Hannover 96 |
Saison 2007/08,
28.Spieltag
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Hannover 96 - Eintracht Frankfurt 2:1 (1:1)
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Hannover 96: Enke - Cherundolo,
Ismaël, Fahrenhorst, Vinicius - Lala, C. Schulz - Pinto, Stajner, Huszti -
Hanke / Trainer: Hecking
Eintracht Frankfurt: Pröll -
Ochs, Russ, Galindo, Spycher - Inamoto - Fink, Köhler - Fenin, Toski -
Amanatidis / Trainer: Funkel
Eingewechselt:
46. Hashemian für Fahrenhorst, 68. Rausch für Hanke, 90. +1 Krebs für Huszti
- 68. Mantzios für Toski, 78. Mahdavikia für InamotoTore:
0:1 Russ (27., Rechtsschuss), 1:1 Pinto (35., Rechtsschuss), 2:1 C. Schulz (89.,
Linksschuss, Vorarbeit Hashemian) - Schiedsrichter: Kinhöfer
(Herne) - Zuschauer: 38 104 in der AWD-Arena - Gelbe Karten:
Amanatidis, Toski, Mantzios - Rote Karte: Pinto (61., Nachtreten)
Pinto mit Platzverweis - Zweite Eintracht-Pleite in Folge
Schulz belohnt 96
Mit zehn Mann - Pinto musste nach einem Feldverweis den Rasen
vorzeitig räumen - besiegte Hannover 96 in einem Kraftakt Eintracht Frankfurt.
Die Hessen waren vor allem im ersten Durchgang die bessere Mannschaft, konnten
aber die Überzahl gegen leidenschaftlich agierende Niedersachsen nie wirklich
ausnutzen. Stattdessen entschied 96 in letzter Minute die Partie für sich. Für
die Eintracht bedeutet dies einen weiteren Dämpfer im Kampf um einen
UEFA-Cup-Platz.
Hannovers ohnehin bereits angespannte Personalsituation verschärfte
sich nach dem 2:3 in Wolfsburg weiter. Diesmal musste Coach Dieter Hecking auf
Bruggink (Innenbanddehnung) und Balitsch (Magen-Darm-Grippe) verzichten. Dafür
kehrte Hanke nach Rotsperre ins Team zurück, Schulz durfte im defensiven
Mittelfeld ran. Die Eintracht trat gegenüber dem 1:3 gegen Nürnberg stark verändert
auf. Pröll kam für Nikolov (Oberschenkelverhärtung) zum ersten Einsatz nach
langer Verletzungspause, Weissenberger (Muskelverhärtung) räumte seinen Platz
für Toski. Galindo und Inamoto starteten für Vasoski und Caio.
Bei besten äußeren Bedingungen kam der Gast aus Hessen
besser aus den Startlöchern als die Hausherren. Hannover 96, das auf den Tag
genau das 112jährige Vereinsjubiläum beging, war mit dem Spielaufbau sichtlich
überfordert und tat sich schwer gegen kompromisslos verteidigende Frankfurter.
Die Funkel-Elf präsentierte sich aber nicht nur in der Defensive hellwach. Auch
nach vorne wurde meist schnell und direkt, oft auch über die Außenpositionen,
der Abschluss gesucht. Trotzdem jubelten zunächst die Gastgeber. Huszti trat
einen Freistoß von der rechten Seite an den Fünfmeterraum, Ismael hatte sich
seinem Bewacher davongeschlichen und die vermeintliche Führung erzielt. Die
Freude dauerte nicht lange an: Der Ex-Münchener stand dabei etwa einen Meter im
Abseits, dem Treffer blieb die Anerkennung versagt (15.). Und die Eintracht
legte Mitte des ersten Durchgangs einen Gang zu. Hannover schwamm in der
Hintermannschaft regelrecht, hatte Glück, dass Amanatidis (23.) und Fink (24.)
gute Möglichkeiten ausließen. Dann fiel der Führungstreffer für die Gäste
– quasi mit Ankündigung. Eine Ecke von Toski stellte die "Roten"
vor große Schwierigkeiten, Ismael köpfelte den Ball direkt vor die Füße von
Russ. Der Defensivmann bedankte sich mit einem Aufsetzer, der Enke chancenlos
ließ (27.). Weiter ging es nur in eine Richtung: Frankfurt war jetzt deutlich
spielbestimmend und hätte durch Fink und Köhler nach einer Doppelchance erhöhen
müssen (34.). Stattdessen fiel zur Überraschung aller Anwesenden und
Beteiligten nach einer Einzelleistung von Pinto der Ausgleich. Aus 20 Metern zog
der Hannoveraner diagonal ab, Pröll war dabei machtlos (35.). Der Treffer gab
den Hausherren aber keinen zusätzlichen Antrieb. Die Eintracht stürmte munter
weiter, doch es blieb beim Unentschieden bis zum Seitenwechsel.
In der Pause nahm Dieter Hecking eine Umstellung vor:
Fahrenhorst ging runter, mit Hashemian kam ein weiterer Stürmer auf das Feld.
Vinicius rutschte in die Innenverteidigung, Schulz spielte fortan Außenverteidiger.
Das zahlte sich auch sofort aus. Hashemian beschäftigte die Hessen schon nach
wenigen Sekunden, hatte die Führung auf dem Fuß (46., 48.), bediente zudem
Hanke, der aussichtsreich vergab (50.). Die Niedersachsen hatten beschlossen
mitzuspielen. Es entwickelte sich ein offenes, sehr ansehnliches Duell, da auch
die Gäste weiterhin die Entscheidung suchten. Amanatidis vergab nach einer
Flanke von Toski allein stehend vor Enke (56.). Dann kam es zum großen Bruch:
Toski legte auf Höhe der Mittellinie Pinto rüde um, der revanchierte sich mit
einem Tritt und sah daraufhin wegen Nachtretens glatt Rot (61.). Die Eintracht
kam mit der numerischen Überzahl aber mehr recht als schlecht zurande. Hannover
stemmte sich nun mit großer Laufbereitschaft und viel Leidenschaft in den Zweikämpfen
gegen die drohendes Ungemach. Und kam dank nachlassender Aufmerksamkeit der Gäste
auch zur großen Siegchance: Aber Huszti vergab aus kurzer Distanz arg bedrängt
von Ochs den zweiten Treffer der "Roten" (75.). Frankfurt tat sich
auch in der Schlussphase sehr schwer, spielte zu umständlich und kam kaum zu Möglichkeiten.
Stattdessen konterte Hannover einige Male gefährlich und traf in der vorletzten
Minute entscheidend. Hashemian versetzte mit einem Abspiel gleich drei Hessen.
Schulz machte sich aus sieben Metern zum gefeierten Matchwinner. Für Frankfurt
ist die Niederlage gegen zehn Niedersachsen im Kampf um die UEFA-Pokal Plätze
womöglich zu wenig. 96 verdiente sich den Zähler dank einer kämpferisch und
spielerisch starken zweiten Hälfte.
Die englische Woche hält für beide Teams Aufgaben am
Mittwoch bereit. Hannover tritt in Dortmund an, Frankfurt erwartet den Tabellenführer
aus München.
Die Trainerstimmen:
Dieter Hecking (Hannover 96): "Wir sind heute schwer in die Gänge
gekommen. Ich hatte ein deutlich besseres Zweikampfverhalten erwartet. Erst nach
dem Ausgleich und vor allem nach der Pause kamen wir besser ins Spiel. Nach der
Roten Karte gegen uns hat die Mannschaft gezeigt, dass sie zusammenrückt, wenn
es ihr dreckig geht."
Friedhelm Funkel (Eintracht Frankfurt): "Glückwunsch an 96, der
Sieg war verdient. Wir sind in der ersten Halbzeit mit unseren Chancen zu fahrlässig
umgegangen. Besonders geärgert habe ich mich über die Leistung meiner Spieler
nach dem Platzverweis für Hannover. Ich wäre am Ende mit einem Unentschieden
zufrieden gewesen."
(Quelle: kicker
sportmagazin, 14.04.08)
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