Hannover 96

Saison 2004/05, 5.Spieltag


Werder Bremen - Hannover 96 3:0 (1:0)


Werder Bremen: Reinke - Pasanen, Ismaël, Fahrenhorst, Stalteri - Ernst - Lagerblom, Borowski - Micoud - Klasnic, Valdez / Trainer: Schaaf

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Mertesacker, Zuraw, Tarnat - Lala, de Guzman, Dabrowski - Mathis - Stajner, Leandro / Trainer: Lienen

Eingewechselt: 62. Magnin für Pasanen, 69. Klose für Lagerblom, 84. Hunt für Klasnic - 57. Schröter für Mathis, 57. Barnetta für Leandro, 79. Christiansen für de Guzman

Tore: 1:0 Ismaël (20., Foulelfmeter, Rechtsschuss, Vorarbeit Valdez, Zuraw an Valdez), 2:0 Micoud (78., Kopfball, Klose), 3:0 Klose (88., Rechtsschuss, Magnin) - Schiedsrichter: Fröhlich (Berlin) - Zuschauer: 40 100 - Gelbe Karten: Valdez, Ismaël - Cherundolo - Rote Karte: Zuraw (19., Notbremse)


Bei Meister Werder Bremen fehlten weiterhin Nery, Davala, Lisztes und Jensen. Das Lazarett bekam nach der bitteren 0:2-Niederlage bei Inter Mailand in der Champions League noch Zuwachs. Nationalspieler Baumann (Fußverletzung) und Europameister Charisteas (Ohrknorpelbruch) fielen ebenfalls aus. Für den Kapitän kam der Finne Lagerblom ins Team und spielte im rechten Mittelfeld. Ernst übernahm neben der Kapitänsbinde auch die Position im zentralen defensiven Mittelfeld von Baumann, Borowski agierte im linken Mittelfeld. Wie schon im Guiseppe-Meazza-Stadion am Dienstag begann Valdez im Angriff neben Klasnic an Stelle von Klose. Hannovers Trainer Ewald Lienen veränderte seine Mannschaft nach dem 2:2 gegen den SC Freiburg in der Vorwoche auf zwei Positionen. Dabrowski, der für Ricardo Sousa spielte, sollte das defensive Mittelfeld verstärken. Mathis kam in der Offensive neu in die Mannschaft, Wallner musste zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Die Bremer starteten aggressiv und konzentriert in die Begegnung. Doch die Hannoveraner standen clever tief in der eigenen Hälfte und lauerten auf Konter. Nachdem es bis dato keine echte Tormöglichkeit gegeben hatte, verhalf dem Meister ein Foulelfmeter zur Führung. Klasnic leitete eine Flanke aus dem Mittelfeld schön per Kopf zum mitgelaufenen Valdez weiter. Frei vor dem Gehäuse von Enke wurde der Paraguayer von Zuraw von hinten umgerempelt. Schiedsrichter Fröhlich ahndete die Aktion des Polen neben dem Elfmeterpfiff mit der Roten Karte wegen Notbremse. Ausgerechnet der Franzose Ismael, den erst am Dienstag in der Champions League Zuraws Schicksal ereilt hatte, verwandelte den Strafstoß souverän mit einem trockenen Schuss ins rechte Toreck (20.). In der Folge entwickelte sich trotz der Unterzahl der Niedersachsen eine offene Partie, in der die Hannoveraner durch Leandro sogar die besseren Möglichkeiten besaßen. Der Brasilianer scheiterte einmal an der Unterkante der Latte, ein anderes Mal am stark parierenden Reinke. Mit der knappen Führung des Meisters nach einem munteren ersten Abschnitt ging es in die Halbzeit.

Werder kontrollierte das Geschehen in Hälfte zwei von Beginn an, jedoch ohne zu glänzen oder sich hochkarätige Gelegenheiten zu erspielen. Die Niedersachsen waren vor allem um Schadensbegrenzung bedacht, was ihnen mit solidem Abwehrspiel zunächst auch gelang. Eigene Offensivaktionen der Lienen-Schützlinge gab es jedoch so gut wie nie zu sehen, obwohl der 96-Coach mit den Hereinnahmen von Barnetta und Schröter alles versuchte. Gegen die technisch versierteren Bremer endeten die seltenen Vorstöße meist am Strafraumrand. In der Schlussviertelstunde trugen die ständigen Angriffsbemühungen der Schaaf-Elf Früchte, als die dezimierten Hannoveraner immer müder wurden. Nach Flanke von Magnin stieg Klose im Fünfmeterraum am höchsten. Seine Kopfballvorlage verwertete Micoud am linken Pfosten ebenfalls per Kopf zum vorentscheidenden 2:0 (78.). Nationalstürmer Klose war es dann vorbehalten, den Endstand herzustellen. Der 26-Jährige nahm eine Flanke von links schön mit der Brust an und vollendete aus halbrechter Position im Strafraum wunderbar ins kurze Eck (88.).

Die Schaaf-Elf war über die gesamte Spielzeit um konstruktives Offensivspiel bemüht und gewann daher verdient, wenn auch ohne Glanz. Gegen die mit sieben eher defensiv agierenden Niedersachsen hatte es Werder allerdings auch nach dem Platzverweis gegen Zuraw lange Zeit schwer. Die Hannoveraner gaben sich nie auf, konnten gegen die spielstarken Hanseaten aber in der Offensive nach der Pause nichts mehr ausrichten

Die Trainerstimmen:

Trainer Thomas Schaaf (Werder Bremen): “Ich bin erfreut über dieses erfolgreiche Spiel. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie sich nur auf Hannover und auf niemanden sonst konzentriert hat. Allerdings hat uns erst das 2:0 letzte Sicherheit gegeben.“

Trainer Ewald Lienen (Hannover 96): “Die lange Zeit in Unterzahl hat uns die Aufgabe nicht grade leichter gemacht. Dadurch konnten wir auch in der zweiten Halbzeit nicht mehr so viel Druck entwickeln. Wir müssen uns die Punkte eben woanders holen.“

(Quelle: kicker sportmagazin, 20.09.04)


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