Hannover 96

Saison 2005/06, 31.Spieltag


1. FC Kaiserslautern - Hannover 96 1:0 (1:0)


1. FC Kaiserslautern: Fromlowitz - Hertzsch, Béda, Schönheim - Lembi, Bellinghausen - Reinert, Engelhardt - Skela - Halfar, Halil Altintop / Trainer: Wolf

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Mertesacker, Vinicius, Tarnat - Yankov - Schröter, Balitsch, Dabrowski - Delura, Stajner / Trainer: Neururer

Eingewechselt: 46. Blank für Bellinghausen, 52. Mikic für Reinert, 72. Borbely für Halfar - 46. Brdaric für Delura, 72. Stendel für Yankov

Tor: 1:0 Halfar (39., Linksschuss, Vorarbeit Halil Altintop) - Schiedsrichter: Perl (München) - Zuschauer: 35 325 - Gelbe Karten: Mikic, Borbely, Lembi - Delura, Tarnat, Dabrowski, Stajner, Brdaric


Trotz der 2:3-Niederlage in Nürnberg sah FCK-Trainer Wolfgang Wolf keine Veranlassung, seine Anfangself zu verändern. Mit Fromlowitz, Schönheim, Reinert und Halfar standen erneut vier Akteure unter 20 Jahren in der Startformation. Auf Seiten von Hannover 96 gab es einen Wechsel in der Anfangsaufstellung im Vergleich zum 3:3 gegen den VfB Stuttgart. Für den Gelb-Rot-gesperrten Lala kam der Bulgare Yankov ins Team.

In der Anfangsphase standen der Lauterer Bellinghausen und der 96-er Delura im Mittelpunkt. Erst setzte sich der Hannoveraner Stürmer per Kopf im Strafraum gegen den Pfälzer durch, scheiterte aber am aufmerksamen Fromlowitz. Dann fällte der Niedersachsen seinen Kontrahenten per Grätsche von hinten und sah von Schiedsrichter Perl für diese Aktion zu Recht die Gelbe Karte. Nach diesem turbulentem Beginn verflachte die Begegnung. Beide Teams scheuten Risiko im Spiel nach vorne. Nach und nach erarbeitete sich der FCK ein leichtes Übergewicht. So war dann auch die Führung in der 39. Minute nicht unverdient. Balitsch hatte den Ball im Mittelfeld an Halil Altintop verloren. Der Deutsch-Türke legte sofort ab zu Halfar. Gleich vier 96er ließen den Youngster gewähren, so dass Halfar am Strafraumrand abziehen und Enke mit einem Flachschuss ins rechte Toreck überwinden konnte. Kurz vor der Halbzeit hatten dann auch die ansonsten zu passiven Niedersachsen noch eine Gelegenheit. Fromlowitz köpfte den Ball weit vor seinem Tor genau in die Füße von Delura, der sofort über den FCK-Keeper hinweg abzog. Bellinghausen, der zurückgesprintet war, konnte das Leder gerade noch auf seinem Weg Richtung leeres Gehäuse entschärfen.

Nach der Pause wechselten beide Mannschaften. Die Pfälzer mussten tauschen, weil Bellinghausen wegen Kreislaufproblemen nicht mehr weitermachen konnte. Blank rückte neu ins Team. Bei den 96ern gab Trainer Neururer "Sorgenkind" Brdaric, der für Delura kam, eine Einsatzchance. Die Hannoveraner begannen deutlich schwungvoller als im ersten Abschnitt. Mertesacker und Balitsch hatten in der Anfangsphase in Halbzeit zwei gute Tormöglichkeiten. Den Pfälzer blieben nur noch Konterchancen. Eine solche vergab Halil Altintop völlig frei am Elfmeterpunkt, weil er den Ball über das Tor von Enke schoss. Wie bereits in der ersten Hälfte verflachte die Partie nach gutem Beginn. Die Niedersachsen hatten zwar weiterhin etwas mehr vom Spiel, doch es fehlte an Kreativität in der Offensive. Mit der Hereinnahme des slowakischen Defensivspielers Borbely für den Torschützen Halfar verstärkte Lauterns Trainer Wolf 20 Minuten vor dem Ende die Abwehr. Das Bollwerk des FCK hielt den knappen Vorsprung - allerdings mit Glück. Denn kurz vor dem Abpfiff verweigerte Schiedsrichter Perl einem Treffer von Brdaric die Anerkennung. Tarnat und Keeper Fromlowitz stiegen außerhalb des Fünfmeterraums zum Zweikampf hoch. Der Torhüter ließ den Ball durch die Finger rutschen, direkt vor die Füße von Brdaric. Der Referee hatte jedoch ein Foul Tarnats gesehen.

Den Pfälzern gelang ein etwas schmeichelhafter Erfolg. Damit kann Kaiserslautern Anschluss an Platz 15 halten. Nachdem der FCK in der ersten Hälfte ein leichtes Übergewicht hatte, war im zweiten Abschnitt Hannover klar Spiel bestimmend, versäumte es allerdings, die Überlegenheit auch in gute Chancen umzuwandeln. Auch weil sich die "Roten Teufel" mit viel Kampf dagegen hielten.

Die Trainerstimmen:

Trainer Wolfgang Wolf (1. FC Kaiserslautern): "Uns ist allen beim Abpfiff ein Stein vom Herzen gefallen, ich bin froh und glücklich, dass wir dieses Nervenspiel gewonnen haben. In der zweiten Halbzeit waren wir dem Nervenspiel fast nicht mehr gewachsen, und wir mussten bis zum Schluss zittern."

Trainer Peter Neururer (Hannover 96): "Wir haben in der ersten Halbzeit den Gegner stark gemacht. Die Führung der Lauterer ging daher in Ordnung. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, zu was wir im Stande sind, konnten die Defizite im Abschluss aber nicht abstellen."

(Quelle: kicker sportmagazin, 24.04.06)


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