Hannover 96

Saison 2008/09, 1.Spieltag


FC Schalke 04 - Hannover 96 3:0 (2:0)


Schalke 04: Schober - Westermann, Höwedes, Bordon, Pander - Ernst - Jones, Kobiashvili - Halil Altintop, Rakitic, Kuranyi / Trainer: Rutten

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Ismaël, Vinicius, C. Schulz - Lala - Balitsch, Huszti - Bruggink - Hanke, Schlaudraff / Trainer: Hecking

Eingewechselt: 30. Grossmüller für Jones, 68. Asamoah für Rakitic, 79. Sanchez für Kuranyi - 61. Eggimann für Ismaël, 61. Rosenthal für Balitsch, 65. Forssell für Schlaudraff

Tore: 1:0 Bordon (2., Kopfball, Vorarbeit Rakitic), 2:0 Kuranyi (8., Rechtsschuss, Bordon), 3:0 Kuranyi (64., Kopfball, Rakitic) - Schiedsrichter: Perl (Pullach) - Zuschauer: 61 673 (ausverkauft) in der Veltins-Arena - Gelbe Karten: Rakitic - Lala, Balitsch


Hannover ideenlos - Jones muss verletzt raus

Kuranyi bei Standards eiskalt

Schalke hat ein Zaubermittel - und das heißt Standardsituationen. Schon nach neun Minuten hatten die ersatzgeschwächten Königsblauen auf diese Weise zwei Treffer erzielt. Von diesem Fehlstart erholte sich Hannover bis zur Pause nicht mehr. Nach dem dritten Treffer durch einen ruhenden Ball war die Partie schon Mitte der zweiten Hälfte entschieden.

Schalke musste im Vergleich zum 1:0 gegen Atletico in der Champions-League-Qualifikation auf die Neuzugänge Farfan (Schultereckgelenksprengung) und Engelaar (Knieverletzung) verzichten. Trainer Fred Rutten beorderte somit Kobiashvili und Halil Altintop in die Startelf. Hannovers Trainer Dieter Hecking setzte auf dieselbe Elf, die beim 5:0-Sieg beim Halleschen FC im DFB-Pokal begonnen hatte. Wie erwartet saßen die Neu-96er Eggimann und Forssell auf der Bank.

In der vergangenen Saison hatte Schalke 23 Treffer nach Standards erzielt. Und in der neuen Spielzeit dauerte es keine zwei Minuten bis zum ersten Treffer nach einem ruhenden Ball. Rakitic schlug die erste Ecke des Spiels nach innen. Das Leder flog über Enke hinweg zu Bordon, der Vinicius im Kopfballduell alt aussehen ließ und das Leder im Tordreieck unterbrachte. Ein Traumstart für S04! Und es wurde noch ein wenig weitergeträumt. Denn auch die nächste Ecke brachte den Schalker Anhang zum Jubeln. Diesmal führte Pander von rechts aus, Bordon störte Vinicius in der Luft, von der Hand des 96ers sprang das Leder zu Kuranyi. Mit dem rechten Außenrist erzielte der Schalker Angreifer aus kurzer Distanz das 2:0 (8.). Und hätte Höwedes das Leder aus fünf Metern im Tor untergebracht, hätte auch die nächste Ecke Zählbares erbracht (19.). Bis zu diesem Zeitpunkt stand Hannover vollkommen neben sich. Die Niedersachsen verloren zuviele Zweikämpfe und hatten unübersehbare Probleme im Spielaufbau. Doch auch von den Gelsenkirchenern, die sich auf dem Vorsprung ausruhten, war nicht mehr viel zu sehen. Erwähnenswert blieb lediglich eine unschöne Aktion von Lala, der Jones von hinten umsäbelte. Die Folge: Gelb für den Albaner - und Spielende für Jones. Der Schalker musste kurz darauf ausgewechselt werden, jedoch nicht ohne Lala klar zu gestikulieren, dass er diese Aktion nicht vergessen wird. Erst kurz vor der Pause sahen die Zuschauer eine Torchance von Hannover. Bruggink brachte Schlaudraff in Position. Der Neu-96er ließ Höwedes stehen, schoss aber mit links aus 15 Metern knapp am Tor vorbei (41.).

Auch nach der Pause fiel den Niedersachsen nicht viel ein, um die Königsblauen ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Die einzige Prüfung hatte Schober nach einer Huszti-Flanke zu überstehen, der Flugkopfball von Balitsch war aber leichte Beute für den Neuer-Vertreter. Die Schalker beschränkten sich auf das, was sie heute am besten konnten: Standardsituationen. Kuranyis erster Versuch mit dem Kopf nach einer weiteren brandgefährlichen Ecke landete noch nicht im Gehäuse, da Lala auf der Linie für den geschlagenen Enke rettete (58.). Sechs Minuten später war das zweite Saisontor von Kuranyi aber Realität. Eine Freistoßflanke von Rakitic landete unmittelbar vor dem Gehäuse von Enke, der unverstänlicherweise auf der Linie kleben blieb. Aus drei Metern drückte der Schalker den Ball per Kopf über die Linie. Auch der gerade eingewechselte Eggimann sah genauso wie sein Schlussmann nicht gut aus. Damit war die Partie gelaufen. Und das war auch unübersehbar. Hannover ging kein Risiko mehr, schenkte die Partie mehr oder minder ab. Erst in der Schlussphase mehrten sich die Chancen für die Gäste. Die beste Gelgenehit hatte Huszti, der Ungar traf aber bei seinem klasse Versuch aus 18 Metern nur das Lattenkreuz (86.).

Die Schalker müssen am kommenden Samstag ihre starke Form in Bremen unter Beweis stellen. Hannover hofft im Heimspiel gegen Cottbus am Freitag auf Wiedergutmachung.

Die Trainerstimmen:

Trainer Fred Rutten (Schalke 04): "Wir haben ein souveränes Spiel gemacht mit zwei schnellen Toren und gutem Positionsspiel. Die zweite Halbzeit war weniger spektakulär. Ich bin zufrieden nach der englischen Woche, wir sind körperlich in guter Verfassung. Unsere Organisation war noch nicht bei 100 Prozent, aber ich bin zufrieden mit den drei Punkten."

Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Den Auftakt haben wir uns anders vorgestellt. Wir waren leider nicht so präsent, um auf Schalke bestehen zu können. Es war typisch, dass wir durch zwei Standardsituationen verloren haben, das war besonders ärgerlich. Es hat sich deutlich gezeigt, dass wir noch eine Menge Arbeit haben, Schalke war heute eine Klasse besser als wir."

(Quelle: kicker sportmagazin, 18.08.08)


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