Hannover 96

Saison 2002/03, 13. Spieltag


Hannover 96 - Hertha BSC Berlin 0:1 (0:1)


Hannover 96: Sievers - Cherundolo, Konstantinidis, Zuraw, Stefulj - de Guzman, Jaime - Krupnikovic - Bobic, Stendel, Idrissou / Trainer: Rangnick

Hertha BSC Berlin: Kiraly - Friedrich, Rehmer, Nené - Tretschok - Marx, Schmidt, Hartmann - Alex Alves, Marcelinho, Goor / Trainer: Stevens

Eingewechselt: 46. Lala für de Guzman, 46. Stajner für Stendel, 75. N'Kufo für Jaime - 66. Madlung für Rehmer, 75. Pinto für Alex Alves, 78. Preetz für Marx

Tore: 0:1 Goor (17., Linksschuss, Vorarbeit Alex Alves) - Schiedsrichter: Stark (Ergolding) - Zuschauer: 38 794 - Gelbe Karten: Konstantinidis, Bobic - Nené


Nach dem 1:0-Sieg auf dem Betzenberg vertraute Hannovers Coach Ralf Rangnick auf dieselbe Start-Elf. Gegenüber dem 3:1-Erfolg gegen Hansa Rostock konnte Herthas Trainer Huub Stevens wieder auf Marcelinho bauen, der nach abgesessener Gelb-Sperre zurückkehrte und in der Sturmmitte spielte. Dafür blieb Preetz zunächst draußen. Zudem blieb überraschend Beinlich auf der Bank, Stevens nominierte Tretschok.

Munterer Beginn in der AWD-Arena. Beide Teams waren sehr motiviert und ständig im Vorwärtsgang, es war viel Tempo in der Partie. So scheiterten Alves aus halbrechter Position (1.) und Tretschock mit einem 25-Meter-Schuss (5.) sowie auf der anderen Seite Bobic (3.). Hannover wollte die Deckung der Hauptstädter mit schnellem Direktpass-Spiel aushebeln. Die Rangnick-Elf übernahm die Kontrolle über die Partie. Im Spiel nach vorne lief viel über Krupnikovic, der das agiele Sturmtrio Idrissou/Bobic/Stendel oft bediente. Zwingende Chancen ergaben sich jedoch nicht, da der Berliner Defensiv-Verbund die Räume eng machte und immer wieder Konter einleitete. Einen solchen brandgefährlichen Konter verwandelte Goor in der 17. Minute: Marcelinho sah die Gasse, spielte auf Alves, der quer an Sievers vorbei auf den freistehenden Belgier passte. Goor brauchte das Leder nur noch einzuschieben.

Hannover machte weiter Dampf und versuchte mit Kampf die Oberhand zu gewinnen, doch in der Defensive waren die 96er zu nachlässig. So fuhr Berlin die nächsten Konter, doch Alves vergab vor Sievers (26.), und Goor traf schon wieder, stand jedoch im Abseits, so dass der Treffer nicht zählte (27.). Stendel vergab zwar noch eine gute Möglichkeit in der 33. Minute, doch dies war die einzige nennenswerte Aktion, die die kämpfenden Hannoveraner vor dem Tor von Kiraly zu Stande brachten. So stand es zur Halbzeit nicht unverdient 1:0 für Berlin, das sich als kompakte Mannschaft präsentierte. Die Stevens-Elf tat zwar nicht viel fürs Spiel, aber konterte die Gastgeber clever aus. Die 96er rieben sich auf, doch die Nachlässigkeiten in der Hintermannschaft wurden gnadenlos bestraft.

Mit zwei neuen Kräften (Stajner und Lala für Stendel und de Guzman) sollte es bei Hannover in der zweiten Hälfte besser klappen. Beide Einwechslungen brachten mehr Wind in das Spiel der Niedersachen. Defensiv wurden mehr Zweikämpfe gewonnen und in der Offensive wurden die 96er unberechenbarer. Die Rangnick-Elf, vom Publikum lautstark angefeuert, steigerte weiter den Druck. Nach einer guten Stunde schafften es die Berliner jedoch sich zu befreien und spielten engagierter nach vorne, suchten aber gegen die stabilisierte Deckung der Hannoveraner zu früh den Abschluss. So ergaben sich kaum zwingende Torchancen. Die Partie gestaltete sich ausgeglichener, und es entstand ein taktisches Geplänkel im Mittelfeld.

Erst in den letzten zehn Minuten erspielten sich die 96er gute Möglichkeiten. Die beste Chance zum Ausgleich vergab Bobic freistehend vor Kiraly, als ihm der Ball über den „Schlappen“ rutschte (81.). Die Hannoveraner kämpften zwar aufopferungsvoll und zeigten ein enormes Laufpensum, doch sie bissen sich an der sattelfesten Deckung der Hauptstädter die Zähne aus. Die Berliner kamen mit der altbewährten Taktik ihres Coaches „die Null muss stehen“ zum Erfolg. Die „alte Dame“ setzt sich mit den drei Punkten ganz oben fest, für die Niedersachen ist die Pleite jedoch ein herber Rückschlag.

(Quelle: kicker sportmagazin, 18.11.02)


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