Mit der Nationalauswahl des Kongo spielt der 96-Mittelfeldakteur um die Qualifikation für die nächste Weltmeister
Michel Dinzey will mit 96 zurück in die 1. Bundesliga

Der Plan von Horst Ehrmantraut und der Vereinsführung bei Hannover 96 hat ihm imponiert. Michel Dinzey möchte so schnell wie möglich zurück in die Fußball-Bundesliga. Der Trainer hat sich für dieses Vorhaben zwei Jahre gegeben. Dies hat dem ehemaligen Spieler von 1860 München animiert, bei den „Roten“ einen Vertrag zu unterschreiben. „Sonst wäre ich gar nicht gekommen“, gestand Michel Dinzey, der nicht nur an der Isar, sondern auch in Berlin, Hamburg und Stuttgart ganz oben gespielt hat. Zufrieden stellt er fest: „Ich habe hier in Hannover eine Supermannschaft angetroffen. Ich bin hervorragend aufgenommen worden und fühle mich in diesem Team sehr wohl.“

Wegen einer schweren Verletzung im Oberschenkel konnte der Ex-60er sich anfangs keinen Stammplatz im Team von Horst Ehrmantraut sichern. Der Trainer aber hatte Geduld mit dem Spieler, der die deutsche und kongolesische Staatsbürgerschaft besitzt. „Ich bin überzeugt, daß Michel es bei uns packen wird. Ich werde ihn zu einer Leistung bringen, die wir alle von ihm erwarten“, machte sich der 96-Coach für seinen Schützling stark, der im defensiven Mittelfeld seine besten Möglichkeiten sieht. Beim „Löwen-Bändiger“ Werner Lorant in München kam Michel einfach nicht auf die Beine. Mag sein, daß ihm die Art des „Werner Beinhart“ nicht lag. Michel Dinzey sah jedenfalls in der „Weltstadt mit Herz“ für sich keine Möglichkeiten und wechselte deshalb an die Leine.

Mit zunehmender Spielpraxis will Michel seine Qualitäten bei Hannover 96 beweisen. Am besten schon heute, wenn es gegen den DSC Arminia Bielefeld geht. „Es wäre verrückt, wenn man diese Mannschaft schon jetzt abschreiben würde. Die Arminia hat genau wie wir noch ihre Chancen auf einen vorderen Tabellenplatz“, meinte Dinzey. Er sieht auch den 1. FC Nürnberg nicht als Übermannschaft an. „Die Nürnberger haben im Niedersachsen-Stadion gut gespielt. Sie haben aber auch nur einen Punkt mitgenommen. Sie zählen mit zu den Aufstiegsfavoriten, doch bis zur Bundesliga ist es auch für die Nürnberger noch ein weiter Weg“, meinte Michel Dinzey.

Der 96-Neuzugang hat für den Kongo schon mehrere Länderspiele bestritten. Im Januar setzt er sich wieder ins Flugzeug, um nach Afrika zu fliegen. In den Weltmeisterschafts-Qualifikationsspielen möchte er sich mit der Ländermannschaft natürlich einmal durchsetzen. „Unsere letzte Teilnahme an einem WM-Endrundenturnier liegt schon einige Zeit zurück“, berichtete der in Berlin geborene Michel. Zu den Höhepunkten seiner internationalen Karriere zählt der 96er die Einsätze beim Afrika-Cup. Obwohl im Kongo in erster Linie französische gesprochen wird, verständigt sich Michel Dinzey mit seinen Mitspielern in englischer Sprache. Nach seiner Einschätzung gibt es in dieser Beziehung auch keine Probleme.

Das Training und die Vorbereitung auf die Spiele füllen das Leben von Michel Dinzey fast völlig aus. Trotzdem widmet er sich viel der Familie und seinem Sohn. In der Freizeit spielt er auch gern Tennis oder Golf. Doch das Ziel von ihm bleibt klar: Aufstieg mit Hannover 96 in die erste Liga.

(Quelle: Bundesligamagazin, Heft 8, Saison 2000/2001)

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