Hannover 96

Saison 2006/07, 21.Spieltag


Hannover 96 - VfL Wolfsburg 2:2 (1:2)


Hannover 96: Enke - Cherundolo, Vinicius, Fahrenhorst, Tarnat - Lala, Balitsch - Rosenthal, Bruggink, Huszti - Hashemian / Trainer: Hecking

Wolfsburg: Jentzsch - Quiroga, Madlung, Hofland, Van der Heyden - van der Leegte - Menseguez, Krzynowek - Marcelinho - Hanke, Klimowicz / Trainer: Augenthaler

Eingewechselt: 58. Stajner für Bruggink, 68. Thorvaldsson für Hashemian, 82. Schröter für Huszti - 46. Möhrle für Madlung, 63. Karhan für Menseguez, 78. Sarpei für Krzynowek

Tore: 0:1 Klimowicz (3., Rechtsschuss, Vorarbeit Marcelinho), 1:1 Balitsch (21., Rechtsschuss, Vinicius), 1:2 Krzynowek (25., Linksschuss, Marcelinho), 2:2 Fahrenhorst (62., Rechtsschuss, Rosenthal) - Schiedsrichter: Dr. Fleischer (Sigmertshausen) - Zuschauer: 35 244 in der AWD-Arena - Gelbe Karten: Bruggink, Lala, Fahrenhorst - van der Leegte, Hofland


Fahrenhorst gleicht aus und Hannover vergibt den Sieg

Krzynoweks Knaller reicht nicht

In einer temporeichen Begegnung lagen die Vorteile lange auf Seiten der Gäste, die durch Tore von Klimowicz und Krzynowek in Führung gegangen waren. Hannover wusste stets eine Antwort, aber trotz drückender Überlegenheit in der zweiten Halbzeit reichte es nicht mehr zum Sieg, da beste Chancen nicht verwertet werden konnten. Beide Teams bleiben nach der Punkteteilung im Niemandsland der Tabelle stehen.

Hannovers Coach Dieter Hecking veränderte seine Anfangself im Vergleich zum überzeugenden 4:1-Sieg in Aachen nur auf einer Position: Bruggink durfte für Yankov ran. Auf der Gegenseite sah Wolfsburgs Trainer Klaus Augenthaler überhaupt keinen Grund seine Erfolgself vom 3:2 gegen Leverkusen durcheinander zu bringen und schenkte denselben Spielern sein Vertrauen. Kurz nach dem Anpfiff durch Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer durften die Spieler aus Wolfsburg auch schon jubeln. Hanke hatte Marcelinho toll freigespielt und bereits der Brasilianer hätte die Führung erzielen können. Doch Enke rettete die Hausherren mit großem Einsatz vor dem Gegentor. Den Abpraller schnappte sich jedoch der lauernde Klimowicz und schob mit rechts aus sechs Metern zur schnellen Führung ein (4.). Damit war jedes Taktieren auf dem recht mitgenommenen Boden der AWD-Arena schnell beendet, doch die 96er brauchten lange, um sich in der temporeichen und engagiert geführten Partie auf die agilen Wolfsburger Stürmer einzustellen. So hätte Klimowicz noch in der Anfangsphase nach schöner Flanke von Menseguez fast auf 2:0 für die Gäste erhöht, doch der Argentinier verpasste die Hereingabe um Haaresbreite (12.). Gefährlich wurde es für die Wolfsburger vor allem nach Ecken und Freistößen der Hannoveraner. Und ein Freistoß war es auch, der den Ausgleichstreffer der Roten einläutete. Huszti hatte den ruhenden Ball von der linken Seite aus hereingebracht, Vinicius konnte noch von gleich drei Wolfsburgern am Torschuss gehindert werden und dadurch war aus acht Metern Platz für Balitschs strammen Schuss ins Tor der "Wölfe" (22.). Doch die zeigten sich keineswegs geschockt, sondern legten sofort wieder vor. Erneut ging dem Treffer ein feines Zusammenspiel von Hanke und Marcelinho voraus, Nutznießer war aber dieses Mal Krzynowek, der völlig frei aus 17 Metern die Kugel an Enke vorbei ins Tor hämmerte (25.). Jetzt war Hannover am Drücker, doch bis zur Halbzeit hielt die Abwehr um Keeper Jentzsch den Bemühungen der Hausherren nach dem Ausgleich stand. Die beste Möglichkeit dazu vergab Vinicius kurz vor der Halbzeit, doch der Schlussmann der "Wölfe" stand sicher und konnte den Kunstschuss des 96er Verteidigers abwehren (45.).

In Halbzeit zwei nahmen beide Teams zunächst das Tempo aus der Partie. Wolfsburg zog sich zurück und lauerte auf Konter, während Hannover sich mühte, den dichten Abwehrriegel der Gäste zu knacken. Die erste Chance hatten die Wolfsburger, doch Klimowicz konnte ein tolles Zuspiel von Marcelinho nicht verwerten (59.). Wieder war es eine Standardsituation, die zum Ausgleich führte. Eine Huszti-Ecke war von Rosenthal verlängert worden, und Fahrenhorst rutschte in den Ball und verlängerte dessen Flugbahn mit dem Knie über die Torlinie (62.). In der Folge fand der VfL kaum noch statt und Hannover hatte deutlich Oberwasser. Die Überlegenheit auf dem Feld sollte sich aber nicht in Zählbares ummünzen lassen: Beste Torgelegenheiten wurden vor allem vom lebendigen Stajner (71., 83.) und vom frischgebackenen U-21 Nationalspieler Rosenthal (82.) nicht genützt. So stand am Ende nur ein Unentschieden im Derby gegen die niedersächsischen Nachbarn zu Buche.

Beide Teams erwarten nun schwere Aufgaben: Hannover reist am nächsten Spieltag nach Leverkusen, während der VfL zu Hause die starken Schalker empfängt

Die Trainerstimmen:

Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Ich bin zufrieden. Wir haben ein leidenschaftliches Spiel gezeigt. Vor allem die zweite Halbzeit war sehr gut. Leider haben wir zweimal zurückgelegen. Wir haben die Wolfsburger zu den Toren eingeladen, es waren zwei Fehler"

Trainer Klaus Augenthaler (VfL Wolfsburg): "Wenn man sieht, wie Hannover hier agiert hat, kann man erahnen, warum Hertha hier fünf Tore kassiert hat. Hannover ist sehr kampfstark und aggressiv. Wir hätten aber das 2:0 machen können, dann hätte die Sache schon ganz anders ausgesehen. Aber das zieht sich durch die ganze Saison. Die Chancenauswertung ist mangelhaft. In der zweiten Halbzeit waren wir zu passiv. Vielleicht hatten wir Angst vor dem Gewinnen."

(Quelle: kicker sportmagazin, 12.02.07)


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