Hannover 96

Saison 2004/05, 28.Spieltag


VfL Bochum - Hannover 96 1:0 (0:0)


VfL Bochum: van Duijnhoven - Colding, Knavs, Meichelbeck, Bönig - Maltritz - Preuß, Wosz, Edu - Madsen, Lokvenc / Trainer: Neururer

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Mertesacker, Zuraw, Vinicius - Lala, de Guzman - Krupnikovic - Schröter, Stajner, Kaufman / Trainer: Lienen

Eingewechselt: 46. Tapalovic für Bönig, 65. Misimovic für Madsen, 83. Bechmann für Wosz - 70. Stendel für Kaufman, 70. Leandro für Stajner, 77. Wallner für Cherundolo

Tor: 1:0 Cherundolo (57., Eigentor) - Schiedsrichter: Dr. Wack (Biberbach) - Zuschauer: 23 821 - Gelbe Karten: Colding - Lala


Die Bochumer wechselten nach dem Last Minute 2:2 in Gladbach auf zwei Positionen. Coach Peter Neururer. Preuß und Madsen durften in die Anfangself, während Tapalovic und Misimovic auf die Bank mussten. Trainer Ewald Lienen setzte nach dem 2:0-Erfolg in Kaiserslautern im Sturm von Beginn an auf Kaufman. Der Tscheche war letzte Woche der Matchwinner mit seinen beiden Toren, für ihn musste Stendel weichen.

Bochum ging die ersten Minuten gleich ein hohes Tempo und setzte die Gäste gehörig unter Druck. Madsen war es dann auch folgerichtig, der aus guter Position einen Volleyschuss am Tor vorbei zog (4.). Nach einer knappen Viertelstunde kam Hannover, bedingt durch Abwehrfehler der Gastgeber, plötzlich auf. Nachdem die linke Abwehrseite der Bochumer geschlafen hatte, war Stajner durch. Der Tscheche konnte aus spitzem Winkel Torhüter van Duijnhoven aber nicht überwinden (14.). Nur zwei Minuten später war es Kaufman, der gefährlich vor dem VfL Tor auftauchte. Nach einem Querpass von Vinicius traf der Tscheche mit seinem Schuss aus kurzer Distanz aber nur das Außennetz (16.). Obwohl sich die Gastgeber weiterhin mühten, kam es kaum zu Torraumszenen. Hannover stand dicht gestaffelt am eigenen Strafraum und den Bochumern gelang es nicht, die Viererkette entscheidend in Verlegenheit zu bringen. Lediglich nach Freistößen wurde die Neururer-Elf gefährlich. In den letzten zwanzig Minuten konnte sich keine der beiden Mannschaften entscheidend durchsetzen. Hannover hatte aber in den ersten 45 Minuten insgesamt mehr vom Spiel und war gefährlicher, weil es variabler spielte und auch über die Außenbahnen kam.

Die zweiten 45 Minuten knüpften zunächst unmittelbar an die schwache erste Hälfte an. In dieser Phase war die Partie gekennzeichnet durch zahlreiche Fehlpässe beider Mannschaften im Mittelfeld. Wie es nicht anders zu erwarten war, führte dann ausgerechnet eine Standardsituation für den VfL zum 1:0. Aus halblinker Position flankte Preuß hoch in den Strafraum der 96er. Maltritz wollte ins Tor verlängern und anstatt zu retten, köpfte Cherundolo ins eigene Tor. Enke hatte dabei keine Chance (56.). In der Folge machte Hannover auf und spielte offensiver, so dass jetzt mehr Raum für die Neururer-Elf war und sich immer wieder Kontermöglichkeiten ergaben. Edu setzte sich beispielsweise in der 66. Minute an der linken Außenbahn durch, von der Torauslinie flankte er in den Rücken der Abwehr. Der gerade eingewechselte Misimovic verzog aber. Bochum war nach dem Tor die bessere Mannschaft, während die "Roten" keine Torchancen hatten. Die beste Chance für den VfL resultierte aber wieder aus einer Standardsituation. Nach einem Freistoß aus halblinker Position sprang der Ball Edu vor die Füße, der traf aber nur den Innenpfosten (85.). Von Hannover war in der zweiten Halbzeit nur noch sehr wenig zu sehen. Und vor allem in der Schlussphase hätten die Gastgeber noch die Möglichkeit gehabt, zu erhöhen.

In einem Spiel, das einzig aus der Spannung lebte, hat Bochum am Ende verdient gewonnen, weil die Lienen-Elf zu wenig Engagement gezeigt hat und vor allem nach dem Tor völlig verunsichert agierte. Bochum untermauerte damit die Ansprüche auf den Ligaerhalt.

Die Trainerstimmen:

Trainer Peter Neururer (VfL Bochum): "Hannover hat im Mittelfeld lange Ball und Gegner beherrscht. In der ersten Halbzeit haben wir nicht zu unserer Stärke gefunden. Das Erfolgserlebnis musste her, und das hat halt lange gedauert."

Trainer Ewald Lienen (Hannover 96): "Wir haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Die erste haben wir dominiert, keine Chancen zugelassen. Das war so, wie wir uns das vorgestellt haben. Nur die Tore haben gefehlt. In der zweiten Halbzeit geht Bochum dann nach einem dummen Foul und einem Eigentor des selben Spielers in Führung. Danach bekam Bochum natürlich Selbstvertrauen."

(Quelle: kicker sportmagazin, 11.04.05)


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