Hannover 96 | Saison 2002/03, 19.Spieltag |
TSV 1860 München - Hannover 96 0:1 (0:1) |
1860 München: Jentzsch - Stanzl, Costa, Rafael, Hoffmann - Meyer - Borimirov, Kurz - Weissenberger - Lauth, Schroth / Trainer: Pacult
Hannover 96: Tremmel - Cherundolo, Konstantinidis, Vinicius, Schuler - Lala, Jaime - Krupnikovic - N'Kufo, Bobic, Idrissou / Trainer: Rangnick
Eingewechselt: 58. Shao für Borimirov, 70. Max für Weissenberger, 78. Agostino für Meyer - 60. Linke für Jaime, 68. Stendel für N'Kufo, 83. de Guzman für Krupnikovic
Tor: 0:1 Krupnikovic (27., Linksschuss, Vorarbeit N'Kufo) - Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne) - Zuschauer: 18 000 - Gelbe Karten: Stranzl, Schroth, Kurz, Costa - Jaime, Bobic, Vinicius, Krupnikovic, Lala, Cherundolo
Der TSV 1860 München trat nach dem 4:1-Erfolg bei Hansa Rostock in der Vorwoche mit zwei Änderungen in der Startaufstellung an. Rafael da Silva spielte an Stelle des etatmäßigen Chefs des Defensivverbunds Votava (Grippe) in der Abwehr, in der Trainer Peter Pacult wegen der drei aufgebotenen Hannoveraner Stürmer von Dreier- auf Viererkette umstellte. Zudem kam Borimirov für den angeschlagenen Harald Cerny (Rückenprobleme) ins Team. Hannover-Coach Ralf Rangnick begann mit der gleichen Elf wie beim unglücklichen 2:2 gegen den Hamburger SV.
Die 60er starteten von Beginn an bemüht in die Partie. Allerdings hatten sie erhebliche Probleme, gegen die sich clever zurückziehenden Hannoveraner Chancen zu erarbeiten. Die Niedersachsen waren bei ihren schnellen Angriffen dagegen zielstrebiger und hatten in der Anfangsphase durch Idrissou auch zwei kleinere Gelegenheiten (3. und 7. Minute). Erst nach gut einer Viertelstunde konnten die Löwen die erste kleine Möglichkeit durch einen Freistoß von Stranzl verbuchen (16.), der eine weitere durch Weissenberger folgte (23.), dennoch blieb aber bei den Spielern von Peter Pacult zu vieles Stückwerk. Anders die Niedersachsen: Nach einer Traumkombination über Bobic und N'Kufo durch die allerdings äußerst passive Münchener Defensive kam Krupnikovic frei zum Schuss und schob das Leder abgezockt an Jentzsch vorbei zur Führung in die Maschen (26.). Auch danach fanden die Löwen kein Mittel gegen die sicher stehende Defensive der Rangnick-Schützlinge, während diese bei ihren Kontern gefährlicher wirkten. So plätscherte die Partie mit der nicht unverdienten Führung der 96er der Halbzeitpause entgegen.
Die Begegnung gestaltete sich anfangs der zweiten Hälfte attraktiver, weil die Löwen deutlich risikoreicher agierten und sich so Möglichkeiten auf beiden Seiten boten. Bereits nach weniger als einer Minute hatte N‘Kufo eine dicke Chance, war aber zu unentschlossen im Abschluss, im Gegenzug rettete das Aluminium für die Hannoveraner nach einer Schroth-Direktabnahme. Mitte der zweiten Halbzeit verflachte die Partie wieder, weil die 60er gegen die weiterhin sicher stehende Deckung der Niedersachsen nicht zu klaren Chancen kamen und etwas resigniert wirkten, nachdem selbst die sukzessive erfolgenden Hereinnahmen der weiteren Offensivkräfte Shao, Max und Agostino für Borimiov, Weissenberger und Meyer keine Besserung brachten. Dass die Hannoveraner in den Schlussminuten dann doch noch zittern mussten, lag wie schon in der Vorwoche gegen den HSV, als man noch den Ausgleich kassierte, an der eklatanten Abschlussschwäche. Vor allem der eingewechselte Stendel vergab beste Möglichkeiten kurz vor Schluss, aber diesmal reichte es dennoch für den verdienten Erfolg.
Mit einer schwachen Vorstellung sowohl offensiv als auch defensiv gelang es dem TSV 1860 München zu keinem Zeitpunkt, Hannover richtig in den Griff zu bekommen. Die erneut schwache Torausbeute der 96er wurde diesmal – dank des stabilen Abwehrverbunds – nicht bestraft.
(Quelle: kicker sportmagazin, 03.02.03)