Hannover 96

Saison 2008/09, 4.Spieltag


Hannover 96 - Bor. Mönchengladbach 5:1 (2:0)


Hannover 96: Enke - Balitsch, Eggimann, Vinicius, C. Schulz - B. Schulz, Yankov - Schlaudraff, Bruggink, Huszti - Forssell / Trainer: Hecking

Gladbach: Heimeroth - Callsen-Bracker, Brouwers, Daems - Ndjeng, Alberman - Paauwe - Matmour, Baumjohann, Marin - Friend / Trainer: Luhukay

Eingewechselt: 33. Ismael für C. Schulz, 80. Pinto für Yankov, 89. Stajner für Huszti - 14. Coulibaly für Paauwe, 72. Rösler für Marin

Tore: 1:0 Huszti (32., Linksschuss, Vorarbeit Bruggink), 2:0 Schlaudraff (43., Rechtsschuss, Forssell), 3:0 Huszti (47., Linksschuss, Forssell), 3:1 Friend (54., Rechtsschuss, Baumjohann), 4:1 Schlaudraff (67., Rechtsschuss), 5:1 Forssell (86., Rechtsschuss, Foulelfmeter, Daems an Huszti) - Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart) - Zuschauer: 41 362 in der AWD-Arena - Gelbe Karten: Balitsch, Vinicius, Huszti - Friend, Coulibaly, Rösler, Daems - Bes. Vorkommnis: Heimeroth hält Foulelfmeter (Baumjohann an Forssell) von Huszti (28.)


Paauwe und Christian Schulz verletzt vom Platz

Huszti beendet Torflaute

In einer recht einseitigen Begegnung konnte der Gast aus Mönchengladbach nur in der Anfangsphase überzeugen. Nach dem erlösenden ersten Tor in dieser Saison durch Huszti drehte 96 auf und blieb bis zum Schlusspfiff die spielbestimmende Mannschaft, und schoss sich mit einem hohen Sieg gegen den Aufsteiger den Frust der vergangenen Wochen von der Seele.

Hannovers Coach Dieter Hecking reagierte auf die 0:2-Niederlage in Stuttgart mit drei personellen Umstellungen. Huszti, Yankov und Balitsch waren neu im Team, Cherundolo, Lala und Rosenthal rotierten raus. Bei der Borussia sah Trainer Jos Luhukay nach dem 3:2-Sieg gegen Bremen keinen Grund, an seiner ersten Elf etwas zu ändern.

Gladbach begann die Partie sehr defensiv eingestellt. Bei Ballbesitz Hannover zog sich die Luhukay-Elf in die eigene Hälfte zurück und verteidigte eng aufgestellt erst ab der Mittellinie. Gegen dermaßen ausgerichtete Gäste tat sich 96 lange Zeit richtig schwer. Nur ganz selten fand sich für die "Roten" eine Lücke um den ansonsten verstellten Strafraum der Borussia, die wenigen Male, die ein Akteur frei zum Flanken kam, vergab der Gastgeber kläglich. Einen ersten Rückschlag musste Gladbach nach nur wenigen Minuten einstecken. Kapitän Paauwe ging mit Oberschenkelproblemen vom Platz und wurde durch Coulibaly ersetzt (16.). Doch die Borussia steckte die personelle Umstellung gut weg und kam gegen teils unsicher agierende Hannoveraner zu ersten Einschusschancen. Marin scheiterte aus kurzer Distanz nur knapp an Enke (17.). Den recht ideenlosen Gastgebern bescherte Baumjohann mit einem ungeschickten Einsteigen im Strafraum gegen Forssell die große Möglichkeit zur Führung. Huszti nahm die Verantwortung vom Punkt auf sich, scheiterte jedoch mit einem schwach getretenen Elfmeter an Heimeroth (28.). Kurz darauf war die Welt des Ungarn aber wieder zurecht gerückt. Entschlossen setzte er einer Vorlage von Bruggink nach und schoss sich den Frust mit einem satten Versuch ins linke Eck von der Seele (32.). Christian Schulz musste anschließend mit einer Oberschenkelzerrung gegen Ismael ausgewechselt werden (33.). Hannovers Torbann war gebrochen, jetzt spielte die Mannschaft von der Leine auch deutlich selbstbewusster. Die Belohnung strichen die Niedersachsen dann noch vor dem Seitenwechsel ein. Ein schneller Konter landete bei Schlaudraff, der Heimeroth mit einem traumhaften Lupfer chancenlos zurückließ (43.).

Und sofort nach dem Seitenwechsel erwischte es die Borussia noch schlimmer. Mit einem einzigen Pass war die Abwehrreihe überwunden und Forssell durchgebrochen. Dessen uneigennütziges Abspiel verwandelte Huszti aus elf Metern mühelos zum 3:0 (47.). Doch Gladbach gab sich nicht auf und kam quasi postwendend wieder auf. Bastian Schulz vertändelte im Spielaufbau gegen Baumjohann und Friend zeigte sich vor dem Tor eiskalt (54.). Hannover wackelte nun, die Gäste hatten Morgenluft gewittert. Aber ein unwiderstehlicher Antritt von Schlaudraff beendete alle Diskussionen über den Sieger der Begegnung. Der ehemalige Münchner angelte sich das Spielgerät im Halbfeld, umkurvte in hohem Tempo die halbe Gladbacher Anwehr und traf schließlich von der rechten Strafraumseite mit Übersicht in die Maschen (67.). Die Niederlage der Borussia hätte sogar noch höher ausfallen können, denn Forssell traf in der Schlussphase nur den Außenpfosten (82.), hatte danach aber mehr Fortune vom Elfmeterpunkt. Der Finne setzte den Schlusspunkt unter eine unterhaltsame Partie, nachdem Daems angeblich Huszti zu Fall gebracht haben soll. Am Ausgang der Partie änderte diese zweifelhafte Entscheidung des Unparteiischen nichts mehr, 96 konnte den ersten Sieg in dieser Spielzeit feiern.

Für die Hannoveraner geht es schon am Freitag weiter: In der BayArena gilt es, gegen Leverkusen zu bestehen. Die Gladbacher hingegen genießen im Parallelspiel gegen Hertha BSC Heimrecht.

Die Trainerstimmen:

Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Der verschossene Elfmeter war die Initialzündung zu unserem Sieg. Es war ein gutes Heimspiel von uns und hoffentlich ist die Brust nun gelöst. Auch ein solch hoher Sieg ist allerdings nur drei Punkte wert. Meiner Meinung nach waren die Gladbacher nicht vier Tore schlechter."

Trainer Jos Luhukay (Borussia Mönchengladbach): "An diesem Tag hatte Hannover einfach mehr Qualität, deshalb war die Höhe der Niederlage auch verdient. Wir hatten nur 25 Minuten lang Kontrolle über das Spiel. Nach dem 3:0 für Hannover kurz nach der Pause war es natürlich ganz schwer für uns."

(Quelle: kicker sportmagazin, 15.09.08)


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