Hannover 96

Saison 2006/07, 4.Spieltag


VfL Wolfsburg - Hannover 96 1:2 (0:0)


VfL Wolfsburg: Jentzsch - Möhrle, Madlung, Hofland, Stegmayer - van der Leegte - Menseguez, Krzynowek - Karhan - Hanke, Klimowicz / Trainer: Augenthaler

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Vinicius, Zuraw, Andersson - Lala - Balitsch, Huszti - Bruggink - Stajner, Brdaric / Trainer: Hecking

Eingewechselt: 58. Boakye für Klimowicz, 68. Makiadi für Menseguez, 73. Santana für Stegmayer - 86. Fahrenhorst für Stajner, 90. Schröter für Bruggink, 90. Hashemian für Brdaric

Tore: 0:1 Brdaric (51., Linksschuss, Vorarbeit Bruggink), 1:1 Krzynowek (52., Linksschuss, Klimowicz), 1:2 Brdaric (61., Rechtsschuss, Stajner) - Schiedsrichter: Dr. Byrch (München) - Zuschauer: 26 497 in der Volkswagenarena - Gelbe Karten: Hofland, Karhan


Wolfsburg zu Hause weiter schwach

Er kam, sah und siegte

Bei seinem Debüt fährt Dieter Hecking mit Hannover 96 im Niedersachsen-Derby die ersten drei Punkte der Saison ein. Brdaric war mit seinem Doppelschlag der Mann des Abends. Wolfsburg bestätigt auch gegen den Tabellenletzten seine Heimschwäche. "Wölfe"-Coach Klaus Augenthaler nahm gegenüber dem mühevollen 3:1-Pokal-Sieg bei den Amateuren vom FC Bremerhaven zwei Änderungen vor. Menseguez und Karhan spielten von Beginn an, dafür mussten Makiadi und Santana auf der Ersatzbank Platz nehmen. Bei seinem Bundesligadebüt auf der Bank von Hannover 96 stellte Dieter Hecking seine Anfangself gegenüber dem 3:2-Sieg im DFB-Pokal lediglich auf einer Position um: Cherundolo rückte für den Rot-gesperrten Tarnat in die Mannschaft.

Die erste Hälfte des Niedersachsen-Derbys bot wenige fußballerische Leckerbissen. Die Partie spielte sich in erster Linie im Mittelfeld ab, wo sich beide Teams in zahlreichen, verbissen geführten Zweikämpfen beackerten. Die Konzentration auf die Abwehrarbeit war im Falle Hannovers keine große Überraschung, hat man doch in den ersten drei Partien bereits 11 Gegentreffer hinnehmen müssen. Andererseits hatten sich die Wolfsburger in der bisherigen Saison noch nicht als Torfabrik bewiesen. Ein mageres Törchen stand zu Buche. Es dauerte bis zur 39. (!) Minute, ehe zum ersten Mal wirklich ein Tor in der Luft lag. Stajner hatte sich auf links gegen zwei Wolfsburger durchgesetzt. Doch an seiner scharfen Hereingabe schlitterten mit Brdaric und Bruggink gleich zwei Hannoveraner knapp vorbei.

Wie verwandelt kamen beide Mannschaften aus der Kabine, als ob sie die Zuschauer für die freudlose erste Hälfte entschädigen wollten. Endlich waren die Handbremsen gelöst und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit drei Treffern binnen zehn Minuten. Den Anfang machte Brdaric mit einem sehenswerten Drehschuss zum 1:0 (51.). Entscheidend war zuvor das Kopfballduell, das Bruggink gegen Möhrle gewann. Die Antwort der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten. Fast im Gegenzug glich der VfL aus. Zwar misslang Klimowicz nach einer Flanke von Hanke ein spektakulärer Fallrückzieher, doch der Ball landete bei Krzynowek, der Enke mit einem trockenen Schuss ins linke Eck keine Chance ließ (52.). Schließlich war es abermals Brdaric, der 96 wieder in Front brachte. Zuvor gelang es den Wölfen nicht, den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. Zuraw behielt die Übersicht und bediente Stajner, der sofort in die Mitte passte, wo Brdaric nur noch einschieben musste (61.). Der erneute Rückstand zeigte Wirkung. Zwar versuchte der VfL den Druck zur verstärken, doch die Hintermannschaft der 96er stand nun sicherer und ließ wenig zu. Auch fehlte es den "Wölfen" an zündenden Ideen, die gegnerische Abwehr auszuhebeln.

Nach einem misslungenen Saisonauftakt kann Hannover wieder optimistischer in die Zukunft schauen. Anders die Stimmungslage bei Wolfsburg, das zu Hause weiter sieglos bleibt.

Die Trainerstimmen:

Trainer Klaus Augenthaler (VfL Wolfsburg): "Hannover hat das Spiel verdient gewonnen. Wir haben kaum Zweikämpfe für uns entschieden. Wenn wir glauben, wir können nur mit spielerischen Mitteln in der Liga bestehen, haben wir uns getäuscht. Nach der ersten kleinen Möglichkeit von Hannover haben wir unser Selbstvertrauen verloren. Das war die schwächste Leistung meiner Mannschaft, seitdem ich hier Trainer bin."

Trainer Dieter Hecking (Hannover 96): "Ich bin glücklich und fühle mich sehr gut. Die Mannschaft hatte zuvor einige Nackenschläge wegzustecken, sie hat es heute toll gemacht. Im Spiel nach vorne hatte die Mannschaft am Anfang noch nicht das Vertrauen. Nach den vielen Gegentoren war das Wichtigste, hinten nichts zuzulassen. Das war das Fundament für den Sieg. Dann haben wir unsere Chancen gut genutzt."

(Quelle: kicker sportmagazin, 18.09.06)


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