Hannover 96 |
Saison 2007/08, 34.Spieltag |
Hannover 96 - FC Energie Cottbus 4:0 (2:0) |
Hannover 96: Enke - Cherundolo, Ismaël, Vinicius, C. Schulz - Balitsch - Stajner, Huszti - Bruggink - Hashemian, Hanke / Trainer: Hecking
Cottbus: Tremmel - Radeljic, I. Mitreski, Cvitanovic, Ziebig - S. Angelov, T. Rost - Rivic, Skela, D. Sörensen - Rangelov / Trainer: Prasnikar
Eingewechselt: 46. Zizzo für Hanke, 63. Zuraw für Ismaël, 71. Krebs für Bruggink - 52. Shao für Rangelov, 65. Vasiljevic für Rivic, 85. da Silva für RadeljicTore: 1:0 Bruggink (23., direkter Freistoß, Rechtsschuss), 2:0 Stajner (45., Linksschuss, Vorarbeit Cherundolo), 3:0 Vinicius (59., Kopfball, Cherundolo), 4:0 Balitsch (90., Kopfball, Cherundolo) - Schiedsrichter: Seeman (Essen) - Zuschauer: 46 632 in der AWD-Arena - Gelbe Karten: Balitsch, Zizzo - S. Angelov
Hannover seit sieben Heimspielen ungeschlagen
Nach dem 1:6-Debakel in Bremen wechselte Hannovers Coach Dieter Hecking drei Mal. Lala und Rosenthal durften wegen Gelbsperren nicht mitmachen. Dafür rutschten Hashemian und Balitsch in die Startelf. Zudem musste Lauth auf die Bank. Für ihn stürmte nach überstandener Magen-Darm-Grippe Hanke.
Energie-Trainer Bojan Prasnikar wechselte im Vergleich zum 2:0 gegen Hamburger SV ebenfalls auf drei Positionen: Nach abgesessenen Gelbsperren konnten Cvitanovic und Ziebig wieder mitwirken. Darüber hinaus fand sich Angelov in der Startelf wieder. Dafür mussten da Silva, Kukielka und Vasiljevic mit einem Platz auf der Bank vorlieb nehmen.
Hannover übernahm von Beginn an die Kontrolle. Die Hecking-Elf spielte viel über die Flügel, konnte sich jedoch zunächst gegen tief in der eigenen Hälfte stehende Cottbuser nicht durchsetzen. Energie hingegen verlegte sich fast ausschließlich auf die Defensive, was den Prasnikar-Schützlingen anfänglich auch mit großem Erfolg gelang. Hinten hui, vorne pfui, so könnte das Spiel der Cottbuser in dieser Phase bezeichnet werden. Das einzige offensive Mittel, das bei den Lausitzern zum Zuge kam, waren lange Bälle aus der eigenen Hälfte heraus. Diesen fehlte es aber an Genauigkeit, so dass die 96-Defensive stets klären konnte. Die Folge war, dass klare Torchancen nicht zustande kamen.
Die Niedersachsen blieben weiter tonangebend, taten sich aus dem Spiel heraus aber weiterhin enorm schwer. So mussten eben Standards herhalten. Nach 18 Minuten stand einem Bruggink-Freistoß aus bester Position die Mauer im Weg, doch nur fünf Minuten später war dies nicht mehr der Fall: Der Niederländer zirkelte eine Freistoßflanke von der linken Außenbahn an Freund und Feind vorbei direkt ins Tor zur verdienten Führung.
Kurz darauf konnten auch die Lausitzer ihre erste Chance verbuchen: Nach einem Lapsus von Vinicius kam Skela zu einer Gelegenheit, aber der Albaner schoss daneben (26.). Zehn Minuten später hatte Rivic die Möglichkeit, aber der Kroate machte es seinem albanischen Teamkollegen gleich und jagte das Leder drüber.
Im direkten Gegenzug zeigten die Hannoveraner den bis dato schönsten Spielzug, der zugleich dazu führte, dass Hashemian das 2:0 hätte erzielen können. Aber der Volleyschuss des Iraners aus acht Metern zentraler Position ging über die Latte. Kurz vor dem Pausenpfiff machte es Stajner dann besser. Balitsch schickte Cherundolo mit einem sehenswerten Pass auf die Reise. Der US-Boy erreichte das Leder kurz vor der Grundlinie, legte zurück auf Stajner. Der Tscheche nahm den Ball an, ließ Mitreski ins leere grätschen und versenkte dann überlegt im langen Eck (45.).
Nach der Pause war die Bundesligasaison für Mike Hanke beendet. Für ihn bekam Salvatore Zizzo seine Bewährungschance. Der 21-Jährige rückte ins rechte Mittelfeld, dafür rutschte Stajner in den Angriff.
Die Niedersachsen zogen sich zu Beginn des zweiten Durchgangs zurück und lauerten nun auf Konter. Doch Energie tat ihnen keinen Gefallen und blieb bei seiner auf Sicherheit bedachten Spielweise.
Mit zunehmender Spieldauer legte 96 wieder einen Zahn zu und kam zugleich zu guten Möglichkeiten, die aber zunächst nicht genutzt wurden. So schoss Huszti aus 18 Metern knapp vorbei (57.), und Christian Schulz scheiterte nach tollem Zuspiel von Hashemian am Energie-Schlussmann Tremmel (58.). Nur eine Minute später fiel dann doch das 3:0: Cherundolo brachte eine Freistoßflanke aus 18 Metern rechter Position in den Sechzehner, wo Vinicius am höchsten stieg und aus sechs Metern zentraler Position ins linke Eck köpfte.
Danach war die Sache klar. Hannover begnügte sich zunächst mit dem Ergebnis und legte sein Augenmerk auf Spielkontrolle. Die Hecking-Elf hielt den Ball lange in den eigenen Reihen, konnte sich aber nicht mehr entscheidend durchsetzen. Erst in der Schlussminute setzte Balitsch den Schlusspunkt: Eine Cherundolo-Flanke landete beim "Sechser", der aus sechs Metern ins rechte Eck einnickte.
Die Trainerstimmen:
Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Wir haben uns vorgenommen, einen positiven Saisonabschluss zu erleben. Das ist uns absolut gelungen. Wir waren sehr aggressiv und haben die Torchancen konsequent genutzt. Der achte Platz ist auch eine Herausforderung für uns, das nächste Saison zu bestätigen."
Trainer Bojan Prasnikar (Energie Cottbus): "Das war ein verdienter Sieg für Hannover. Wir haben unsere Normalform nicht erreicht und dadurch großer Probleme bekommen. Die letzten Wochen haben sehr viel Kraft gekostet. Die Spieler wollten besser spielen, aber sie waren immer einen Schritt zu spät und haben zu viele Fehler im Spielaufbau gemacht."