Hannover 96 |
Saison 2003/04, 26.Spieltag |
Hannover 96 - Borussia Dortmund 1:1 (0:1) |
Hannover 96: Ziegler - Cherundolo, Mertesacker, Zuraw, Schuler - Lala, Dabrowski - Jaime - Mathis, Kleber - Brdaric / Trainer: Lienen
Borussia Dortmund: Warmuz - Evanilson, Wörns, Reuter, Jensen - Frings, Kehl, Dede - Gambino, Koller, Ewerthon - Trainer: Sammer
Eingewechselt: 35. Christiansen für Kleber, 71. Stendel für Jaime, 71. Krupnikovic für Lala - 60. Madouni für Gambino, 75. Odonkor für Ewerthon
Tore: 0:1 Frings (13., Rechtsschuss), 1:1 Christiansen (83., Handelfmeter, Linksschuss) - Schiedsrichter: Stark - Zuschauer: 27 504 - Gelbe Karten: Christiansen - Wörns, Madouni, Koller, Frings
96-Coach Ewald Lienen hatte nach dem 2:2-Remis auf Schalke keinen Anlass, große Änderungen in der Startelf vorzunehmen. Lediglich Kleber war neu im Team für den Gelb-Rot gesperrten Idrissou. Auch Gäste-Trainer Matthias Sammer setzte auf Kontinuität. Er ließ die elf Spieler auflaufen, die zuletzt zu Hause Frankfurt 2:0 bezwungen hatten.
Die Anspannung in Hannover war groß vor der Partie. Kein Wunder, war man doch nach sieben sieglosen Ligaspielen in Folge auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Bedarf an Punkten bestand auch bei den Gästen aus Dortmund, um das Minimalziel UEFA-Cup-Teilnahme nicht aus den Augen zu verlieren. Das Spiel begann flott mit Offensivdrang bei beiden Teams. Hannover überließ es den Gästen aus Dortmund zunächst, das Spiel zu machen. Schlich sich aber ein Fehler im Aufbauspiel des BVB ein, versuchten die Gastgeber blitzschnell einen Konter zu fahren. Kleber hätte diese Taktik beinahe mit Erfolg gekrönt, doch etwas überrascht köpfte er aus kurzer Distanz am Tor vorbei (10.). Kurz später dann aber die kalte Dusche für 96: Frings setzte sich energisch im Mittelfeld durch und überwand Ziegler mit einem platzierten Distanzschuss (13.). Hannover wirkte durch den frühen Rückstand geschockt. Ein geordneter Spielaufbau kam in dieser Phase wegen der hohen Fehlerquote kaum zu Stande. Die Borussia konnte das Geschehen auf dem Platz kontrollieren ohne zu glänzen. Dennoch hatten sie die größeren Chancen: Aber Ewerthon scheiterte nach schönem Zuspiel von Evanilson an Ziegler (39.). Kurz vor der Halbzeit klatschte ein abgefälschter Schuss von Dede lediglich auf die Latte.
Die Hannoveraner hatten sich offensichtlich etwas vorgenommen in der Halbzeit. Mit viel Engagement gelang es ihnen zu Beginn, die Borussen in die eigene Hälfte einzuschnüren. Mathis hatte in dieser Phase zwei gute Einschusschancen: Zunächst vergab er nach Flanke von Christiansen überhastet aus kurzer Distanz (54.), kurz später parierte Warmuz seinen Freistoß (57.). Sammer reagierte und verstärkte die Abwehr durch die Einwechslung von Madouni. Schnell wurde so aus einem Angriffswirbel ein Strohfeuer. Auch als Lienen mit der Einwechslung von Stendel und Krupnikovic nochmals für Impulse sorgen wollte, ließen sich die Dortmunder nicht aus der Ruhe bringen. Was fehlte, war allein das beruhigende 2:0. Als keiner mehr an 96 glaubte, leitete Madouni mit einem Blackout den überraschenden Ausgleich ein: Er fing eine Flanke mit der Hand ab. Den fälligen Elfer verwandelte Christiansen sicher (83.).
Hannover holt sich einen etwas glücklichen Punkt. Lange hatten die Borussen wie die sicheren Sieger ausgesehen, doch sie versäumten es, frühzeitig für die Entscheidung zu sorgen. Die Punkteteilung dürfte beiden Teams nicht wirklich weiterhelfen.
(Quelle: kicker sportmagazin, 29.03.04)