Hannover 96

Saison 2007/08, 2.Spieltag


Karlsruher SC - Hannover 96 1:2 (1:0)


Karlsruher SC: Miller - Görlitz, Eggimann, Franz, Eichner - Mutzel, Aduobe - Timm, Hajnal, Carnell - Kapllani / Trainer: Becker

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Kleine, Fahrenhorst, Halfar - Lala, Balitsch - Lauth, Bruggink, Huszti - Hanke / Trainer: Hecking

Eingewechselt: 78. Iashvili für Timm, 78. Freis für Mutzel, 85. Orahovac für Carnell - 61. Stajner für Huszti, 76. Pinto für Bruggink, 87. Yankov für Lauth

Tore: 1:0 Franz (37., Kopfball, Vorarbeit Hajnal), 1:1 Hanke (55., Kopfball, Bruggink), 1:2 Hanke (75., Rechtsschuss, Hanke) - Schiedsrichter: Dr. Drees (Mainz) - Zuschauer: 27 800 (ausverkauft) im Wildparkstadion - Gelbe Karten: Franz, Eggimann, Timm, Aduobe - Bruggink, Hanke, Enke, Stajner, Balitsch


Bruggink musste verletzt ausscheiden

Hanke kopiert Franz' Tor

Hannover 96 hat einen kompletten Fehlstart in die neue Saison vermieden und trotz eines zwischenzeitlichen 0:1-Rückstandes drei Punkte aus Karlsruhe entführt. Franz hatte die Gastgeber vor der Pause in Front gebracht, ehe Hanke mit einer Kopie dieses Treffers den Ausgleich erzielte. Balitsch stellte letztlich den Gästesieg sicher.

KSC-Coach Edmund Becker vertraute erwartungsgemäß der Startformation, die letzte Woche 2:0 in Nürnberg gewann. Hannovers Trainer Dieter Hecking änderte stattdessen seine Startelf nach dem 0:1 gegen den HSV gleich auf vier Positionen. Für Zuraw begann der wiedergenesene Fahrenhorst, Halfar ersetzte den an der Hüfte verletzten Tarnat, Lauth lief an Stelle von Pinto auf und Lala vertrat Yankov.

Beide Teams begannen die Partie zurückhaltend und sicherten vornehmlich die Defensive. So blieben Torchancen in der Anfangsviertelstunde weitgehend aus. Einzige Ausnahme bildete eine gute Möglichkeit für Bruggink, der nach einem Stellungsfehler in der Karlsruher Hintermannschaft in zentraler Position an den Ball kam, jedoch zu lange zögerte. Auch in der Folge passierte auf dem Rasen wenig. Beide Mannschaften hatten große Probleme, den gegnerischen Defensivverbund in Bedrängnis zu bringen. So spielte sich die Partie hauptsächlich zwischen beiden Strafräumen statt. So dauerte es bis zur 31. Minute, ehe sich Balitsch die bis dahin größte Möglichkeit der Partie bot. Über Hanke gelangte das Leder auf die linke Seite zu Bruggink, der Balitsch gekonnt in Szene setzte. Alleine vor Miller scheiterte der Hannoveraner aber und setzte den Ball über das Tor. Erst jetzt gewann die Begegnung etwas an Fahrt. Nach Eichners Hereingabe konnte der KSC aus Kleines Fehler, der wegrutschte, zunächst kein Kapital schlagen (36.), nur eine Minute später ging der Aufsteiger dann in Front. Hajnal schlug einen Freistoß von der rechten Seite in den Strafraum und fand Franz, der sich Fahrenhorsts Bewachung entziehen konnte und zum 1:0 einköpfte. Die Partie wurde nun hektischer. Direkt nach dem Führungstreffer kam es zu hitzigen Diskussionen im Mittelkreis, weil Schiedsrichter Dr. Drees den Ball zum Anspiel nicht freigab, während die Karlsruher Akteure noch an der Seitenlinie jubelten. Wenig später bestritten Hanke und Franz einen Zweikampf im Mittelfeld, in dessen Folge Hanke den Karlsruher zu Boden riss. Der Hannoveraner Stürmer hatte Glück, dass er genau wie Franz nur die Gelbe Karte sah.

Nach dem Seitenwechsel war es eine Kopie des Karlsruher Führungstreffers, der Hannover 96 den Ausgleich bescherte. Bruggink schlug einen Freistoß von rechts in den Strafraum, Hanke vollendete per Kopf (55.). Auch danach erinnerte der zweite Durchgang durchaus an den ersten. Beide Teams zeigten sich einsatzfreudig, Chancen blieben aber weiter eine Seltenheit. So war es wie schon vor der Pause erneut Balitsch, der sich Hannovers größte Möglichkeit erspielte. Nach einem schönen Antritt spielte Balitsch einen Doppelpass mit Hanke, behielt diesmal allerdings die Nerven und traf zur Führung für die Gäste (75.). Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die Niedersachsen in Unterzahl, da Bruggink nach einem Zweikampf mit Aduobe zunächst behandelt wurde, ehe er verletzt ausscheiden musste. In der Schlussphase warf Edmund Becker alles nach vorne und ließ mit Freis, Iashvili, Kapllani und Orahovac vier Angreifer spielen. Das Risiko wurde nicht belohnt. Hannover stand in der Defensive sicher und ließ keine nennenswerten Tormöglichkeiten der Karlsruher mehr zu.

Keine leichte Aufgabe erwartet den KSC am kommenden Samstag bei Bayer Leverkusen, während Hannover einen wohl noch schwereren Brocken vor sich hat. Ebenfalls am Samstag lädt der FC Bayern zum Duell in München.

Die Trainerstimmen:

Dieter Hecking (Hannover 96): „Wenn man 2:1 gewinnt, ist man als Trainer der Auswärtsmannschaft selbstverständlich zufrieden. Insgesamt haben wir verdient gewonnen, auch wenn die KSC-Führung zunächst in Ordnung ging. Wir hatten unsere Chance zur Führung durch Balitsch leider nicht genutzt. Im zweiten Durchgang waren wir dann konsequenter, auch in den Zweikämpfen, und haben durch einen schönen Kopfball von Mike ausgeglichen. Danach wollten wir mehr und haben das Spiel gedreht.“

Edmund Becker (Hannover 96): „Dieter hat alles richtig analysiert. Mir hat nicht gefallen, dass zwischendurch auf der Anzeigetafel die Blitztabelle mit uns als Spitzenreiter eingeblendet wurde. Aber das soll keine Entschuldigung sein. Die Führung kam uns entgegen, doch wir haben in der Folge die Bälle nicht so in die Tiefe gespielt, wie es uns vergangene Woche in Nürnberg gelungen ist. Wir hatten zu viele Ballverluste, auch vor dem 1:2. Da waren wir ungeordnet. Wir haben sehr kraftaufwändig gespielt und waren kaputt. Sowas wird in der Bundesliga bestraft. Hannover war die cleverere Mannschaft.“

(Quelle: kicker sportmagazin, 20.08.07)


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