Hannover 96

Saison 2007/08, 26.Spieltag


Hannover 96 - VfB Stuttgart 0:0


Hannover 96: Enke - Cherundolo, Ismaël, Vinicius, Rausch - Lala, Balitsch - Pinto, Bruggink, Huszti - Stajner / Trainer: Hecking

VfB Stuttgart: Ulreich - Beck, Fernando Meira, Delpierre, Boka - Pardo - Khedira, Hitzlsperger - Hilbert, Cacau - Gomez / Trainer: Veh

Eingewechselt: 46. Fahrenhorst für Rausch, 78. Hashemian für Pinto, 78. Lauth für Huszti - 58. Bastürk für Beck, 73. Marica für Cacau, 90. da Silva für Hitzlsperger

Tore: Fehlanzeige - Schiedsrichter: Seemann (Essen) - Zuschauer: 45 176 in der AWD-Arena - Gelbe Karte: Pinto


Hannover war besser in einem chancenarmen Spiel - Rausch gibt sein Debüt

Auch Stuttgart gewinnt nicht

Es hätte der Spieltag des VfB Stuttgart werden können, doch auch die Schwaben verpassten wie die ersten Fünf in der Tabelle einen Dreier. In Hannover reichte es nur zu einem 0:0. In einer über weite Strecken höhepunktarmen Partie hatten die Hausherren leichte Vorteile, doch in Sachen Chancen nahmen sich beide Teams fast nichts. Vor der Pause hatten Stajner und Gomez die größten Möglichkeiten.

Hannovers Trainer Dieter Hecking musste nach dem 1:1-Remis in Duisburg den rotgesperrten Hanke ersetzen. Stajner rückte wie erwartet in die Spitze und wurde im Mittelfeld durch Bruggink ersetzt, der seine Gelbsperre abgesessen hatte. Eine Überraschung gab es dennoch: Der 18 Jahre junge Konstantin Rausch feierte sein Bundesligadebüt, weil Schulz mit Hüftproblemen passen musste. Beim VfB fehlten im Vergleich zum 4:1 gegen Rostock Bastürk (Wadenprobleme), Magnin (Bänderriss) und Geburtstagskind Osorio (Bank). Dafür standen Hilbert (nach Gelbsperre), Boka und Beck in der Startelf. Cacau wurde hingegen rechtzeitig fit und reihte sich in Armin Vehs neues 4-3-2-1-System ein.

Es dauerte keine vier Minuten, bis die Zuschauer in Hannover die erste große Chance bestaunen durften. Balitsch wurde auf der linken Seite nur halbherzig gestört, konnte seelenruhig in den Fünfer flanken, doch Stajners Kopfball verfehlte den Stuttgarter Kasten um Zentimeter (3.). Dann fanden sich die Gäste langsam in der Defensive, die beiden Teams agierten mit viel Respekt. Erst Gomez weckte die 22 wieder auf, als er von Khedira steil geschickt wurde. Aus spitzem Winkel traf der VfB-Torjäger allein vor Enke jedoch nur das Außennetz (15.). Im Mittelfeld gingen beide Mannschaften aggressiv zu Werke, vor dem Tor fehlten aber oft die Ideen. Hannover wirkte allerdings zweikampfstärker und strahlte immerhin mit Fernschüssen etwas Gefahr aus (Pinto), Stuttgart war insgesamt in der ersten halben Stunde zu passiv. Die Gastgeber waren auch weiterhin vor allem optisch überlegen, den VfB ließen sie nicht zur Entfaltung kommen, wozu dieser aber auch mit eigenen Fehlern im Spiel nach vorne beitrug. Vorwerfen konnte man 96 in dieser Phase eigentlich nur, dass auch Ulreich nicht wirklich geprüft wurde. Die Partie wurde gegen Ende der ersten Halbzeit zunehmend unansehnlich, weil nach der Anfangsviertelstunde ganz einfach die Chancen fehlten - bis zur 43. Minute: Da bekam Gomez, den die Hannoveraner Innenverteidigung aus den Augen verloren hatte, eine Hilbert-Flanke auf den Kopf, jedoch schaffte es der Nationalstürmer, aus drei Metern am Tor vorbeizuköpfen! Mit diesem Aufreger und einem 0:0 ging's schließlich in die Pause.

Hannovers Trainer Hecking brachte zur zweiten Halbzeit Fahrenhorst, der seine Knieverletzung auskuriert hatte, für Debütant Rausch, der mit einer Zerrung in der Kabine blieb. Ansonsten änderte sich zunächst wenig: Hannover war engagierter, Stuttgart spielte zu abwartend, Chancen blieben aus. Erst Cacaus Schuss von der linken Strafraumgrenze aus sorgte wieder für etwas Gefahr (58.). Anschließend wechselte auch Veh und brachte Bastürk für Beck, was die Rückkehr zum üblichen System mit Mittelfeld-Raute bedeutete. Nach rund einer Stunde nahm die Partie etwas Fahrt auf, beide Teams gingen mehr Risiko, auch die Hektik nahm zu. Doch auch diese Phase ging ohne echte Chance vorüber. Immerhin kamen die Akteure verstärkt vors gegnerische Tor, doch spätestens dann verließen sie die Ideen. Fehler taten ihr übriges dazu, dass die Torhüter weiterhin nicht wirklich geprüft wurden, zudem liefen die Stürmer auf beiden Seiten permanent ins Abseits. Vinicius hatte mit einem Kopfball nach einer Ecke die größte Chance der Schlussphase (87.) - das war's. Mit etwas Glück nahm Stuttgart einen Punkt aus Hannover mit.

Zwar bleibt der VfB mit diesem Punkt an den internationalen Plätzen dran, doch wurde durch eine schwache zweite Halbzeit eine große Chance vertan, noch näher oben ran zu rücken. Am kommenden Samstag wartet auf die Veh-Truppe das Spitzenspiel gegen den Zweiten Hamburg. Hannover, das engagiert, vor dem Tor aber glücklos agierte, tritt dann zeitgleich in Wolfsburg an.

Die Trainerstimmen:

Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Ich bin nicht ganz zufrieden und hätte mir gewünscht, dass die Mannschaft für ihre Leistung und ihre taktische Disziplin belohnt wird. Wir hatten leider nicht das Glück, in Führung zu gehen. Insgesamt hat man aber gesehen, dass meine Mannschaft wieder im Kommen ist."

Trainer Armin Veh (VfB Stuttgart): "Wir haben bei unseren Möglichkeiten die Konsequenz vermissen lassen. Hannover hatte zum Schluss noch einige Chancen, zu gewinnen. Sie waren sehr aggressiv und wollten gegen uns etwas holen. Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis zufrieden."

(Quelle: kicker sportmagazin, 31.03.08)


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