Hannover 96 |
Saison 2006/07,
23.Spieltag
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Hannover 96 - Borussia Dortmund 4:2 (0:0)
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Hannover 96: Enke
- Cherundolo, Vinicius, Zuraw, Tarnat - Balitsch, Lala - Rosenthal, Yankov,
Huszti - Hashemian / Trainer: Hecking
Dortmund: Weidenfeller - Degen,
Amedick, Metzelder, Kringe - Tinga - Ricken, Sahin - Frei - Valdez, Smolarek / Trainer:
Röber
Eingewechselt:
67. Bruggink für Yankov, 67. Stajner für Rosenthal, 73. Schröter für Huszti
- 71. Saka für Frei, 81. Kruska für SahinTore: 1:0 Huszti
(56., Foulelfmeter, Linksschuss, Valdez an Hashemian), 2:0 Stajner (69.,
Kopfball, Tarnat), 3:0 Bruggink (76., Rechtsschuss, Stajner), 4:0 Bruggink (78.,
Rechtsschuss, Schröter), 4:1 Smolarek (87., Rechtsschuss, Degen), 4:2 Kringe
(90. +1, Linksschuss, Saka) - Schiedsrichter: Fandel (Kyllburg)
- Zuschauer: 43 852 in der AWD-Arena - Gelbe Karten: Vinicius,
Balitsch - Degen, Frei - Gelb-Rote-Karte: Valdez (59.)
Valdez verschuldet Elfmeter und erhält Gelb-Rot
Huszti leitet 96-Sieg ein
Nach keinen Toren in der ersten Hälfte leitete Valdez
doch noch ein torreiches Spiel ein. Zunächst verschuldete er einen
Elfmeter und musste wenig später mit Gelb-Rot vom Feld. Danach platzte
bei Hannover der Knoten und in der Offensive gelang alles. Dortmund war
kurzzeitig völlig von der Rolle und fand erst in den Schlussminuten
wieder zu sich und erzielte noch zwei Tore in Unterzahl. 96 hat jetzt nur
noch drei Punkte Rückstand auf einen UEFA-Cup-Platz.
Bei Hannover stand Fahrenhorst in den letzten vier so
erfolgreichen Spielen, nur ein Punkt wurde abgegeben, jeweils wieder in
der Anfangsformation. Nach dem 1:0-Sieg in Leverkusen musste Coach Dieter
Hecking den Innenverteidiger (Gelbsperre) allerdings ersetzen, so dass
Zuraw in die Innenverteidigung rückte. Auch die Dortmunder mussten im
Vergleich zum 1:0 gegen Mönchengladbach umstellen. Trainer Jürgen Röber
fehlten der verletzte Pienaar (Außenband-Teilabbriss im Sprunggelenk) und
Brzenska (Gelbsperre), außerdem saß Kruska nur auf der Bank - dafür rückten
Amedick, Sahin und Smolarek in die Anfangsformation.
Gestärkt durch die guten Ergebnisse der letzten Partien
ergriff Hannover in den Anfangsminuten gleich die Initiative, konnte sich
aber noch nicht entscheidend durchsetzen, so dass die erste Möglichkeit
dann doch den Gästen vorbehalten war. Den schönen Freistoß von Frei,
konnte Keeper Enke mit einer guten Parade parieren (13.). Die Antwort von
Hannover ließ nur zwei Minuten auf sich warten. Aber auch der gewaltige
Freistoß von Tarnat aus 25 Metern fand seinen Meister im gegnerischen
Torhüter (15.). Aus dem Spiel heraus wollte auf beiden Seiten nicht
sonderlich viel gelingen. Einzig als sich Valdez bis zur Grundlinie
durchsetzte und für Ricken zurücklegte, hatten die Dortmunder eine gute
Möglichkeit, die Ricken jedoch leichtfertig vergab. Hannover versuchte
weiter Druck aufzubauen, konnte die Defensive der Röber-Elf dennoch nicht
in Verlegenheit bringen. Erst als Metzelder ein ungewohnter Schnitzer
unterlief, war Hashemian zur Stelle. Der Iraner ließ die nötige Kaltschnäuzigkeit
vermissen und Hannover konnte nicht von der kurzen Unsicherheit in der
BVB-Abwehr profitieren (25.). Dortmund stand sehr tief und empfing die
Hausherren meist erst am eigenen Strafraum. Dort wurden die Räume dann
konsequent zugestellt und die Hecking-Elf fand keine Anspielstationen
mehr. Selbst Angriffe über die Außenbahnen wussten die Gäste, geschickt
zu verhindern. Kurz vor der Pause sogar fast die Führung für die Röber-Elf:
Aus kurzer Distanz scheiterte Smolarek nach Pass von Frei an Keeper Enke
(45.).
In den Anfangsminuten der zweiten Hälfte zeigte sich
Hannover spielerisch verbessert, auch weil Dortmund nicht mehr so nah am
Gegenspieler stand. Nach einer Flanke von Cherundolo hätte Huszti per
Kopf fast für die Führung gesorgt (53.). Danach wurde es dank Valdez
turbulent. Zunächst zerrte er Hashemian im Strafraum zu Boden, was einen
Elfmeter zur Folge hatte. Huszti trat an und verwandelte präzise in die
rechte Ecke (56.). Nur zwei Minuten später schlug der gefrustete Valdez
den Ball weg, erhielt dafür seine zweite Gelbe Karte und musste vom
Platz. Nach einer Huszti-Ecke scheiterte Zuraw zunächst noch am Pfosten
(63.). Der eingewechselte Stajner machte es nach schönem Zuspiel von
Tarnat besser und köpfte zum vorentscheidenden 2:0 ein (69.). Danach
waren Auflösungserscheinungen beim BVB zu sehen und es gab zunächst
keine Gegenwehr mehr von der Mannschaft. Hannover fand indes langsam Spaß
an der Partie. Ein Doppelpack von Bruggink sorgte innerhalb von zwei
Minuten für das 4:0. Sein erster Treffer wurde von Stajner vorbereitet,
der den Holländer steil schickte. Bruggink legte den Ball am Keeper
vorbei ins lange Eck (76.). In der 78. Minute flankte schließlich Schröter
an den kurzen Pfosten, wo erneut Bruggink stand und seinen zweiten Treffer
aus kurzer Distanz markierte. Hannover wurde jetzt unkonzentriert, so dass
die Borussen durch Tore von Smolarek und Kringe in den Schlussminuten noch
Ergebniskosmetik betreiben konnten (87., 90.+1), was an der Niederlage
letztlich aber nichts mehr änderte. Der BVB brachte sich durch die
Aussetzer von Valdez um den verdienten Lohn einer bis zum Elfmeter ebenbürtigen
Leistung.
Hannover darf bereits am Dienstag im
DFB-Pokal-Viertelfinale in Nürnberg wieder ran. In der Bundesliga geht es
dann am Samstag gegen Frankfurt weiter. Erst am Sonntag empfängt Dortmund
Energie Cottbus.
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Die Trainerstimmen:
Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "In der ersten Halbzeit
sind wir nicht so ins Rollen gekommen und haben dem Gegner Chancen erlaubt. Da
waren wir froh, dass es zur Halbzeit 0:0 stand. Nach der Pause haben wir dann
das Tempo erhöht und auch nach der Führung weiter nach vorn gespielt. Wir sind
froh über den Sieg und darüber, dass wir den BVB auf Distanz gehalten
haben."
Trainer Jürgen Röber (Borussia Dortmund): "Wir sind natürlich
enttäuscht. Bis zum Elfmeter haben wir uns geschickt verhalten und gut
gestanden. Leider konnten wir unsere Chancen nicht nutzen. Am Ende sind wir
ausgekontert worden, da haben wir zu offen gespielt."
(Quelle: kicker
sportmagazin, 26.02.07)
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