Hannover 96 |
Saison 2007/08,
18.Spieltag
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Hamburger SV - Hannover 96 1:1 (0:1)
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Hamburger SV: Rost - Demel,
Kompany, Mathijsen, Boateng - Jarolim, de Jong - Choupo-Moting, Trochowski, Olic
- van der Vaart / Trainer: Stevens
Hannover 96: Enke - Cherundolo,
Vinicius, Fahrenhorst, Schulz - Lala, Balitsch - Stajner, Bruggink, Huszti - Hanke / Trainer: Hecking
Eingewechselt:
46. Reinhardt für Jarolim, 59. Guerrero für Choupo-Moting, 77. Benjamin für
Boateng - 69. Rosenthal für Balitsch, 75. Pinto für Stajner, 87. Lauth für
HusztiTore: 0:1 Huszti (40., Foulelfmeter, Linksschuss,
Demel an Schulz),1:1 Olic (71., Rechtsschuss, Vorarbeit van der Vaart) - Schiedsrichter:
Perl (München) - Zuschauer: 57 000 (ausverkauft) in der HSH Nordbank
Arena - Gelbe Karten: van der Vaart - Rote Karte: Pinto (90.,
Tätlichkeit)
Rot für Pinto in der Schlussphase
HSV lässt im Titelkampf Federn
Die Hamburger enttäuschten in der ersten Hälfte auf ganzer
Linie und gerieten gegen die engagierten Gäste aus Hannover verdient in Rückstand.
Zur Pause stellte Trainer Stevens um - und seine Maßnahmen fruchteten. So
gelang den nun besser eingestellten Hamburgern noch der Ausgleich gegen eine im
zweiten Abschnitt zu defensiv ausgerichtete Elf aus Hannover. Hamburgs Trainer
Huub Stevens vertraute wie schon beim 3:0-Sieg in Essen im DFB-Pokal auf
Choupo-Moting und ließ Guerrero vorerst auf der Bank. Bei Hannover durfte
Stajner von Beginn an ran, Rosenthal blieb draußen, genauso wie der noch
angeschlagene Neuzugang Ismael. Schulz rutschte auf die linke Abwehrseite für
den verletzten Tarnat.
Beherzt und respektlos trat Hannover auf. Die Niedersachsen
wirkten wesentlich kombinationssicherer, suchten immer wieder den Abschluss. Wie
zum Beispiel Mike Hanke in der 6. Minute. Auf dem nassen Rasen wurde sein
Aufsetzer brandgefährlich, Rost zeigte aber Reaktionsschnelligkeit und
verhinderte gekonnt einen frühen Gegentreffer. Doch die 96er lieferten weitere
Kostproben. In der 17. Minute hätte Stajner die Führung erzielen müssen, er
scheiterte aber nach einem klasse Haken allein vor Rost am erneut aufmerksamen
Keeper. Und Hamburg? Von der Stevens-Truppe war so gut wie nichts zu sehen. Die
einzige Spitze van der Vaart hing in der Luft, das Mittelfeld durfte Hannover
ohne Gegenwehr überbrücken. So blieben die "Roten" weiter gefährlich.
Frank Rost musste sich bei Brugginks 30-Meter-Hammer nochmals gehörig strecken,
er lenkte das Leder gerade noch zur Ecke (28.). In der 40. Minute war es soweit.
Schulz drang in den Strafaum ein und suchte den Zweikampf mit Demel, der den
Ex-Bremer oben wegdrückte und unten am Fuß traf. So war der Elfmeterpfiff von
Schiedsrichter Perl eine absolut vertretbare Entscheidung. Huszti ließ sich die
Chance nicht nehmen und verwandelte den Strafstoß sicher zum verdienten 1:0 für
die Hecking-Elf. Dabei blieb es bis zur Pause. Pfiffe begleiteten Hamburgs
Akteure in die Kabine.
Huub Stevens reagierte in der Halbzeit und nahm einige
Umstellungen vor. Für Jarolim kam Reinhardt in die Partie, der in die
Viererkette rutschte. Kompany rückte vor ins Mittelfeld. Zudem ging nun Olic in
die Sturmspitze, van der Vaart ließ sich weiter zurückfallen. In der Offensive
brachten diese Maßnahmen zunächst nichts. Doch im Mittelfeld wirkte Hamburg
nun kompakter, die Partie gestaltete sich nun immerhin ausgeglichen. Jede Menge
Aufregung entstand dann in der 55. Minute: Nach einer Einzelaktion hatte Boateng
die erste gute Chance für den HSV, sein Linksschuss aus 16 Metern verfehlte das
Tor knapp. Im direkten Gegenzug traf Huszti aus elf Metern Distanz von halblinks
nur den Pfosten! Nun waren die Hamburger auf der Höhe. Sie drückten die
zunehmend defensiv eingestellten Gäste in deren Hälfte. Und hatten Chancen.
Demel (60.) nach einer Ecke und zweimal der eingewechselte Guerrero aus beinahe
identischer Position (62., 67.) verfehlten knapp das Tor. In der 71. Minute überschlugen
sich mal wieder die Ereignisse. Stajner köpfte knapp neben das Tor, kurz darauf
rettete Rost gegen Huszti. Der Ausgleich fiel im direkten Gegenzug! Rost schlug
weit ab, durch einen verunglückten Kopfball von Vinicius geriet der Ball über
Geuerrero zu van der Vaart, der aber an Enke scheiterte. Olic stand goldrichtig
und staubte zum 1:1 ab. Danach kehrte Ruhe ein in Hamburg. Beide Mannschaften
schienen mit dem Ergebnis zufrieden, das zwischenzeitlich hohe Tempo nahm in der
Schlussphase ab. Aufregung dann nochmal kurz vor Schluss: De Jong stieg hart
gegen Pinto ein und ließ das Bein stehen. Der Hannoveraner revanchierte sich am
Boden liegend mit einem Tritt - Rot wegen Tätlichkeit. De Jong kam ungeschoren
davon (88.).
Hamburg muss am Samstag in Leverkusen antreten. Für Hannover
geht es zeitgleich gegen den starken Aufsteiger Karlsruhe.
Die Trainerstimmen:
Huub Stevens (Hamburger SV): "Ich will die erste Halbzeit ganz
schnell vergessen. Da haben wir den Gegner stark gemacht und keine Leidenschaft
gezeigt. Nach der Pause sind wir dann aber gut zurückgekommen und haben glücklicherweise
noch einen Punkt geholt."
Dieter Hecking (Hannover 96): "Wir haben ein über 90 Minuten
packendes Derby gesehen. Für die erste Halbzeit muss ich meiner Mannschaft eine
gute Note geben. Da haben wir den HSV nicht zur Entfaltung kommen lassen. Nach
der Pause hatte der HSV dann mehr Druck aufgebaut, unter dem Strich kann ich mit
dem Punkt ganz gut leben."
(Quelle: kicker
sportmagazin, 04.02.08)
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