Hannover 96

Saison 2006/07, 13.Spieltag


Borussia Mönchengladbach - Hannover 96 0:1 (0:0)


Bor. Mönchengladbach: Keller - Helveg, Svensson, Zé Antonio, Compper - Polanski, Kluge - Delura, Rafael - Neuville, Sonck / Trainer: Heynckes

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Vinicius, Zuraw, Tarnat - Yankov, Balitsch - Huszti, Bruggink, Schröter - Stajner / Trainer: Hecking

Eingewechselt: 46. Kahr für Neuville, 67. Degen für Delura, 74. Insua für Helveg - 79. Lala für Yankov, 87. Fahrenhorst für Bruggink, 90. Andersson für Schröter

Tor: 0:1 Balitsch (50., Rechtsschuss, Vorarbeit Tarnat) - Schiedsrichter: Stark (Ergolding) - Zuschauer: 39 670 im Borussia Park - Gelbe Karte: Yankov, Schröter, Vinicius, Tarnat Enke


Gladbach seit sechs Spielen sieglos - 96 weiter auswärtsstark

Balitsch setzt den Glanzpunkt

In einer über weite Strecken schwachen Auseinandersetzung blieb Borussia Mönchengladbach beim 0:1 gegen Hannover auch im sechsten Spiel in Folge - bei fünf Niederlagen - sieglos. Die Heynckes-Elf ist damit endgültig im Abstiegskampf angekommen. 96 hat nach Punkten mit den Borussen gleichgezogen und zudem die Abstiegsränge verlassen.

Nach dem ersten Auswärtspunkt der Saison beim 1:1 beim Hamburger SV und der Serie von fünf sieglosen Spielen ließ Gladbachs Coach Jupp Heynckes wieder kräftig rotieren: Svensson, Kluge, Rafael und Sonck sollten es anstelle von Levels, Thijs, El Fakiri und Kahe richten. Hannovers Trainer Dieter Hecking stellte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:2 gegen den VfB Stuttgart auf zwei Positionen um: Vinicius (nach Adduktorenproblemen) kehrte in die Innenverteidigung zurück, Fahrenhorst musste auf der Bank Platz nehmen. Zudem agierte Schröter für den angeschlagenen Youngster Rosenthal (Muskelfaserriss) im Mittelfeld.

Eine ganz schwache Anfangsphase sahen die Zuschauer im Borussia Park. Gladbach störte die Aktionen der 96er zunächst zwar früh, machte aber gewonnenen Boden durch unnötige Ballverluste umgehend wieder kaputt. 96 konzentrierte sich auf die Sicherung des eigenen Tores, Möglichkeiten ergaben sich so auf beiden Seiten nicht. Auch in der Folge rieben sich die Akteure beider Teams gegenseitig im Mittelfeld auf, bewegten sich bei eigenem Ballbesitz nicht entscheidend vom Gegenspieler weg und machten vielversprechende Ansätze durch unkonzentrierte Abspiele wieder zunichte.

Vor dem Gladbacher Tor wurde es erstmals nach 24 Minuten gefährlich, als zwei Borussen eine Tarnat-Flanke von links verpassten. Cherundolo konnte am hinteren Fünfmetereck aber kein Kapital daraus schlagen. Den Aktionen der Gladbacher in der Offensive fehlte eine klare Linie, Polanski und Kluge konnte keine entscheidenden Impulse setzen. Doch auch Hannover hatte nicht den Denker und Lenker in seinen Reihen, der dem Spiel der Niedersachsen Richtung Borussen-Tor Struktur verliehen hätte. Zündende Ideen fehlten - Torchancen somit auch. Gladbach hatte die beste noch durch Neuville, der nach Rafael-Flanke den Ball per Seitfallzieher vier Meter am rechten Pfosten vorbeisetzte (38.).

Der zweite Durchgang begann zunächst so, wie der erste endete - mit Stockfehlern und wenig zwingenden Aktionen. Die erste gelungene führte aber dann gleich zu einem Tor: Tarnat spielte Balitsch gekonnt frei. Der konnte den Ball 18 Meter vor dem Tor in Ruhe annehmen, weil Compper nicht angriff. Balitsch nutzte das passive Verhalten des Gladbachers und traf ins linke untere Eck zum 1:0 für Hannover. Gladbach antwortete mit wütenden, aber weiter wenig durchdachten Angriffen. Nachdem Vinicius eine gefährliche Flanke von Sonck per Kopf zur Ecke klären konnte, hätte im Gegenzug Bruggink das 0:2 besorgen können. Von Yankov frei gespielt zog der Niederländer ab, doch Keller lenkte den Schuss mit einem tollen Reflex gerade noch zur Ecke (63.). Eine gute Viertelstunde vor Schluss brachte Jupp Heynckes noch Spielmacher Insua für Defensivmann Helveg, doch auch er vermochte dem Spiel nicht mehr die Wende zu geben. Ein Schuss des Argentiniers vom linken Strafraumeck strich zwar leicht abgefälscht um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei - mehr war aber trotz eifriger Bemühungen in der Schlussphase nicht mehr drin.

Während Mönchengladbach nach der dritten Heimniederlage in Folge nun der schwere Gang zum VfB Stuttgart bevorsteht, kann sich Hannover am kommenden Spieltag mit einem Sieg über Tabellenschlusslicht Mainz etwas aus der Abstiegszone freischwimmen.

Die Trainerstimmen:

Trainer Jupp Heynckes (Borussia Mönchengladbach): "Wir spielen keinen guten Fußball. Durch die Niederlagen haben wir Selbstvertrauen und Sicherheit verloren. Im Moment sind die Spieler wie gelähmt."

Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Gerade auswärts spielen wir sehr gut: Die Mannschaft ist sehr diszipliniert und steht gut, vorne bekommen wir immer wieder Möglichkeiten. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Mit diesem Sieg haben wir den Grundstein gelegt, uns weiter von unten absetzen zu können."

(Quelle: kicker sportmagazin, 20.11.06)


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