Hannover 96 | Saison 2003/04, 4.Spieltag |
Hannover 96 - FC Hansa Rostock 3:3 (1:1) |
Hannover 96: Tremmel - Cherundolo, Konstantinidis, Vinicius, de Guzman - Dabrowski, Krupnikovic - Simak, Schuler - Stajner, Christiansen / Trainer: Rangnick
Hansa Rostock: Schober - Tjikuzu, Kientz, Hill, Melkam - Aduobe - Plassnegger, Lantz, Schultz - Max, Prica / Trainer: Veh
Eingewechselt: 61. Brdaric für Stajner, 84. Stefulj für Schuler, 90+1. Stendel für Brdaric - 74. Vorbeck für Plassnegger
Tore: 1:0 Christiansen (16., Linksschuss, Vorarbeit Schuler), 1:1 Max (43., Rechtsschuss, Hill), 1:2 Max (62., Rechtsschuss, Plassnegger), 2:2 Christiansen (66., Kopfball, Cherundolo), 3:2 Simak (71., Linksschuss, de Guzman), 3:3 Vorbeck (90+3., Kopfball, Lantz) - Schiedsrichter: Keßler (Höhenkirchen) - Zuschauer: 21 312 - Gelbe Karten: Cherundolo, T. Christiansen, Simak - Hill, Aduobe, Lantz, Plassnegger, Max
Zwei personelle Änderungen nahm Hannovers Trainer Ralf Rangnick nach der 0:4-Niederlage gegen Bayer Leverkusen vor: Cherundolo und Schuler spielten in der Abwehr, Thomas Schneider und Brdaric mussten weichen, de Guzman rückte ins Mittelfeld vor. Dagegen vertraute Hansa-Coach Armin Veh exakt jener Startelf, die am vergangenen Spieltag Eintracht Frankfurt mit 3:0 besiegen konnte.Der 4. Spieltag im ÜberblickDie Partie vor rund 22 000 Zuschauern auf der Baustelle AWD-Arena begann nur schleppend. Hannover 96 war die Verunsicherung nach der herben 0:4-Packung gegen Bayer Leverkusen deutlich anzumerken. Viele Fehlpässe und Abstimmungsprobleme prägten das Spiel der Niedersachsen. Obwohl mit Krupnikovic, Simak, Stajner und Christiansen vier rein offensiv ausgerichtete Spieler auf dem Platz standen, war vom Angriffsschwung Hannovers zunächst wenig zu sehen.
Auf der anderen Seite stand Hansa Rostock kompakt in der Defensive. Bei Ballbesitz der 96er zogen sich bis auf Prica alle Spieler zurück und machten die Räume eng. So spielte sich in der Anfangsviertelstunde das Geschehen hauptsächlich im Mittelfeld ab. Umso überraschender die Führung für Hannover nach 16 Minuten. Kientz verschätzte sich bei einem Schuler-Pass, Christiansen kam im Strafraum an den Ball. Als auch Hill nicht energisch genug angriff, zog der Ex-Bochumer mit links ab und traf zum 1:0 ins kurze Eck. In der Folgezeit nahm die Partie an Fahrt auf. Rostock lockerte den Defensivverbund und stellte auf Pressing um, Hannover konterte im eigenen Stadion und hatte im Angriff nun deutlich mehr Platz. Bis zur Pause erarbeitete sich Rostock ein optisches Übergewicht und hatte mehr Spielanteile, Hannover blieb durch Konter aber stets gefährlich. Allein der spielfreudige Simak hatte zwei herausragende Möglichkeiten, doch einmal klärte Tjikuzu auf der Torlinie für den bereits geschlagenen Schober (34.), beim zweiten Versuch ging der Heber des Tschechen weit über das Tor (42.). Auf der Gegenseite verhinderte 96-Keeper Tremmel, der doch den Vorzug vor Ziegler erhalten hatte, mit einem energischen Herauslaufen gegen Prica den Ausgleich. Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff war es aber dann soweit. Nach einem Eckball kam plötzlich Max an den Ball. Der Ex-„Löwe“ ließ sich nicht zwei Mal bitten und traf mit einem schönen Drehschuss aus kurzer Distanz zum 1:1.
Ohne personelle Veränderungen ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Doch auch der zweite Abschnitt brachte zunächst keine nennenswerten Höhepunkte. Beide Teams neutralisierten sich im Mittelfeld, Torchancen waren rar, da der finale Pass in die Spitze fehlte. 96-Coach Rangnick reagierte und brachte nach einer Stunde Brdaric für den neben sich stehenden Stajner. Und plötzlich war wieder Tempo in der Partie. Zunächst war Rostock am Zug. Eine Kopfball-Ablage von Plassnegger nutzte Max zur erstmaligen Führung für Hansa (63.). Aber Hannover war nun nicht mehr zu bremsen. Eine Cherundolo-Flanke verwandelte Christiansen per Kopf zum Ausgleich (66.) und nur fünf Minuten später nutzte Simak eine gute Vorarbeit von de Guzman zur erneuten Führung für 96 (71.). In der Schlussphase wurde die Partie hektisch, die Härten auf beiden Seiten nahmen zu. Rostocks Trainer Veh brachte mit Vorbeck einen zusätzlichen Stürmer. Hannover ließ sich in einer hektischen und spannenden Schlussviertelstunde zu weit zurückdrängen, Entlastung für die Abwehr fand kaum mehr statt. So konnte Hansa Rostock nochmals jubeln: Eine Lantz-Flanke verwandelte der eingewechselte Vorbeck in der Nachspielzeit zum 3:3 (90. + 3.)
In einem packenden und spannenden Bundesligaspiel trennten sich Hannover 96 und Hansa Rostock mit 3:3 (1:1). Die Niedersachsen sahen schon wie der sichere Sieger aus, ehe der eingewechselte Vorbeck in der Nachspielzeit das Remis für Hansa sicherte.
(Quelle: kicker sportmagazin, 28.08.03)