Hannover 96 |
Saison 2007/08, 30.Spieltag |
Hannover 96 - Hertha BSC Berlin 2:2 (2:0) |
Hannover 96: Enke - Cherundolo, Ismaël, Vinicius, C. Schulz - Lala - Balitsch, Huszti - Bruggink - Stajner, Hanke / Trainer: Hecking
Hertha BSC: Drobny - Friedrich, Simunic, von Bergen - Chahed, Mineiro, Kacar, Skacel - Piszczek, Ebert - Raffael / Trainer: Favre
Eingewechselt: 72. Hashemian für Hanke, 75. Rosenthal für Balitsch, 81. Fahrenhorst für Ismaël - 64. Pantelic für Skacel, 79. Dardai für Ebert, 89. Bieler für von BergenTore: 1:0 Hanke (19., Linksschuss, Vorarbeit Bruggink), 2:0 Stajner (26., Rechtsschuss), 2:1 Chahed (55., Handelfmeter, Rechtsschuss), 2:2 Piszczek (66., Rechtsschuss, Raffael) - Schiedsrichter: Kempter (Sauldorf) - Zuschauer: 41 473 in der AWD-Arena - Gelbe Karten: Stajner, Ismaël, Rosenthal - Skacel
96 beherrscht die erste Halbzeit - Hertha schlägt nach der Pause zurück
Hannovers Trainer Dieter Hecking sah nach dem 3:1-Sieg in Dortmund keinen Anlass, seine erfolgreiche Startelf zu ändern. Bei Hertha konnte Coach Lucien Favre noch nicht wieder auf seine Lebensversicherung Pantelic zurückgreifen. Der Serbe saß aber zumindest wieder auf der Bank. Im Vergleich zum 0:0 gegen den HSV kamen die wiedergenesenen Raffael und von Bergen zum Einsatz. Dafür blieben Lima (aus persönlichen Gründen in Brasilien) und Lustenberger draußen.
Die rund 2000 mitgereisten Hertha-Fans sahen in der Anfangsviertelstunde eine sehr engagierte Leistung ihrer Mannschaft. Die Elf von Lucien Favre schaffte es, die Angriffsbemühungen von 96 früh zu unterbinden. Lediglich Stajner sorgte kurz für Gefahr, doch der Linienrichter sah eine Abseitsstellung des Tschechen (13.). Die Mannen von Dieter Hecking suchten in dieser Phase noch nach den Lücken in der Berliner Abwehr - zu diesem Zeitpunkt aber ohne Erfolg. Als Hertha das erste Mal nicht aufpasste, wurde sie sofort bestraft: Huszti erkämpfte sich an der Mittellinie den Ball und leitete das Spielgerät auf Bruggink weiter, der in der Mitte Hanke sah. Der 96-Angreifer zog mit links ab, endgültig bugsierte aber der Berliner von Bergen die Kugel ins Tor, ansonsten wäre der Versuch wohl neben dem Gehäuse gelandet (19.) Die Gäste waren danach völlig von der Rolle, was Hannover prompt ausnutzte. Nach einem Missverständniss zwischen Simunic und Torwart Drobny war Stajner frei durch und musste den Ball nur noch über die Linie ins leere Tor schieben (26.). Bis zur Pause erholte sich die Hertha nicht mehr von diesem Doppelschock. Im Gegenteil, die Gäste mussten aufpassen, nicht noch das 3:0 zu kassieren. Doch beispielsweise Hanke vergab, als er völlig frei zum Kopfball kam (43.). Somit verpasste es Hannover, bereits vor der Pause den Sack zuzumachen - das sollte sich rächen.
Denn in der Pause hatten sich die Hauptstädter scheinbar einiges vorgenommen. Wie verwandelt spielte die Favre-Elf auf und drückte Hannover in dessen Hälfte. Der Anschlusstreffer ließ nicht lange auf sich warten: Bei einer Grätsche von Ismael war der Franzose im Strafraum mit der Hand am Ball, Schiedsrichter Kempter zeigte sofort auf den Punkt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Chahed sicher (55.). Auch in der Folgezeit blieb Berlin dran und spätestens als Pantelic im Spiel warm, konnte man mit dem Ausgleich rechnen. Aber es war nicht der Serbe das 2:2 erzielen sollte, sondern Piszczek, der aus 16 Metern Enke keine Chance ließ (66.). Der Ausgleich war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient, weil Hertha mit sehr viel Engagement auf das 96-Tor drängte und Hannover es nicht schaffte sich aus dieser Umklammerung zu befreien. Danach entwickelte sich eine offene Partie, die jederzeit in jede Richtung hätte kippen können. Nachdem sich das Geschehen wenige Minuten später beruhigte, blieb es beim im Endeffekt gerechten Remis, weil sich beide Teams in der Schlussphase größtenteils egalisierten.
Auf Hannover wartet am kommenden Wochenende eine schwere Aufgabe, wenn es am Samstag nach Schalke geht. Hertha empfängt dagegen am gleichen Tag Karlsruhe.
Die Trainerstimmen:
Dieter Hecking (Hannover 96): "Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gur gespielt, es aber verpasst, das 3:0 zu machen. Nach dem Anschlusstreffer haben wir den Faden leider nicht wieder gefunden. Das ist natürlich sehr ärgerlich. Aber wir müssen uns an die eigene Nase packen, dass wir das Speil nicht gewonnen haben."
Lucien Favre (Hertha BSC Berlin): "Nach dem Verlauf der ersten Halbzeit können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein. Die ersten zehn Minuten meiner Mannschaft waren korrekt, danach haben wir geschlafen. Nach der Pause haben die Spieler dann reagiert und Charakter gezeigt."