Hannover 96

Saison 2007/08, 24.Spieltag


Hannover 96 - Arminia Bielefeld 2:2 (1:2)


Hannover 96: Enke - Cherundolo, Ismaël, Zuraw, C. Schulz - Lala, Balitsch - Pinto, Bruggink, Huszti - Hanke / Trainer: Hecking

Arminia Bielefeld: Fernandez - Korzynietz, Mijatovic, Kucera, Rau - Kauf - Kirch, Marx - Halfar - Eigler, Wichniarek / Trainer: Frontzeck

Eingewechselt: 46. Stajner für Pinto, 46. B. Schulz für Lala, 87. Krebs für Balitsch - 22. Heinen für Fernandez, 68. Bollmann für Korzynietz, 77. Zuma für Eigler

Tore: 0:1 Mijatovic (14., Linksschuss, Vorarbeit Rau), 1:1 Bruggink (16., Linksschuss, Pinto), 1:2 Eigler (38., Kopfball, Wichniarek), 2:2 Stajner (56., Kopfball, Ismaël) - Schiedsrichter: Dr. Brych (München) - Zuschauer: 35 104 in der AWD-Arena - Gelbe Karten: Bruggink - Rau, Halfar, Bollmann


Oldie Heinen feiert Comeback, Youngster Schulz sein Debüt

Stajner rettet einen Punkt

Hannover 96 hat sich dank einer einer Leistungssteigerung nach der Pause gegen die abstiegsbdrohte Bielefelder Arminia wenigstens einen Punkt verdient. Die Ostwestfalen waren vor der Halbzeit das deutlich gefährlichere Team, verpassten es aber, mit einem höheren Vorsprung die Seiten zu wechseln. Hannover machte im zweiten Durchgang Druck und kam durch Stajner zum letztlich gerechten Ausgleich.

Hannovers Trainer Dieter Hecking nahm nach dem 0:2 in Leverkusen drei Änderungen an seiner Startelf vor. Für Tarnat (Sehnenanriss im Oberschenkel), Vinicius (Knieverletzung) und Lauth begannen Lala, Zuraw und Bruggink. Schulz rückte auf die linke Außenposition in der Viererkette. Ebenfalls dreimal wechselte Bielefelds Coach Michael Frontzeck nach der 0:2-Heimniederlage gegen Schalke. Für Keeper Hain (angebrochene Rippe), Tesche und Zuma liefen Fernandez, Halfar und Kirch auf.

Hannover tat sich von Beginn an schwer, Druck auf die zuletzt so erfolglose Arminia auszuüben. Der Abstiegskandidat trat forsch auf, versteckte sich nicht und ließ defensiv wenig zu. Für die einzige gefährliche Aktion der Gastgeber sorgte mit Rau ein Bielefelder, als er einen Freistoß unglücklich per Kopf an die eigene Latte beförderte (8.). Die Frontzeck-Elf hatte in dieser Szene Pech, dass sich Schlussmann Fernandez beim Rettungsversuch am Ellbogen verletzte. Er musste nach 22 Minuten durch Oldie Heinen ersetzt werden. Zuvor erlebte der Südafrikaner aber noch spektakuläre Minuten. Bei einer Rau-Ecke war Innenverteidiger Mijatovic aufgerückt und drückte die Kugel unbedrängt zur Gästeführung über die Linie (14.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später schlug Hannover zurück. Hanke passte auf Pinto, der den Ball in die Mitte zu Bruggink hob. Der Holländer drehte sich zehn Meter vor dem Tor und schob zum 1:1 ein (16.). Unmittelbar vor seiner Auswechslung bewahrte Fernandez die Ostwestfalen dann vor dem Rückstand. Balitsch war bei einem hohen Ball alleine vor ihm aufgetaucht und brauchte nur noch einzuköpfen, mit einer tollen Parade kratzte der Torhüter das Leder aber von der Linie (20.). Die Partie verflachte in der Folge etwas, ehe die Arminia in der Schlussphase des ersten Durchgangs gegen völlig indisponierte Niedersachsen noch einmal aufdrehte. Wichniarek scheiterte erst an Enke (37.), ehe er nur eine Minute später das 1:2 vorbereitete. Von Marx auf links in Szene gesetzt, flankte der Pole sofort nach innen und fand Eigler, der aus drei Metern problemlos zur neuerlichen Gästeführung einnickte (38.). Wichniarek per Alleingang (42.) und Marx (44.) nach einer Rau-Ecke hatten gute Chancen, noch vor dem Seitenwechsel schon die Vorentscheidung herbeizuführen, Enke und fehlende Zielgenauigkeit im Abschluss standen dem 1:3 aber im Weg. Praktisch mit dem Pausenpfiff hatte Heinen auf der Gegenseite seine erste ernsthafte Bewährungsprobe, gegen den aus fünf Metern köpfenden Balitsch rettete der Oldie aber glänzend (45.).

Hecking reagierte zur Pause, brachte Stajner und verhalf Amateur Bastian Schulz zu seinem Bundesligadebüt. Zudem schien der Coach in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben. Hannover war nun merklich um ein geordnetes Spiel bemüht und übernahm die Initiative - mit Erfolg! Gleich die erste gute Gelegenheit bescherte der Heimelf den Ausgleich. Eine Huszti-Ecke verlängerte Ismael zu Stajner, der aus sieben Metern einköpfte (56.). Hannover war jetzt am Drücker. Bielefeld kam nicht mehr aus der eigenen Hälfte heraus und hatte Glück, dass Heinen nach genau einer Stunde gegen Bruggink rettete, der acht Meter vor dem Tor das 3:2 auf dem Kopf hatte (60.). Die Niedersachsen machten weiter das Spiel, kamen gegen nicht immer sattelfeste Arminen aber nicht zu weiteren Großchancen. Vielmehr profitierte die Hecking-Elf von einer Fehlentscheidung des Referees, der nach einem Foul von Ismael an Mijatovic auf Elfmeter für Bielefeld hätte entscheiden müssen (76.). Auch in der Schlussphase waren es die 96er, die probierten, die Partie doch noch komplett auf ihre Seite zu ziehen, letztlich waren die Versuche aber nicht zwingend genug. Stajner probierte es zunächst per Heber (83.), dann mit einem Kopfballaufsetzer, doch beide Male musste Heinen nicht eingreifen. In der Nachspielzeit wurde es dann doch noch eng. Heinen rettete erst mit einem tollen Reflex gegen Stajner, dann kam Krebs in Folge einer Ecke aus 15 Metern zum Abschluss, sein Schuss wurde aber über das Tor abgefälscht.

Hannover muss am Samstag in Duisburg bei einem weiteren Abstiegskandidaten antreten, während Bielefeld am Sonntag Werder Bremen empfängt.

Die Trainerstimmen:

Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut gespielt. Man hat gesehen, dass uns die verletzungsbedingten Umstellungen Probleme bereitet haben. Nach der Pause konnten wir uns dann aber ordnen und haben viel riskiert. Wenn wir daran anknüpfen können, wird es bald wieder bergauf gehen."

Trainer Michael Frontzeck (Arminia Bielefeld): "Viel besser als in der ersten Halbzeit können wir nicht spielen. Da war es ein nahezu perfektes Auswärtsspiel. Leider haben wir aber unsere Chancen nicht konsequent zu Ende gespielt. Nach der Pause hat Hannover dann viel Druck gemacht, so dass das Ergebnis am Ende für beide Teams gerecht ist."

(Quelle: kicker sportmagazin, 17.03.08)


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