wir hatten nicht mehr
die nötige Ordnung. Am Ende hatten wir noch zwei Chancen und wären deshalb
auch der verdiente Sieger gewesen."
Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Mit den ersten 20 Minuten
meiner Mannschaft war ich überhaupt nicht einverstanden. Wir waren zu passiv
und hätten uns nicht beschweren können, wenn das 2:0 gegeben worden wäre. So
ist meine Mannschaft aber zurückgekommen. Wir haben am Ende sogar versucht, auf
Sieg zu spielen, aber es wäre vermessen gewesen, wenn wir hier drei Punkte
mitgenommen hätten. Das Unentschieden war schon in Ordnung."
(Quelle: kicker
sportmagazin, 06.10.08)
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