Hannover 96

Saison 2006/07, 26.Spieltag


Hannover 96 - Hamburger SV 0:0


Hannover 96: Enke - Cherundolo, Fahrenhorst, Zuraw, Vinicius - Lala, Balitsch - Rosenthal, Stajner, Huszti - Thorvaldsson / Trainer: Hecking

Hamburger SV: Rost - Benjamin, Reinhardt, Mathijsen, Atouba - Mahdavikia, Jarolim, Wicky, Laas - van der Vaart - Olic / Trainer: Stevens

Eingewechselt: 59. Schröter für Thorvaldsson, 84. Hashemian für Stajner, 88. Bruggink für Rosenthal - 70. Trochowski für Laas, 73. de Jong für Wicky, 82. Sanogo für Olic 

Tore: Fehlanzeige - Schiedsrichter: Sippel (München) - Zuschauer: 49 000 (ausverkauft) in der AWD-Arena - Gelbe Karten: Lala - Wicky, Atouba, Jarolim, Benjamin, de Jong


Tor von Stajner nicht anerkannt

Enke rettet 96 kurz vor Ende

In einer munteren und zum Ende hin ruppigen Partie spielten Hannover 96 und der HSV 0:0-Unentschieden. Hannover bestimmte über weite Strecken die Partie, konnte aber aus besten Chancen kein Tor erzielen. Am Schluss konnte man sich bei Torwart Enke bedanken, der gleich gegen drei Hamburger den einen Punkt festhielt. Beide Mannschaften spielten nun zweimal in Folge Remis. Hamburg bleibt im Abstiegskampf, Hannover kommt im Kampf um einen UEFA-Cup-Platz nicht voran.

Nach dem 1:1 gegen Schalke 04 musste Hannovers Coach Dieter Hecking zwei Änderungen an seiner Startformation vornehmen: Für Tarnat und Yankov liefen Stajner und Zuraw in die AWD-Arena ein. Auf der Gegenseite sah sich HSV-Trainer Huub Stevens nach dem 0:0 gegen Leverkusen nur zu einem Wechsel in seiner Startelf veranlasst. Nach Ablauf einer Gelb-Sperre fand sich Jarolim zurück in der Mannschaft, de Jong durfte auf der Bank Platz nehmen.

Mit dem Anpfiff zeigte sich, dass sich die Gastgeber für das Nord-Derby viel vorgenommen hatten. Eindrucksvoll setzten sie Hamburg früh unter Druck und spielten Pressing. Der HSV versuchte dagegenzuhalten, doch nur ganz selten ergaben sich Chancen, meist über Konter und wenn, dann war van der Vaart beteiligt. Die erste Möglichkeit des Spiels blieb konsequenterweise Hannover vorbehalten. Lala spielte mit einem einzigen Pass die gesamte HSV-Abwehr aus, doch Thorvaldsson verstolperte die tolle Schusschance (9.). Viel Glück hatten die Hansestädter auch bei einem Vorstoß von Stajner, der im Strafraum von Reinhardt zu Fall gebracht wurde. Doch Schiedsrichter Peter Sippel ließ weiterspielen (18.). Die Hansestädter zeigten sich in der ersten Hälfte nur zwei Mal gefährlich vor dem Tor der 96er. Einmal konnte van der Vaart eine abgefälschte Flanke von Jarolim nicht mehr erreichen und der Ball kullerte in die Arme von Enke (14.). Der freilich mehr Mühe hatte, als wieder van der Vaart völlig frei vor ihm auftauchte. Doch auch diesmal blieb der Hannoveraner Schlussmann Sieger (29.). Der andere Angreifer der Hamburger, Olic, fand sich mehrfach im Abseits wieder. Das Geschehen spielte sich meist in der Hälfte der Hanseaten ab, denn Hannover blieb überlegen und drängte den HSV weit zurück. Mehrfach schwamm die Abwehr um Reinhardt und Matthijsen bedenklich. Schließlich war es Rost, der gegen Zuraw nach einem Freistoß von Huszti in höchster Not rettete(31.). Die größte Chance für Hannover vergab Rosenthal, der es schaffte, alleine vor dem Tor den Ball ins Aus zu bugsieren. Stajner hatte von rechts in den Strafraum gepasst (40.).

Zur zweiten Halbzeit liefen die Teams unverändert auf. 96 blieb zunächst am Drücker und setzte das konsequente Pressing des ersten Durchgangs fort. Doch mehr und mehr schlichen sich Unkonzentriertheiten in das Spiel beider Mannschaften und Fehlpässe häuften sich. Es dauerte bis zur 62. Minute ehe wieder Torgefahr in der Luft schwebte. Lala spielte in den Rücken der Abwehr und der eingewechselte Schröter schoss aus 15 Metern knapp am linken Pfosten vorbei. Jetzt war auch Hamburg aufgewacht und Laas versuchte sich aus ähnlicher Position auf der Gegenseite, doch auch er scheiterte (68.). Bei beiden Mannschaften ließen nun die Kräfte nach, Fouls häuften sich, das Spiel wurde härter. Und wieder war es eine Entscheidung von Peter Sippel, die Hannover verzweifeln ließ: Nach einer Hereingabe von Huszti konnte Stajner den Ball per Kopf über die Torlinie bugsieren. Dabei hatte er jedoch nach Meinung des Unparteiischen den Schlussmann der Hamburger im Fünfmeterraum regelwidrig angegangen (81.). Der Treffer wurde nicht anerkannt. Aber auch Hamburg hatte noch die große Chance zum Sieg: Nach einem tollen Pass von van der Vaart versuchten sich Sanogo, Mahdavikia und Trochowski nacheinander am Torschuss, doch jedesmal stand der 96er Schlussmann Robert Enke dabei im Weg und rettete auf eindrucksvolle Weise den einen Punkt für Hannover (87.).

Nach der Länderspielpause muss Hannover nach zuletzt zwei Heimspielen in Folge wieder reisen. Das Ziel ist Bochum und der Gegner der VfL. Hamburg erwartet in der AOL Arena den nächsten niedersächsischen Bundesligisten. Der VfL Wolfsburg mit Trainer Klaus Augenthaler ist zu Gast.

 Die Trainerstimmen:

Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Vom läuferischen Vermögen war es ein gutes Spiel, spielerisch hingegen noch steigerungsfähig. Wir können mit dem Punkt leben, da man nach unserer Vorrunde nicht vergessen darf, wo wir herkommen."

Trainer Huub Stevens (Hamburger SV): "Das war ein ordentliches Bundesligaspiel mit Chancen auf beiden Seiten. Das Ergebnis ist gerecht. Wenn man gegen eine Mannschaft spielt, die so gut drauf ist wie Hannover, muss man auch mal mit einem Punkt zufrieden sein."

(Quelle: kicker sportmagazin, 19.03.07)


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