Hannover 96

Saison 2007/08, 5.Spieltag


1. FC Nürnberg - Hannover 96 2:2 (0:2)


1. FC Nürnberg: Blazek - Reinhardt, Wolf, Glauber, Pinola - Kluge, Mnari - Misimovic, Mintal, Kristiansen - Charisteas / Trainer: Meyer

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Kleine, Fahrenhorst, Tarnat - Schulz, Balitsch - Rosenthal, Stajner, Huszti - Hanke / Trainer: Hecking

Eingewechselt: 46. Kennedy für Kluge, 46. Engelhardt für Glauber, 71. Galasek für Pinola - 68. Bruggink für Stajner, 78. Yankov für Huszti, 88. Zuraw für Hanke

Tore: 0:1 Hanke (12., Kopfball, Vorarbeit Huszti), 0:2 Hanke (39., Kopfball, Rosenthal), 1:2 Misimovic (60., Rechtsschuss), 2:2 Mintal (89., Rechtsschuss) - Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart) - Zuschauer: 42 000 im easyCredit-Stadion - Gelbe Karten: Engelhardt - Gelb-Rote Karte: Schulz (83.)


Gelb-Rote Karte für Schulz - Hanke trifft doppelt

Mintal erlöst den Club

In einer chancenreichen Partie musste Nürnberg einen 0:2-Rückstand hinterherlaufen. Hanke traf zweimal per Kopf und schockte so die verunsicherte Heimelf. Auf Grund der zahlreichen Chancen in der zweiten Hälfte kam der Club aber noch zum mehr als verdienten Ausgleich. Den 2:2-Ausgleich erzielte Mintal dann in Überzahl, nachdem Schulz kurz vorher Gelb-Rot gesehen hatte.

Hans Meyer musste im Vergleich zum 1:1-Remis in Cottbus auf Saenko (Sprunggelenksverletzung) und Vittek (Gelb-Rote Karte und Knie-Operation) auf zwei Stammkräfte verzichten. Der angeschlagene Galasek war zumindest im Kader. Kennedy nahm zunächst wieder auf der Bank Platz. Dafür rückten Pinola und Charisteas nach ihren Verletzungen sowie Misimovic und Mintal in die Startelf. 96-Trainer Dieter Hecking änderte seine Formation im Vergleich zum 3:2 gegen Bochum nur auf einer Position: Für Yankov spielte Schulz das erste Mal von Beginn an für Hannover.

Die ersten Minuten plätscherten so vor sich hin, viele lange Bälle und keine Aktionen in Richtung Tor. Doch dann tauchte Mintal nach einem schönem Pass von Misimovic alleine vor Enke auf, der den Ball aber klasse parierte (10.). Nur eine Minute später spielte Pinola Charisteas frei, der im Strafraum Kleine umspielte und dann von den Beinen geholt wurde, da hätte Schiedsrichter Schmidt durchaus auf Elfmeter entscheiden können. Im Gegenzug Ecke für Hannover, getreten von Huszti. In der Mitte stieg Hanke am höchsten und köpfte zum 1:0 für die Gäste ein (12.). Nach diesen turbulenten drei Minuten kehrte wieder Ruhe ins Spiel ein. Der Club wirkte verunsichert, spielte viele Fehlpässe. Hannover nutzte dies aber nicht und agierte eher zurückhaltend. Erst nach knapp einer halben Stunde tauchten die Franken wieder gefährlich vor Enke auf. Pinola flankte von links, doch Fahrenhorst konnte gerade noch vor dem einschussbereiten Kristiansen klären (29.). Acht Minuten später hatte Nürnberg die nächste gute Gelegenheit, die Charisteas nach Vorarbeit von Mintal aber aus kurzer Distanz nicht nutzte. Fast im Gegenzug das 2:0 für Hannover: Balitsch setzte sich auf der rechten Seite durch und flankte auf Rosenthal, dessen Direktabnahme Blazek noch klasse parierte. Den Abpraller köpfte dann Hanke mit dem Hinterkopf aufs Tor, Glauber versuchte noch zu klären, doch der Ball war bereits hinter der Linie (39.). Der Club hätte gleich im Anschluss verkürzen können, doch zunächst scheiterte Mintal am Pfosten. Charisteas setzte nach, scheiterte jedoch an Enke (40.). Im Gegenzug hätte Schulz sogar auf 3:0 erhöhen können, doch er zielte rechts am Tor vorbei (41.).

FCN-Coach Meyer reagierte in der Halbzeitpause. Engelhardt und Kennedy kamen für Kluge und Glauber. Mnari rückte zurück in die Innenverteidigung, Kennedy und Charisteas bildeten nach der Pause eine Doppelspitze. Die erste Chance hatten jedoch die Gäste aus Hannover, als Hanke eine Ecke auf den zweiten Pfosten verlängerte, wo Kleine aber neben das Tor köpfte. Wenn Hannover gefährlich vor dem Gehäuse von Blazek auftauchte, war fast immer Hanke beteiligt, eine Unsicherheit von Wolf konnte er aber nicht nutzen und schoss in Rückenlage über das Tor. Nach einer Stunde der Anschlusstreffer für Nürnberg durch Misimovic, der einen Abpraller aus 16 Metern direkt nahm und Enke keine Chance ließ. Nun drückte der Club auf den Ausgleich und kam zu klaren Torgelegenheiten. Erst konnte Fahrenhorst einen Schuss von Kennedy auf der Linie klären (61.) und wenig später rettete Kleine wiederum auf der Linie, nachdem Mintal Enke schon bezwungen hatte (67.). Nach dieser Drangphase konnte sich Hannover wieder von dem Druck befreien und gestaltete das Spiel offnener. Die Nürnberger ihrerseits konnten ihre Chancen zum Ausgleich nicht nutzen. In der 83. Minute sah Schulz dann die Gelb-Rote Karte nach einem Foul an Misimovic. Der Club nutzte die Überzahl und machte nochmal richtig Druck. Kurz nach dem Platzverweis die nächste dicke Chance für Nürnberg: Nach einer Flanke von Engelhardt bekam Kennedy den Ball, konnte diesen aber nicht kontrollieren und schoss aus kürzester Distanz weit über das Tor (85.). Wenig später hätte Charisteas den Ausgleich erzielen müssen, sein Schuss aus acht Metern wurde aber abgeblockt (88.). Nur eine Minute später dann der mehr als fällige Ausgleich durch Mintal nach einer verunglückten Kopfballabwehr von Kleine (89.). Der Slowake ließ Enke aus fünf Metern keine Chance und schoss dem 96-Schlussmann durch die Beine.

Nürnberg muss am Donnerstag (20.45 Uhr) gegen Rapid Bukarest im UEFA-Cup ran, danach wartet Hamburg am Samstag. Hannover trifft am Sonntag auf Leverkusen.

Die Trainerstimmen:

Trainer Hans Meyer (1. FC Nürnberg): "Ich bin überrascht, wie unsere Mannschaft in den ersten 20 Minuten ausgesehen hat. Mit dem 1:0 im Rücken hat Hannover dann aber sehr souverän gespielt, und folgerichtig bekommen wir vor der Halbzeit das 0:2. Für alles, was nach der Halbzeit passiert ist: großes Lob. Das haben sie richtig gut gemacht. Das 2:2 können sie ruhig als Sieg feiern."

Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Vor dem Spiel wäre ich mit dem Punkt zufrieden gewesen. So aber muss ich ein Riesenkompliment an die Nürnberger aussprechen, wie sie zurückgekommen sind. Wenn sie so gegen Bukarest spielen, kann Hans Meyer guter Dinge sein."

(Quelle: kicker sportmagazin, 17.09.07)


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