Hannover 96 |
Saison 2006/07, 15.Spieltag |
FC Energie Cottbus - Hannover 96 0:1 (0:0) |
Energie Cottbus: Piplica - da Silva, McKenna, Mitreski, Feick - Rost, Kukielka - Shao, Radu, Munteanu - Kioyo / Trainer: Sander
Hannover 96: Enke - Cherundolo, Vinicius, Zuraw, Tarnat - Yankov, Balitsch - Rosenthal, Bruggink, Huszti - Stajner / Trainer: Hecking
Eingewechselt: 60. Baumgart für Shao, 70. Küntzel für Kioyo, 88. Rivic für Munteanu - 70. Fahrenhorst für Yankov, 78. Schröter für Rosenthal, 90. Andersson für Huszti
Tor: 0:1 Cherundolo (22., Kopfball, Vorarbeit Stajner) - Schiedsrichter: Gräfe (Berlin) - Zuschauer: 11 345 im Stadion der Freundschaft - Gelbe Karten: Rost - Huszti - Gelb-Rote Karte: Feick (90. +2)
Hannover mit dem vierten 1:0-Sieg in Folge 96 entführt die Punkte aus CottbusDer November war nicht der Monat der Cottbuser. Nur zwei Punkte aus fünf Spielen relativierten den guten Start in die Saison. Für die Lausitzer galt es, nach dem 1:3 in Leverkusen gegen Hannover zurück in die Erfolgsspur zu finden. Dafür ersetzte Coach Petrik Sander beide Außenverteidiger: Für Ziebig und Szelesi kamen Youngster Feick und da Silva ins Team. Die Niedersachsen ihrerseits gewannen drei der letzten vier Spiele. Am vergangenen Spieltag sorgte ein1:0-Erfolg gegen Mainz dafür, dass die Distanz zu den Abstiegsplätzen auf vier Punkte anwuchs. Trainer Dieter Hecking baute auf eine defensivere Taktik und ersetzte Stürmer Hashemian durch Rosenthal. Von Beginn an war das Spiel von der Taktik geprägt. Energie Cottbus erwartete den Gegner an der Mittellinie und hoffte, mit einer massierten Abwehr einen Rückstand vermeiden zu können. Hannover spielte ruhig im Aufbau und suchte die Lücke im Deckungsverband des Gegners, ohne sich jedoch der Gefahr von Kontern auszusetzen. So dauerte es lange, bis das Spiel einen ersten kleinen Höhepunkt erlebte. Bruggink hatte in der 14. Minute einen Freistoß in die Mauer geschossen, kam aber an den Abpraller heran, den er auf den Kopf von Vinicius servierte. Der Verteidiger köpfte jedoch knapp am Cottbuser Tor vorbei. Hannover 96 schien davon nun aufgewacht zu sein. Die Niedersachsen entwickelten mehr Druck nach vorne und erzielten auch prompt in der 19. Minute ein Tor durch Stajner, das jedoch wegen einer Abseitsposition nicht anerkannt wurde. Die Hecking-Elf blieb aber dran und konnte kurz darauf in Führung gehen. Cherundolo legte den Ball zu Stajner auf die rechte Seite und startete Richtung Strafraum durch. Präzise servierte Stajner den Ball auf den Kopf des durchgebrochenen Verteidigers, der aus kurzer Distanz unhaltbar einköpfte (22.). Der FC Energie versuchte sofort zu antworten, hatte jedoch in der 25. Minute Pech, als Kioyo einen Kopfball an den Pfosten setzte. In der Folgezeit war Cottbus zwar aufgewacht, machte sich in der Offensive aber selbst das Leben schwer. Immer wieder ging der Ball durch ungenaues Abspiel verloren. Dadurch hatte die solide stehende Abwehr der Hannoveraner wenig Mühe die 1:0-Führung in die Pause zu bringen. Da sich auch Hannover 96 nicht mehr groß anstrengte noch ein Tor nachzulegen hatte Cottbus zwar in den letzten 20 Minuten des ersten Durchgangs mehr vom Spiel, Höhepunkte waren jedoch Mangelware. Vom Anpfiff weg versuchte Rosenthal die Cottbuser zu überraschen, doch seinen Distanzschuss konnte Piplica im Tor parieren. Cottbus war zu Beginn der zweiten Hälfte jedoch besser im Spiel. Die Lausitzer nahmen die Zweikämpfe im Mittelfeld an und gewannen diese auch häufiger als noch im ersten Durchgang. Dies führte zu einer klaren Feldüberlegenheit, die der FC Energie aber nicht in gute Tormöglichkeiten umsetzen konnte. Immer wieder scheiterte die Offensiv-Abteilung an der solide stehenden Abwehr von Hannover 96 oder die Lausitzer machten sich durch ungenaue Abspiele das Leben selbst schwer. Anders der Gast aus Hannover, der mit Fortdauer der zweiten Hälfte verstärkt auf Konter setzte. Diese brachten auch prompt Gefahr. In der 67. Minute sprintete Stajner die rechte Seitenauslinie entlang und flankte scharf in die Mitte auf den mitgelaufenen Bruggink. Dessen Kopfball konnte Energie-Keeper Piplica gerade noch entschärfen. Eine Minute später wäre aber auch das Cottbuser Torwart-Denkmal zu spät gekommen, doch ein satter Direktschuss von Rosenthal klatschte von der Latte ins Feld zurück. Die Abwehr von Hannover hatte jedoch die Partie unter Kontrolle. Cottbus rannte auch in der Schlussphase mit Mann und Maus an, konnte aber die Defensive von 96 mit Zuraw und Vinicius als Türme in der Schlacht nicht ins Wanken bringen. Cottbus schwächte sich in der Schlussminute noch selbst, als der bereits verwarnte Youngster Feick nach einem "Textilvergehen" gegen Schröter mit der Gelb-Roten Karte des Feldes verwiesen wurde. Mit diesem Auswärtssieg setzt sich Hannover 96 endgültig von den unteren Tabellenregionen ab und kann dem kommenden Heimspiel gegen Bielefeld beruhigt entgegen sehen. Die letzten vier Siege der Niedersachsen wurden jeweils mit einem 1:0 gesichert. Cottbus hat nach dieser Niederlage endgültig den Kredit des guten Saisonstarts aufgebraucht und findet sich nun direkt vor den Abstiegsrängen wieder. Das macht die Auswärtspartie nächstes Wochenende in München nicht einfacher. |
Die Trainerstimmen:
Trainer Petrik Sander (Energie Cottbus): "Die erste Halbzeit war eines Bundesligisten unwürdig. Mit Nebenhergelaufe wird man so immer nur zweiter Sieger. Wir haben uns durch die Fehlpässe und Ungenauigkeiten immer wieder die Beine selbst weggehauen. Die Spieler müssen sich jetzt hinterfragen, ob die Leistung ihr eigener Anspruch ist."
Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Das war ein sehr souveräner Vortrag meiner Mannschaft. Die erste Halbzeit war fast perfekt, wir sind das Spiel beherzt angegangen und haben sofort die Zweikämpfe angenommen. In der zweiten Halbzeit hätte ich mir ein bisschen mehr Zug zum Tor gewünscht. Als Cottbus etwas mehr Druck gemacht hat, waren wir auf einmal nicht mehr so ballsicher."
(Quelle: kicker sportmagazin, 04.12.06)