Hannover 96

Saison 2002/03, 7. Spieltag


FC Hansa Rostock - Hannover 96 1:2 (1:2)


Hansa Rostock: Schober - Wimmer, Jakobsson, Kientz, Maul - Rydlewicz, Persson, Aduobe, Wibran - Prica, Arvidsson / Trainer: Veh

Hannover 96: Sievers - Cherundolo, Linke, Zuraw, Schuler - Lala, Jaime - Krupnikovic - Stajner - Bobic, Idrissou / Trainer: Rangnick

Eingewechselt: 46. Vorbeck für Arvidsson, 72. Hansen für Persson, 79. Salou für Wimmer - 24. Stefulj für Schuler, 61. Stendel für Stajner, 87. Nehrbauer für Krupnikovic

Tore: 1:0 Wibran (10., Rechtsschuss, Vorarbeit Rydlewicz), 1:1 Idrissou (32., Kopfball, Krupnikovic), 1:2 Bobic (43., Rechtsschuss, Idrissou) - Schiedsrichter: Fröhlich (Berlin) - Zuschauer: 19 000 - Gelbe Karten: Prica - Lala, Sievers


Rostocks Trainer Veh änderte die Startaufstellung im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Borussia Dortmund auf einer Position. Im gewohnten 4-4-2-System bildeten diesmal Prica und Arvidsson, der an Stelle von Salou ins Team kam, die beiden Spitzen. Bei Hannover 96 vertraute Coach Ralf Rangnick exakt der Elf, die gegen den VfL Bochum vor einer Woche 2:2 spielte. Erneut nahm Bobic die Position als zentraler Mittelstürmer ein, unterstützt von Stajner und Idrissou auf den offensiven Außen.

Die Partie begann mit viel Tempo, was bereits in den ersten Minuten zu guten Einschusschancen auf beiden Seiten führte. Bereits nach etwa 60 Sekunden prüfte Arvidsson Sievers, der aber ebenso sicher hielt, wie eine Minute später Schober auf der anderen Seite gegen Krupnikovic und Bobic. Obwohl 96 danach weiter gut mitspielte und früh störte, war es der FC Hansa, der in Führung ging. Rydlewicz flankte aus halbrechter Position in den Strafraum zu Wibran, der volley mit links sehenswert einnetzte (10.). Rostock kontrollierte in der Folgezeit die Begegnung. Zwar waren die Niedersachsen durchaus bemüht, eigenen Offensivaktionen zu initiieren, allerdings waren die Probleme in der Abwehrarbeit gegen das schnelle, direkte Spiel des Tabellenzweiten so eklatant, dass die Befreiungen immer seltener wurden. 96-Trainer Rangnick versuchte mit der frühen Einwechselung von Stefulj für Schuler, etwas mehr Stabilität in die Defensive zu bringen (24.). Die Veränderung trug sofort Früchte. Die Kombinationen der Hanseaten verebbten, aus nun sicherer Deckung waren es plötzlich die Hannoveraner, die das Spiel dominierten. War der Ausgleich von Idrissou nach 32 Minuten noch etwas überraschend, so war die Führung durch Bobic (43.), diesmal nach Vorlage des Kameruners, bereits nicht unverdient. Zu statisch waren plötzlich die Veh-Schützlinge, die ihrerseits zudem einige Schwächen im Defensivverbund zeigten.
Hannover 96 war auch nach der Pause zunächst das auffälligere Team. Gegen die unsicher wirkende Hansa-Hintermannschaft scheiterte man meist erst an Torhüter Schober. Gut eine halbe Stunde vor dem Ende wurde die Begegnung dann wieder ausgeglichener. Nachdem ein Handspiel von Jaime im Strafraum von Schiedsrichter Fröhlich wohl als unabsichtlich betrachtet und daher nicht geahndet wurde, brachte das erhitzte Publikum ihr Team wieder ins Spiel. Außer viel Einsatz hatten die Akteure, auch auf Seiten von 96 bei zahlreichen Gegenstößen, allerdings nicht mehr viel Kreatives zu bieten. Außerdem waren sowohl Schober als auch Sievers ihren Mannschaften sichere Rückhalte. Rostock versuchte mit einer Schlussoffensive, noch zum Ausgleich zu kommen, aber die eingewechselten Vorbeck und Hansen sowie Prica scheiterten an Sievers bzw. der fehlenden nötigen Feineinstellung im Abschluss.
Der Sieg für Hannover war nicht unverdient, da die Rangnick-Schützlinge es schafften, die anfänglichen schlimmen Abwehrprobleme zu beheben und zugleich effektiv nach vorn zu spielen. Dem FC Hansa gelang es dagegen nicht, vor allem Idrissou, Bobic und Krupnikovic in den Griff zu bekommen. Die Bemühungen gegen Ende brachten zwar noch einmal Spannung, kamen aber zu spät, um die dritte Heimniederlage in Serie zu verhindern.

Reaktionen:

Trainer Armin Veh (Hansa Rostock): “Das ist für uns fraglos eine bittere Niederlage. Wir haben uns zahlreiche Torchancen herausgearbeitet und hatten das Spiel nach der Führung zunächst im Griff. Nach dem Ausgleich haben die Jungs den Kopf hängen lassen. Wir haben jedoch da oben in der Tabelle im Normalfall auch nichts zu suchen. Daher wissen wir, mit der Situation umzugehen.“

Trainer Ralf Rangnick (Hannover 96): “Wir sind natürlich sehr froh, dass wir den Trend der vergangenen Wochen fortsetzen konnten. Zu Beginn der Partie hatten wir zwar Probleme, dies wurde aber nach rund 25 Minuten besser. Wir haben dann die Kontrolle übernommen. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie unbedingt will und Moral besitzt. Am Ende war es dann ein Zitterspiel.“

(Quelle: kicker sportmagazin, 30.09.02)


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