Hannover 96

Saison 2006/07, 9.Spieltag


Hamburger SV - Hannover 96 0:0


Hamburger SV: Kirschstein - Mahdavikia, Kompany, Mathijsen, Atouba - Feilhaber - Trochowski, Sorin - van der Vaart - Guerrero, Sanogo / Trainer: Doll

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Vinicius, Zuraw, Tarnat - Yankov - Balitsch, Huszti - Rosenthal - Stajner, Hashemian / Trainer: Hecking

Eingewechselt: 73. Fillinger für Atouba, 83. Ljuboja für Guerrero, 85. Lautzh für van der Vaart - 68. Brdaric für Hashemian, 78. Bruggink für Rosenthal

Tore: Fehlanzeige - Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg) - Zuschauer: 57 000 (ausverkauft) in der AOL Arena - Gelbe Karte: Guerrero


Hamburg wartet weiter auf den ersten Heimsieg

Torloses Nordderby

Trotz einer engagierten Leistung des HSV und zahlreicher guter Chancen in der zweiten Hälfte müssen die Fans in der ausverkauften AOL-Arena weiter auf den ersten Heimsieg der Saison warten. Aber auch Hannover hatte im Nordderby seine Chancen, die ebenfalls allesamt ungenutzt blieben, so dass mit dem Remis letztlich beide zufrieden sein mussten.

Trotz der weiterhin langen Verletztenliste herrschte nach dem 2:1-Erfolg in Leverkusen kollektives Aufatmen in Hamburg. Der zuletzt gesperrte Mahdavikia kehrte für Klingbeil in die Abwehrreihe zurück. Ljuboja musste für Guerrero Platz machen, der beide Tore gegen Bayer erzielte. Keinen Grund für Umstellungen sah Hannovers Coach Dieter Hecking nach dem 1:0-Pokalsieg in Dortmund.

In der mit 57.000 Zuschauern ausverkauften AOL-Arena wollten die Hamburger dem ersten Pflichterfolg nach 15 sieglosen Partien endlich auch vor heimischem Publikum einen "Dreier" folgen lassen. Die Offensive wurde dabei in den Anfangsminuten vor allem über die rechte Seite angetrieben, wo Mahdavikia immer wieder nach vorne rückte. Seine Flanken fanden dann allerdings keine Abnehmer. Die erste gute Chance hatten auch die Platzherren. Sanogo legte steil für van der Vaart auf, dessen Lupfer über Enke senkte sich etwas zu spät und landete lediglich auf dem Tornetz (12.). Aber auch Hannover spielte mit und blieb dabei nicht ungefährlich. Balitsch mit einem Schuss (5.) und Stajner per Kopf (8.) fehlte dabei noch die letzte Genauigkeit. Das Spiel ging zunächst mit hohem Tempo weiter, wobei beim HSV, der Versuch schnell in die Spitze, zu spielen von zu vielen Ungenauigkeiten im Passspiel meist gestoppt wurde. Auch bei den Angriffen der Niedersachsen war am Strafraum des Gegners Schluss. Erst als sich Hashemian über die linke Außenbahn gegen Mahdavikia durchsetzen konnte und für Huszti zurücklegte, ergab sich wieder eine gute Möglichkeit. Der Ungar traf den Ball nicht richtig und verzog letztlich deutlich (25.). Vor der Pause nahmen beide Teams deutlich Tempo raus, so dass das Spiel nun ohne Höhepunkte vor sich hinplätscherte.

Ohne personelle Veränderungen gingen die Mannschaften die zweite Hälfte an. Mit deutlich mehr Schwung kamen die Hanseaten aus der Kabine und hatten drei Großchancen im Sekundentakt. Erst wurden die einschussbereiten Sorin und Sanogo vor der Linie geblockt, dann scheiterte van der Vaart mit einem Schuss aus kurzer Distanz (49.), ehe noch Kompany sein Glück aus halblinker Position versuchte, aber in Enke seinen Meister fand (50.). Der HSV machte weiter Druck und hatte nach einem van-der-Vaart-Freistoß eine weitere gute Möglichkeit. Kompany scheiterte allerdings aus drei Metern am reaktionsschnellen Keeper (57.). Hannover hatte jegliche Sicherheit in der Defensive in der Kabine gelassen. Zu oft stimmte die Zuordnung nicht, woraus sich die Möglichkeiten für die Doll-Elf ergaben. Erst in der 68. Minute kam Stajner nach Flanke von Cherundolo zu einem Kopfball, der nur knapp sein Ziel verfehlte. Wenig später legte Brdaric vor dem Tor für Huszti auf, der Ungar trat völlig frei aus vier Metern am Ball vorbei (71.). Auf der anderen Seite folgte die Reaktion durch Guerrero, dessen Schuss aus 18 Metern nur um Zentimeter am rechten Pfosten vorbeistrich (74.). Aber Hannover hatte sich jetzt etwas gefasst und konnte die Partie wieder ausgeglichener gestalten. So scheiterte Stajner aus elf Metern mit seinem Schuss an Torhüter Kirschstein (81.). Bis zum Abpfiff hatte das Spiel weiter hohes Tempo, Zählbares wollte aber auch in den letzten Minuten nicht mehr gelingen.

Durch die Punkteteilung bleiben beide Teams im Tabellenkeller und müssen auf die nächsten Partien hoffen. Hamburg muss zunächst in der Champions League zu Hause gegen Porto ran und reist dann nach Wolfsburg. Hannover empfängt mit Bochum den Tabellenletzten der Liga.

 

Die Trainerstimmen:

Trainer Thomas Doll (Hamburger SV): "Ich bin überhaupt nicht zufrieden mit der ersten Halbzeit und dem Resultat. Wir haben in der ersten Hälfte viel zu wenig Ballzirkulation gehabt und mit zu vielen langen Bällen gespielt. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, was möglich ist. Leider ist es uns nicht gelungen, ein Tor zu machen. Wir sind jetzt alle sehr enttäuscht."

Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Wir haben ein gutes Spiel gesehen, es haben nur die Tore gefehlt. Wir haben versucht, nach vorne zu spielen und uns nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Es gab zehn Minuten, in denen der HSV hätte in Führung gehen können, aber wir hatten das nötige Glück und einen Torwart, der auch mal einen Ball hält. Im letzten Drittel des Spiels hatten wir sogar die Möglichkeit, noch zu gewinnen."

(Quelle: kicker sportmagazin, 30.10.06)


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