96-Coach Peter Neururer sah nach dem 0:0-Remis in Duisburg keine
Veranlassung, Änderungen vorzunehmen. Das hieß auch, dass Christiansen
zunächst auf der Bank Platz nahm. Der Kölner Trainer Hanspeter Latour
musste auf Streller (Gelb-Sperre), Lell (Gelb-Rot) und zunächst Podolski
(geschwächt nach Magen-Darm-Grippe) verzichten. Außerdem ließ er im
Vergleich zur dramatischen 3:4-Heimniederlage gegen den Club auf Cullmann,
Zivkovic und Grammozis draußen. Dafür begannen Evanilson, Sinkiewicz
(nach Gelb-Sperre), Springer, Schindzielorz, Szabics und Scherz.
Die Partie begann verhalten. Beide Teams waren zunächst um
Spielkontrolle bemüht. Wenn es mal gefährlich wurde, dann vor dem Kölner
Tor. Brdaric hatte zwei Mal die Führung auf dem Fuß. Zunächst steckte
er seinen Kopf in eine Flanke von Stajner, bugsierte das Leder aber knapp
rechts vorbei (5.). Wenig später versuchte er nach einem Zuspiel von
Cherundolo, Keeper Bade mit einem Heber zu überlisten, doch wieder flog
die Kugel am Kölner Kasten vorbei (11.). Von den Domstädtern kam wenig.
Im Gegenteil, durch Schwächen in der Hintermannschaft – Keeper Bade
nicht ausgenommen – ermöglichten sie Hannover immer wieder gute
Einschusschancen. Doch Tarnat (19.) und Brdaric (20.) ließen Nachlässigkeiten
unbestraft. Spätestens ab Mitte der ersten Hälfte hatten die
Niedersachsen eindeutig das Heft in der Hand. Einzig das erlösende Tor
fehlte zunächst noch. Weder Mertesacker mit seinem Kopfball, der auf dem
Tor landete (35.), noch Dabrowski, der frei vor Bade scheiterte (38.),
konnten das ändern. Das blieb dann Hashemian vorbehalten. Zuvor schoss
Brdaric aus fünf Metern Bade an, doch bei dem Abpraller war der Iraner
zur Stelle und musste nur noch einschieben (39.).
Nach dem Wechsel veränderte sich zunächst wenig. Köln strahlte
weiter kaum Gefahr aus. Hannover dagegen wartete ab. Doch da kam wenig.
Cabanas gelang es einmal, gefährlich in den Strafraum einzudringen, doch
der Abschluss war kläglich (56.). Auch die Einwechslung von Podolski
brachte kaum Impulse ins Angriffsspiel der Rheinländer. Von einem Aufbäumen
des Abstiegskandidaten war in dieser Phase nichts zu sehen. Das Spiel plätscherte
so ohne größere Höhepunkte dahin und lebte von der Spannung durch die
knappe Führung. Doch waren die Niedersachsen dem 2:0 näher als die
Rheinländer dem Ausgleich.
Hannover hätte das Ergebnis höher gestalten können, wenn Dabrowski
und der eingewechselte Chritiansen nicht völlig frei vor Bade gescheitert
wären. Die Hannoveraner fahren nach vier sieglosen Spielen einen
verdienten "Dreier" ein. Allerdings machten es ihnen harmlose
und vor allem leidenschaftslose Kölner nicht schwer. |
Trainer Peter Neururer (Hannover 96): "Wir haben schon vor dem
Spiel gesagt, dass wir gegen den Tabellenletzten gewinnen müssen, egal wie.
Ich bin froh, dass uns das gelungen ist. Der Sieg war knapp, aber absolut
verdient."
Trainer Hanspeter Latour (1. FC Köln): "Wir wussten, dass wir
nur aus einer gesicherten Defensive und über schnelle Konter zum Erfolg
kommen konnten. In der ersten Halbzeit haben wir auch ganz gut gestanden, sind
aber leider in Rückstand geraten. Nach der Pause mussten wir etwas mehr
riskieren und hatten auch unsere einzige Chance. Wenn wir diese verwerten, wäre
ein Punkt dringewesen. Unter dem Strich ist es aber auf jeden Fall ein
verdienter Sieg für Hannover."